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Verordnung über die Berufsausbildung zum Weintechnologen und zur Weintechnologin (WeinTechnAusbV k.a.Abk.)

V. v. 15.05.2013 BGBl. I S. 1369 (Nr. 25); zuletzt geändert durch Artikel 1 V. v. 27.01.2014 BGBl. I S. 90
Geltung ab 01.08.2013; FNA: 806-22-1-83 Berufliche Bildung
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Eingangsformel *)



Auf Grund des § 4 Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 4 und mit § 5 des Berufsbildungsgesetzes, von denen § 4 Absatz 1 durch Artikel 232 Nummer 1 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, und auf Grund des § 25 Absatz 1 Satz 1 der Handwerksordnung, der zuletzt durch Artikel 146 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, verordnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung:

---

*)
Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des § 4 des Berufsbildungsgesetzes und des § 25 der Handwerksordnung. Die Ausbildungsordnung und der damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rahmenlehrplan für die Berufsschule werden demnächst im amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlicht.


§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes



Der Ausbildungsberuf des Weintechnologen und der Weintechnologin wird staatlich anerkannt

1.
nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes und

2.
nach § 25 der Handwerksordnung zur Ausbildung für das Gewerbe Nummer 30, Weinküfer, der Anlage B Abschnitt 1 der Handwerksordnung.


§ 2 Dauer der Berufsausbildung



Die Berufsausbildung dauert drei Jahre.


§ 3 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild



(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Berufsausbildung ist insbesondere insoweit zulässig, als betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Weintechnologen und zur Weintechnologin gliedert sich in:

1.
berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie

2.
integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.

(3) Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

1.
Annehmen von Trauben, Maische, Most und Wein,

2.
Verarbeiten von Trauben, Maische und Most,

3.
Steuern der alkoholischen Gärung,

4.
Behandeln und Ausbauen von Jungwein und Wein unter Anwendung önologischer Verfahren,

5.
Durchführen von Analysen und sensorischen Bewertungen,

6.
Abfüllen von Erzeugnissen,

7.
Lagern von Erzeugnissen, Verpackungsmaterialien sowie Behandlungs- und Betriebsstoffen,

8.
Vorstellen und Vermarkten von Erzeugnissen,

9.
Anwenden von Informations- und Kommunikationstechniken, Kellerbuchführung,

10.
Durchführen von Hygienemaßnahmen.

(4) Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

1.
Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht,

2.
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,

3.
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,

4.
Umweltschutz,

5.
Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen sowie Arbeiten im Team,

6.
Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen.


§ 4 Durchführung der Berufsausbildung



(1) Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die insbesondere selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 5 und 6 nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplans für die Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen.

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen.


§ 5 Zwischenprüfung



(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für die ersten drei Ausbildungshalbjahre aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(3) Die Zwischenprüfung findet in den folgenden Prüfungsbereichen statt:

1.
Analyse und Behandlung sowie

2.
rechtliche Grundlagen und Verfahren.

(4) Für den Prüfungsbereich Analyse und Behandlung bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist,

a)
Proben zu ziehen,

b)
analytische Untersuchungen durchzuführen,

c)
Filtrationen vorzubereiten,

d)
Behandlungsstoffe bereitzustellen und

e)
Erzeugnisse sensorisch zu prüfen und zu beschreiben;

2.
der Prüfling soll eine Arbeitsprobe anfertigen und währenddessen in einem situativen Fachgespräch Fragen beantworten sowie Arbeitsabläufe und Erzeugnisse erklären; das Fachgespräch kann aus mehreren Gesprächsphasen bestehen;

3.
die Prüfungszeit beträgt insgesamt 120 Minuten, das situative Fachgespräch soll höchstens 20 Minuten dauern.

(5) Für den Prüfungsbereich rechtliche Grundlagen und Verfahren bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist,

a)
rechtliche Grundlagen anzuwenden,

b)
Trauben, Maische und Most zu verarbeiten,

c)
Mengen zu ermitteln und berufsbezogene Berechnungen durchzuführen,

d)
Gärprozesse einzuleiten,

e)
Qualitätsstufen zuzuordnen und

f)
Vorschriften der Lebensmittelhygiene zu beachten;

2.
der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten;

3.
die Prüfungszeit beträgt 90 Minuten.


