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Verordnung über die Berufsausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler/zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin (MTSwEntwAusbV k.a.Abk.)

V. v. 14.03.2007 BGBl. I S. 326 (Nr. 10)
Geltung ab 01.08.2007; FNA: 806-22-1-29 Berufliche Bildung

Eingangsformel



Auf Grund des § 4 Abs. 1 in Verbindung mit § 5 des Berufsbildungsgesetzes vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), von denen § 4 Abs. 1 durch Artikel 232 Nr. 1 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, verordnen das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung:

---

*)
Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des § 4 des Berufsbildungsgesetzes. Die Ausbildungsordnung und der damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rahmenlehrplan für die Berufsschule werden demnächst als Beilage im Bundesanzeiger veröffentlicht.


§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes



Der Ausbildungsberuf Mathematisch-technischer Softwareentwickler/Mathematisch-technische Softwareentwicklerin wird nach § 4 Abs. 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt.


§ 2 Dauer der Berufsausbildung



Die Ausbildung dauert drei Jahre.


§ 3 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild



(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler/zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):

Abschnitt A

Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1.
Entwurf, Anwendung und programmtechnische Umsetzung mathematischer Methoden, Modelle und Algorithmen:

1.1
Mathematische Modellierung,

1.2
Methoden, Modelle und Algorithmen der Diskreten Mathematik,

1.3
Methoden, Modelle und Algorithmen aus der Analysis,

1.4
Methoden, Modelle und Algorithmen aus der Linearen Algebra,

1.5
Methoden, Modelle und Algorithmen aus der Stochastik;

2.
Software-technische Analyse und Planung von Softwarelösungen:

2.1
Bedarfsanalyse,

2.2
Datenschutz, Datensicherheit und Urheberrecht,

2.3
DV-Konzept,

2.4
Algorithmen,

2.5
Datenmodellierung über Datenstrukturen und in Datenbanken,

2.6
Systemkomponenten für die Softwareentwicklung;

3.
Softwareerstellung:

3.1
Programmiersprachen,

3.2
Programmsysteme,

3.3
Softwarequalität und Test;

4.
Softwareübergabe und Support:

4.1
Softwaredokumentation und Benutzerunterstützung,

4.2
Mathematische Dokumentation und Interpretation der Ergebnisse.

Abschnitt B

Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1.
Der Ausbildungsbetrieb:

1.1
Stellung, Rechtsform und Struktur,

1.2
Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,

1.3
Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz,

1.4
Umweltschutz;

2.
Geschäftsprozesse:

2.1
Leistungsprozesse,

2.2
Betriebliche Organisation;

3.
Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken:

3.1 Information und Kommunikation,

3.2
Arbeitsplanung,

3.3
Teamarbeit, Projektmanagement.


§ 4 Durchführung der Berufsausbildung



(1) Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 5 und 6 nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen.

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen.


§ 5 Zwischenprüfung



(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll zur Mitte des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für das erste Ausbildungsjahr aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(3) Die Zwischenprüfung findet in den Prüfungsbereichen

1.
Mathematische Methoden,

2.
Objektorientierte Modelle und Algorithmen

statt.

(4) Für den Prüfungsbereich Mathematische Methoden bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er bei vorgegebenen mathematischen Modellen anwendungsbezogene Aufgaben lösen sowie die Ergebnisse darstellen und bewerten kann;

2.
der Prüfling soll schriftliche Aufgaben bearbeiten, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen;

3.
die Prüfungszeit beträgt höchstens 60 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Objektorientierte Modelle und Algorithmen bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er vorgegebene Lösungsalgorithmen programmieren sowie Programme dokumentieren kann;

2.
der Prüfling soll schriftliche Aufgaben bearbeiten, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen;

3.
die Prüfungszeit beträgt höchstens 60 Minuten.


§ 6 Abschlussprüfung



(1) Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsordnung ist zugrunde zu legen.

