Behandlungs- bereiche | Kranke | Behandlungsziele | Behandlungsmittel |
A1 Regel- behandlung | Akut psychisch Kranke | Erkennen und Heilen, psychische und soziale Stabilisierung | Diagnostik, Psychopharmako- therapie, Psychotherapie, Soziotherapie 1), Ergotherapie |
A2 Intensiv- behandlung | Psychisch Kranke, manifest selbst- gefährdet, fremdgefährdend, somatisch vitalgefährdet | Erkennen und Heilen, Risiko- abschätzung, Krisen- bewältigung, Stabilisierung als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen | Diagnostik, Erst- und Notfall- behandlung, einzelbezogene Intensivbehandlung einschließlich Psychopharmako- therapie |
A3 Reha- bilitative Behandlung | Für die reha- bilitative Behandlung ausreichend stabilisierte Kranke mit psychischen und sozialen Krankheitsfolgen | Bessern, Lindern der Krankheits- folgen - mit diesen leben lernen, Ent- hospitalisierung, Wieder- eingliederung | Mehrdimensionale rehabilitative Behandlung; Psychotherapie zur Bewältigung der Krankheits- folgen, Sozio- therapie, Ergo- therapie |
A4 Langdauernde Behandlung Schwer- und Mehrfach- kranker | Psychisch Kranke mit anhaltend akuten Symptomen und/oder erheblichen psychischen und sozialen Krankheitsfolgen | Bessern, Lindern, Verhüten von Verschlimmerung, Stabilisierung als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen | Medizinische Grundversorgung mit hohem ärztlichen und pflegerischen Aufwand, mehr- dimensionale Einzelbehandlung, Gestaltung des therapeutischen Milieus in Kleingruppen |
A5 Psycho- therapie | Kranke mit schweren Neurosen oder Persönlichkeits- störungen, die stationär psycho- therapeutisch behandelt werden müssen | Erkennen und Heilen, Krisen- bewältigung, Befähigung zur ambulanten psycho- therapeutischen Behandlung | Komplexe psycho- therapeutische Behandlung |
A6 Tages- klinische Behandlung 2) | Psychisch Kranke, nicht oder nicht mehr vollstationär behandlungs- bedürftig | Erkennen und Heilen, psychische und soziale Stabilisierung, Wieder- eingliederung, Krisenbewältigung | Diagnostik, Psychopharmako- therapie, Psychotherapie, Soziotherapie, Ergotherapie |
Behandlungs- bereiche | Kranke | Behandlungsziele | Behandlungsmittel |
S1 Regel- behandlung | Alkohol- und Medikamenten- abhängige | Erkennen der Abhängigkeit, Entgiftung, Befähigung zur ambulanten Behandlung oder zur Entwöhnung, soziale Stabilisierung | Psychiatrische, neurologische und allgemein- medizinische Diagnostik und Behandlung, Motivation zur Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen |
S2 Intensiv- Behandlung | Alkohol-, Medikamenten- und Drogen- abhängige, manifest selbst- gefährdet, fremdgefährdend, somatisch vitalgefährdet | Erkennen und Heilen, Risiko- abschätzung, Krisen- bewältigung, Entgiftung, Delirbehandlung, Stabilisierung als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen | Psychiatrische, neurologische und allgemein- medizinische Diagnostik, intensive medikamentöse Behandlung, Motivation zur Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen |
S3 Reha- bilitative Behandlung einschließ- lich sog. Entwöhnung | Ausreichend entgiftete, motivierte und belastbare Alkohol- und Medikamenten- abhängige oder inzwischen zur rehabilitativen Behandlung befähigte Schwer- und Mehrfachkranke | Abstinenz, Befähigung zu ambulanter Behandlung, Integration in Selbsthilfe- gruppen, Wieder- eingliederung | Suchtspezifische mehrdimensionale Behandlung |
S4 Langdauernde Behandlung Schwer- und Mehrfach- kranker | Alkohol- und Medikamenten- abhängige mit anhaltenden psychiatrischen, neurologischen und internistischen Begleit- und Folge- erkrankungen, erhebliche Rückfallgefahr, rehabilitative Behandlung oder Entlassung in komplementäre Einrichtungen nicht möglich | Bessern, Lindern, Verhüten von Verschlimmerung, Befähigung zur rehabilitativen Behandlung, Eingliederung in komplementäre Einrichtungen und ambulante Behandlung | Medizinische Grundversorgung mit hohem ärztlichen und pflegerischen Aufwand; sucht- spezifische soziotherapeutisch mehrdimensionale Behandlung |