§ 6 Abschluss- oder Gesellenprüfung



(1) Durch die Abschluss- oder Gesellenprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. Der Prüfling soll nachweisen, dass er

1.
die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht,

2.
die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und

3.
mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist.

Der Abschluss- oder Gesellenprüfung ist die Ausbildungsordnung zugrunde zu legen.

(2) Die Prüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:

1.
Herstellen eines Weinerzeugnisses,

2.
Verkostung und Vermarktung,

3.
Kellerwirtschaft sowie

4.
Wirtschafts- und Sozialkunde.

(3) Für den Prüfungsbereich Herstellen eines Weinerzeugnisses bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist,

a)
Erzeugnisse unter Anwendung önologischer Verfahren zu behandeln,

b)
Süßreservemengen zu ermitteln und analytische Verfahren anzuwenden,

c)
Sterilabfüllungen vorzubereiten und

d)
Erzeugnisse aus Trauben nach gesetzlichen Vorschriften auszustatten;

2.
der Prüfling soll eine Arbeitsaufgabe durchführen und währenddessen in einem situativen Fachgespräch Fragen beantworten und Arbeitsabläufe erklären; das Fachgespräch kann aus mehreren Gesprächsphasen bestehen;

3.
die Prüfungszeit beträgt insgesamt 180 Minuten, das situative Fachgespräch soll höchstens 20 Minuten dauern.

(4) Für den Prüfungsbereich Verkostung und Vermarktung bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist,

a)
Wein sensorisch zu prüfen und zu beschreiben sowie

b)
Kunden zu beraten und Erzeugnisse zu präsentieren;

2.
der Prüfling soll eine Arbeitsprobe anfertigen und eine Gesprächssimulation durchführen;

3.
die Prüfungszeit beträgt insgesamt 45 Minuten, die Gesprächssimulation soll höchstens 20 Minuten dauern.

(5) Für den Prüfungsbereich Kellerwirtschaft bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist,

a)
Arbeitsabläufe zu planen,

b)
Trauben, Maische und Most zu verarbeiten,

c)
Wein auszubauen,

d)
Klärverfahren anzuwenden,

e)
Erzeugnisse abzufüllen,

f)
Erzeugnisse zu lagern und zu verpacken,

g)
Verkostungen vorzubereiten,

h)
nach seiner Wahl Wein entweder zu Schaum- und Perlwein oder zu einem sonstigen Weinerzeugnis zu verarbeiten;

2.
der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten;

3.
die Prüfungszeit beträgt 150 Minuten.

(6) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er in der Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darzustellen und zu beurteilen;

2.
der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten;

3.
die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.

(7) Die einzelnen Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1.
Herstellen eines Weinerzeugnisses mit 30 Prozent,

2.
Verkostung und Vermarktung mit 30 Prozent,

3.
Kellerwirtschaft mit 30 Prozent,

4.
Wirtschafts- und Sozialkunde mit 10 Prozent.

(8) Die Abschluss- oder Gesellenprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen wie folgt bewertet worden sind:

1.
im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend",

2.
in mindestens drei Prüfungsbereichen mit mindestens „ausreichend" und

3.
in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend".

(9) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der Prüfungsbereiche Kellerwirtschaft oder Wirtschafts- und Sozialkunde durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn

1.
der Prüfungsbereich schlechter als „ausreichend" bewertet worden ist und

2.
die mündliche Ergänzungsprüfung für das Bestehen der Abschlussprüfung den Ausschlag geben kann.

Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.




§ 7 Inkrafttreten, Außerkrafttreten


§ 7 ändert mWv. 1. August 2013 WeinkAusbV

Diese Verordnung tritt am 1. August 2013 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Weinküfer-Ausbildungsverordnung vom 7. Dezember 1982 (BGBl. I S. 1656) außer Kraft.


