Bewertungsrelevante Eigenschaft des Kriteriums | Bewertungsgröße beziehungsweise Indikator des Kriteriums | Wertungsgruppe | ||
günstig | bedingt günstig | weniger günstig | ||
Veränderbarkeit der vorhandenen Gebirgsdurchlässigkeit | Verhältnis repräsentative Gebirgs- durchlässigkeit/repräsentative Gesteinsdurchlässigkeit | < 10 | 10 - 100 | > 100 |
Erfahrungen über die Barriere- wirksamkeit der Gebirgsformatio- nen in folgenden Erfahrungsbe- reichen - rezente Existenz als wasserlösliches Gestein - fossile Fluideinschlüsse - unterlagernde wasserlösliche Gesteine - unterlagernde Vorkommen flüssiger oder gasförmiger Kohlenwasserstoffe - Heranziehung als hydro- geologische Schutzschicht bei Gewinnungsbergwerken - Aufrechterhaltung der Abdichtungsfunktion auch bei dynamischer Bean- spruchung - Nutzung von Hohlräumen zur behälterlosen Speicherung von gasförmigen und flüssigen Medien | Die Gebirgs- formation/der Gesteinstyp wird unmittelbar oder mittelbar anhand eines oder mehrerer Erfahrungs- bereiche als gering durch- lässig bis geo- logisch dicht identifiziert, auch unter geogener oder technogener Beanspruchung. | Die Gebirgs- formation/der Gesteinstyp ist mangels Erfahrung nicht unmittelbar/ mittelbar als gering durch- lässig bis geo- logisch dicht zu charakterisieren. | Die Gebirgs- formation/der Gesteinstyp wird unmittelbar oder mittelbar anhand eines Erfahrungsbe- reichs als nicht hinreichend ge- ring durchlässig identifiziert. | |
Duktilität des Gesteins (da es keine festgelegten Grenzen gibt, ab welcher Bruchverformung ein Gestein duktil oder spröde ist, soll dieses Kriterium nur bei einem Vergleich von Standorten angewandt werden) | Duktil/plastisch- viskos ausge- prägt | Spröde-duktil bis elastovisko- plastisch wenig ausgeprägt | Spröde, linear-elastisch | |
Rückbildbarkeit von Rissen | Rückbildung der Sekundär- permeabilität durch Rissschließung | Die Rissschlie- ßung erfolgt aufgrund dukti- len Materialver- haltens unter Ausgleich von Oberflächen- rauhigkeiten im Grundsatz voll- ständig. | Die Rissschlie- ßung erfolgt durch mechani- sche Risswei- tenverringerung in Verbindung mit sekundären Mechanismen, zum Beispiel Quelldeforma- tionen. | Die Rissschlie- ßung erfolgt nur in beschränk- tem Maße (zum Beispiel bei sprödem Materialver- halten, Ober- flächenrauhig- keiten, Brücken- bildung). |
Rückbildung der mechanischen Eigenschaften durch Rissverheilung | Rissverheilung durch geo- chemisch ge- prägte Prozesse mit erneuter Aktivierung atomarer Bin- dungskräfte im Rissflächenbe- reich | Rissverheilung nur durch geo- gene Zufüh- rung und Aus- kristallisation von Sekundär- mineralen (mineralisierte Poren- und Kluftwässer, Sekundär- mineralisation) | ||
Zusammenfassende Beurteilung der Neigung zur Bildung von Fluidwegsamkeiten aufgrund der Bewertung der einzelnen Indikatoren | Bewertung überwiegend günstig": Keine bis marginale Neigung zur Bildung von Fluidwegsam- keiten | Bewertung überwiegend „bedingt günstig": Ge- ringe Neigung zur Bildung von dauerhaften Fluidwegsam- keiten | Bewertung überwiegend „weniger günstig": Bildung von dauerhaften sekundären Fluidwegsam- keiten zu er- warten |