S5 Psycho- therapie | Alkohol- und Medikamten- abhängige mit schweren Neurosen oder Persönlichkeits- störungen, erhebliche Rückfallgefahr | Erkennen der Abhängigkeit, Abstinenz, Befähigung zur ambulanten psycho- therapeutischen Behandlung, Krisenbewältigung | Psycho- therapeutische Behandlung unter Berücksichtigung suchtspezifischer Gesichtspunkte |
S6 Tages- klinische Behandlung 2) | Alkohol- und Medikamenten- abhängige, entgiftet, nicht oder nicht mehr vollstationär behandlungs- bedürftig | Erkennen der Abhängigkeit, Abstinenz, Befähigung zur ambulanten Behandlung, Integration in Selbsthilfe- gruppe, Krisen- bewältigung, Vermeidung oder Verkürzung voll- stationärer Behandlung | Diagnostik, Psychotherapie, Soziotherapie 1), Ergotherapie, Motivation zur Inanspruchnahme suchtspezifischer Hilfen |
Behandlungs- bereiche | Kranke | Behandlungsziele | Behandlungsmittel |
G1 Regel- behandlung | Akut psychisch Kranke im höheren Lebens- alter (meist Multi- morbidität) | Erkennen und Heilen, Bessern, psychische, somatische und soziale Stabilisierung, vorwiegend Entlassung nach Hause | Psychiatrische, neurologische, allgemein- medizinische und soziale Diagnostik und Therapie. Medizinische Grundversorgung; gegebenenfalls Einbeziehung weiterer gebiets- ärztlicher Leistungen |
G2 Intensiv- behandlung | Psychisch Kranke im höheren Lebensalter, manifest selbst- gefährdet, fremdgefährdend und somatisch vitalgefährdet | Erkennen und Heilen, Risiko- abschätzung, Krisen- bewältigung, Bessern der vital bedrohlichen Störungen, Stabilisierung als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen | Psychiatrische und somatische Diagnostik, Erst- und Notfall- behandlung, einzelbezogene Intensivbehandlung einschließlich medikamentöser Therapie |
G3 Reha- bilitative Behandlung | Ausreichend stabilisierte psychisch Kranke im höheren Lebensalter mit psychischen, somatischen und sozialen Einbußen | Bessern und Lindern, mit Krankheit und Alter leben lernen, Wieder- eingliederung zu Hause oder in Einrichtungen der Altenhilfe | Training zum Ausgleich von Einbußen lebens- praktischer Fertigkeiten, Orientierungs- und Gedächtnis- training, Sozio- therapie 1), Psychotherapie |
G4 Langdauernde Behandlung Schwer- und Mehrfach- kranker | Psychisch Kranke im höheren Lebensalter mit anhaltenden akuten Symptomen und erheblichen psychischen, somatischen und sozialen Einbußen | Bessern und Lindern, Verhüten von Verschlimmerung, Stabilisierung als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen oder Entlassung in häusliche oder Heimpflege | Medizinische Grundversorgung mit kontinuierlich hohem ärztlichen und pflegerischen Aufwand, gegebenenfalls ergänzt durch Einbeziehung weiterer gebiets- ärztlicher Leistungen, Gestaltung des therapeutischen Milieus |
G5 Psycho- therapie | Kranke im höheren Lebens- alter mit schweren Neurosen oder Persönlichkeits- störungen, die stationär psycho- therapeutisch behandelt werden müssen | Erkennen von Krankheit, Krisen- bewältigung, Befähigung zur ambulanten psycho- therapeutischen Behandlung | Komplexe psycho- therapeutische Behandlung |
G6 Tages- klinische Behandlung 2) | Psychisch Kranke im höheren Lebens- alter, nicht oder nicht mehr vollstationär behandlungs- bedürftig | Erkennen von Krankheit, Bessern, psychische, somatische und soziale Stabilisierung, Krisen- bewältigung, Wieder- eingliederung, Vermeidung oder Verkürzung voll- stationärer Behandlung | Psychiatrische, neurologische und allgemein- medizinische Diagnostik und Therapie einschließlich Pharmakotherapie. Training zum Ausgleich von Einbußen lebens- praktischer Fertigkeiten, Orientierungs- und Gedächtnis- training, Sozio- therapie, Psychotherapie |
Behandlungs- bereiche | Kranke | Behandlungsziele | Behandlungsmittel |