Schlussformel



Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

In Vertretung B. Heitzer


Anlage (zu § 3 Absatz 1 Satz 1) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Weintechnologen und zur Weintechnologin



Abschnitt A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten


Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 18.
Monat
19. bis 36.
Monat
1234
1Annehmen von Trauben,
Maische, Most und Wein
(§ 3 Absatz 3 Nummer 1)
a) Behälter und Geräte zur Annahme vorbereiten
b) Beschaffenheit prüfen
c) Mengen ermitteln
d) Qualitätsparameter bestimmen und Qualitätsstufen
zuordnen
e) Annahmegut zur Weiterverarbeitung bereitstellen
f) Parameter dokumentieren
8 
2 Verarbeiten von Trauben,
Maische und Most
(§ 3 Absatz 3 Nummer 2)
a) Trauben entrappen und einmaischen
b) Trauben und Maischen, insbesondere für die Herstel-
lung von Rosé-, Rot- und Weißwein, zur Weiterverar-
beitung vorbereiten
c) Maische und Most für die Herstellung von Rosé-,
Rot- und Weißwein behandeln
d) Maische pressen
e) Most vorklären
f) Most anreichern und Säure korrigieren
g) Trester für die Verwertung vorbereiten, Trub aufberei-
ten
10 
h) Süßreserve für Qualitätsstufen bereiten, lagern und
überwachen
 4
3 Steuern der alkoholischen
Gärung
(§ 3 Absatz 3 Nummer 3)
a) Gärgebinde vorbereiten und füllen
b) Hefemanagement betreiben
4 
c) Gärprozesse überwachen, steuern und dokumentie-
ren
d) Jungwein von der Hefe trennen und Gebinde auffül-
len
 11
4 Behandeln und Ausbauen von
Jungwein und Wein unter An-
wendung önologischer Ver-
fahren
(§ 3 Absatz 3 Nummer 4)
a) Jungwein sensorisch prüfen
b) Säuregehalt korrigieren
c) Jungwein schwefeln
d) Sektgrundwein bereiten
e) Trubstoffe durch Klärverfahren abtrennen und verwer-
ten
f) Jungwein und Wein produktspezifisch lagern
26 
g) Weinfehler korrigieren, Maßnahmen dokumentieren
h) Stabilisierungsmaßnahmen durchführen und doku-
mentieren
i) Wein zu Schaum- und Perlwein oder zu einem sons-
tigen Weinerzeugnis verarbeiten
 14
5 Durchführen von Analysen
und sensorischen Bewertun-
gen
(§ 3 Absatz 3 Nummer 5)
a) Proben nehmen
b) Untersuchungen zur Bestimmung von Gesamtsäure,
Restsüße und schwefeliger Säure durchführen, Er-
gebnisse entsprechend der Ausbaustufe bewerten
und dokumentieren
c) sensorische Bewertungen anhand von Prüfsystemen
durchführen
6 
d) Ergebnisse von Laboranalysen bewerten
e) Weinfehler und Weinkrankheiten feststellen
f) bei Abweichungen von Standards und Vorgaben
Maßnahmen einleiten
 8
6 Abfüllen von Erzeugnissen
(§ 3 Absatz 3 Nummer 6)
a) Süßreserve dosieren
b) Sterilfiltration und keimfreie Abfüllung durchführen
c) Füllgebinde, Verschlusssysteme und Etiketten pro-
duktbezogen nach Vorgaben bereitstellen und prüfen
6 
d) Verschnitte herstellen und Ergebnisse dokumentieren
e) Produktstabilität sicherstellen und dokumentieren
f) Abfüllanlagen einrichten, umrüsten, bedienen und
überwachen
 11
7Lagern von Erzeugnissen,
Verpackungsmaterialien so-
wie Behandlungs- und Be-
triebsstoffen
(§ 3 Absatz 3 Nummer 7)
a) Verpackungsmaterialen, Behandlungs- und Betriebs-
stoffe annehmen, überprüfen, lagern und bereitstellen
b) Erzeugnisse lagern, auftragsbezogen kommissionie-
ren und versandfertig machen
c) Flurförderzeuge bedienen
5 
8Vorstellen und Vermarkten
von Erzeugnissen
(§ 3 Absatz 3 Nummer 8)
a) produktbezogene Kundenberatungsgespräche füh-
ren
b) Verkostungen vorbereiten und durchführen
c) Kellerbesichtigungen vorbereiten und durchführen
d) Erzeugnisse sensorisch beschreiben
 6
9Anwenden von Informations-
und Kommunikationstechni-
ken, Kellerbuchführung
(§ 3 Absatz 3 Nummer 9)
a) an der Kellerbuchführung mitwirken
b) Informations- und Kommunikationssysteme anwen-
den; Daten erfassen, sichern und pflegen, Daten-
schutz beachten
c) Informationen beschaffen, bewerten und dokumen-
tieren, fremdsprachliche Fachausdrücke anwenden
 4
10Durchführen von Hygiene-
maßnahmen
(§ 3 Absatz 3 Nummer 10)
a) Reinigungs- und Desinfektionslösungen ansetzen
und anwenden
b) Produktionsanlagen, Leitungssysteme und Lagerbe-
hältnisse reinigen, desinfizieren und sterilisieren
c) Maßnahmen der Personal-, Produkt- und Betriebs-
hygiene durchführen
d) Hygienemaßnahmen dokumentieren
7 


Abschnitt B: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten


Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 18.
Monat
19. bis 36.
Monat
1234
1Berufsbildung sowie Arbeits-
und Tarifrecht
(§ 3 Absatz 4 Nummer 1)
a) Bedeutung des Ausbildungsvertrages, insbesondere
Abschluss, Dauer und Beendigung, erklären
b) gegenseitige Rechte und Pflichten aus dem Ausbil-
dungsvertrag nennen
c) Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung nennen
d) wesentliche Teile des Arbeitsvertrages nennen
e) wesentliche Bestimmungen der für den ausbildenden
Betrieb geltenden Tarifverträge nennen
während
der gesamten
Ausbildung
zu vermitteln
2Aufbau und Organisation des
Ausbildungsbetriebes
(§ 3 Absatz 4 Nummer 2)
a) Aufbau und Aufgaben des ausbildenden Betriebes er-
läutern
b) Grundfunktionen des ausbildenden Betriebes wie An-
gebot, Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwal-
tung erklären
c) Beziehungen des ausbildenden Betriebes und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen, Berufs-
vertretungen und Gewerkschaften nennen
d) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der be-
triebsverfassungs- oder personalvertretungsrecht-
lichen Organe des ausbildenden Betriebes beschrei-
ben
3Sicherheit und Gesundheits-
schutz bei der Arbeit
(§ 3 Absatz 4 Nummer 3)
a) Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz feststellen und Maßnahmen zu ihrer Ver-
meidung ergreifen
b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhü-
tungsvorschriften anwenden
c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie
erste Maßnahmen einleiten
d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes an-
wenden, Verhaltensweisen bei Bränden beschreiben
und Maßnahmen zur Brandbekämpfung ergreifen
4Umweltschutz
(§ 3 Absatz 4 Nummer 4)
Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen im
beruflichen Einwirkungsbereich beitragen, insbesondere
a) mögliche Umweltbelastungen durch den Ausbil-
dungsbetrieb und seinen Beitrag zum Umweltschutz
an Beispielen erklären
b) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des
Umweltschutzes anwenden
c) Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltscho-
nenden Energie- und Materialverwendung nutzen
d) Abfälle vermeiden, Stoffe und Materialien einer um-
weltschonenden Entsorgung zuführen
5Planen und Vorbereiten
von Arbeitsabläufen sowie
Arbeiten im Team
(§ 3 Absatz 4 Nummer 5)
a) Arbeitsaufträge entgegennehmen und prüfen, Ar-
beitsabläufe planen und dokumentieren, Arbeits-
schritte festlegen
b) Gespräche mit Vorgesetzten, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern und im Team situationsgerecht führen
c) Bedarf an Behandlungs- und Betriebsstoffen, Ar-
beitsmitteln und -geräten ermitteln und auswählen
 12
6 Durchführen von qualitäts-
sichernden Maßnahmen
(§ 3 Absatz 4 Nummer 6)
a) Zwischen- und Endkontrollen anhand des Arbeitsauf-
trages durchführen und Arbeitsergebnisse dokumen-
tieren
b) Zeitaufwand und Materialverbrauch kontrollieren und
dokumentieren
c) zur kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsvorgän-
gen im Betriebsablauf beitragen
d) technische Einrichtungen warten
6 
e) Maßnahmen zur Vermeidung und Behebung von
Fehlern, Qualitätsmängeln und -abweichungen
durchführen
f) Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln syste-
matisch suchen, Fehlerberichte erstellen
 8