KJ1 Kinder- psychia- trische Regel- und Intensiv- behandlung (bis 14. Lebensjahr) | Vorschul- und Schulkinder mit akuten psychischen, psycho- somatischen und/ oder neuro- psychiatrischen Erkrankungen, mit u.a. selbst- und fremd- gefährdendem Verhalten, schweren Verhaltens- störungen, Teilleistungs- störungen sowie Entwicklungs- störungen der kognitiven, emotionalen, psychosozialen Kompetenz | Psychosoziale Integration in Familie, Heim, Kindergarten, Schule u.a.; Ausgleich von Entwicklungs- und Funktions- defiziten; Befähigung zur ambulanten Behandlung | Diagnostik und medizinische Grundversorgung, heilpädagogische Behandlung, Elternberatung, Familientherapie, Einzel- und Gruppenpsycho- therapie, funktionelle Therapien, Entwicklungs- therapie |
KJ2 Jugend- psychia- trische Regel- behandlung | Jugendliche und Heranwachsende mit akuten psychischen, psycho- somatischen und/oder neuro- psychiatrischen Erkrankungen, mit u.a. schweren Verhaltens- störungen und Entwicklungs- störungen der kognitiven, emotionalen, psychosozialen Kompetenz | Psychosoziale Integration; Bewältigung der gestörten alters- typischen Ablösungs- und Verselbständi- gungsprozesse; Befähigung zur ambulanten Behandlung | Diagnostik und medizinische Grundversorgung; Milieutherapie; Elternberatung; Familientherapie; Einzel- und Gruppenpsycho- therapie; Beschäftigungs- therapie; Arbeitstherapie |
KJ3 Jugend- psychia- trische Intensiv- behandlung | Psychisch kranke Jugendliche und psychosozial retardierte Heranwachsende, manifest selbst- gefährdet, vital gefährdet, fremdgefährdend, hochgradig erregt | Krisen- bewältigung; Befähigung zur jugendpsychiatrischen Regelbehandlung (KJ2) oder zur ambulanten Behandlung | Diagnostik und medizinische Grundversorgung; eng strukturierte Betreuung (evtl. freiheits- entziehende Maßnahmen); Krisenbewältigung; Elternberatung; Familientherapie; Pharmakotherapie; Einzeltherapie; überwiegend stationsgebundene Therapieangebote |
KJ4 Reha- bilitative Behandlung | Längerfristig psychisch kranke Kinder, Jugendliche, Heranwachsende mit krankheits- bedingten komplexen kognitiven, emotionalen und psychosozialen Defiziten | Entlassung in Familie, Wohn- gemeinschaft, Heim o.ä. schulische oder berufliche Eingliederung | Medizinische Grundversorgung Milieutherapie; Rehabilitations- programm mit speziellen Trainings- maßnahmen; Arbeitstherapie, Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Eingliederung; Beratung von Bezugspersonen; Familientherapie; Einzelpsycho- therapie (evtl. nur phasenweise) |
KJ5 Lang- dauernde Behandlung Schwer- und Mehrfach- kranker | Langfristig schwer psychisch kranke und mehrfach behinderte Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, selbstgefährdet, fremdgefährdend, erregt, desorientiert | Verhaltens- korrektur und Vermittlung grundlegender lebenspraktischer und sozialer Fertigkeiten als Voraussetzung für weitere therapeutische Maßnahmen (evtl. Aufgabenbereich KJ4) | Medizinische Grundversorgung; eng strukturierte Betreuung (evtl. freiheits- entziehende Maßnahmen); Verlaufsdiagnostik; heilpädagogische Gruppenbehandlung; Elternberatung; Familientherapie; funktionelle Therapie |
KJ6 Eltern-Kind-Behandlung (gemeinsame Aufnahme von Kind und Bezugs- person) | Kinder mit psychischen, psycho- somatischen und neuro- psychiatrischen Erkrankungen, Kommunikations- und Inter- aktionsstörungen, selbst- verletzendem Verhalten | Stärkung der elterlichen Erziehungs- und Betreuungs- kompetenz auf der Basis der Entwicklungs- diagnostik; Einleitung ambulanter Behandlung | Diagnostik und medizinische Grundversorgung; Frühtherapie; Elternberatung; Familientherapie; spezielle Therapieprogramme für Kind und Eltern (Erzieher) als kurzfristige Intensivmaßnahme |
KJ7 Tages- klinische Behandlung 1) | Kinder und Jugendliche mit psychischen, psycho- somatischen und neuro- psychiatrischen Erkrankungen, die keiner voll- stationären Behandlung bedürfen | Wahrung der Integration in Familie oder Heim; Verbesserung der psychosozialen Kompetenz; Befähigung zu Schulbesuch bzw. Fortsetzung der beruflichen Ausbildung | Diagnostik und medizinische Grundversorgung; heilpädagogische Behandlung; Elternberatung; Familientherapie; Einzel- und Gruppenpsychotherapie; funktionelle Therapien; Entwicklungs- therapie |