(2) Die Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:

1.
Mathematische Modelle und Methoden,

2.
Softwareentwurf und Programmierung,

3.
Entwicklung eines Softwaresystems,

4.
Wirtschafts- und Sozialkunde.

(3) Für den Prüfungsbereich Mathematische Modelle und Methoden bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a)
Problemstellungen aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen erfassen, analysieren und in mathematische Modelle umsetzen,

b)
mathematische Methoden und Algorithmen auswählen und anwenden und

c)
Ergebnisse darstellen und mathematisch interpretieren

kann;

2.
der Prüfling soll schriftliche Aufgaben bearbeiten, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen;

3.
die Prüfungszeit beträgt höchstens 135 Minuten.

(4) Für den Prüfungsbereich Softwareentwurf und Programmierung bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a)
Verfahren und Lösungsalgorithmen programmtechnisch umsetzen,

b)
Methoden und Modelle der Informatik auswählen und einsetzen, unter Verwendung mindestens einer der nachfolgenden Vorgehensweisen

aa)
Entwerfen und Implementieren objektorientierter Modelle,

bb)
Darstellen von Vorgehensmodellen des Softwareengineerings,

cc)
Modellieren von Datenbanken,

dd)
Anwenden von Techniken verteilter Applikationen

und

c)
Datenschutz beachten und Maßnahmen zur Datensicherheit ergreifen

kann;

2.
der Prüfling soll schriftliche Aufgaben bearbeiten, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen;

3.
die Prüfungszeit beträgt höchstens 120 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Entwicklung eines Softwaresystems bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a)
ein Softwaresystem auf der Grundlage von Modellen aus Mathematik und Informatik zu Problemstellungen aus einem vom Prüfungsausschuss festzulegenden Anwendungsbereich konzipieren und algorithmisch beschreiben,

b)
Softwaresysteme realisieren und dokumentieren,

c)
Vorgehensmodelle des Softwareengineerings nutzen,

d)
Methoden des Projektmanagements anwenden,

e)
Qualitätssicherungsmaßnahmen planen und durchführen,

f)
Testprinzipien und -verfahren sowie Testtools einsetzen und

g)
Ergebnisse darstellen und mathematisch interpretieren

und dabei die fachlichen Hintergründe seiner Arbeit aufzeigen, seine Vorgehensweisen begründen, zugrunde liegende mathematische Modelle und Methoden erläutern und Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz beachten kann;

2.
die Prüfung besteht aus einer Aufgabenstellung, die sich in eine schriftliche Aufgabe, ein Prüfungsprodukt und ein auftragsbezogenes Fachgespräch gliedert, wobei der Prüfling

a)
im Rahmen der schriftlichen Aufgabe die Aufgabenanalyse und einen Lösungsentwurf erstellen und dabei die Anforderungen nach Nummer 1 Buchstabe a erfüllen,

b)
seinen Lösungsentwurf in einem Prüfungsprodukt realisieren und

c)
in dem auftragsbezogenen Fachgespräch Aufgabenanalyse und Lösungsentwurf begründen und das Prüfungsprodukt erläutern

soll;

3.
die Prüfungszeit, die im Zeitraum von fünf aufeinander folgenden Arbeitstagen liegen soll, beträgt für die schriftliche Aufgabe höchstens sieben Stunden und für das Prüfungsprodukt höchstens 28 Stunden; die Prüfungszeit für das auftragsbezogene Fachgespräch beträgt darüber hinaus höchstens 30 Minuten;

4.
bei der Ermittlung des Ergebnisses in diesem Prüfungsbereich werden die schriftliche Aufgabe mit 30 Prozent, das Prüfungsprodukt und das auftragsbezogene Fachgespräch mit insgesamt 70 Prozent gewichtet.

(6) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben:

1.
Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann;

2.
der Prüfling soll schriftliche Aufgaben bearbeiten, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen;

3.
die Prüfungszeit beträgt höchstens 60 Minuten.

(7) Die einzelnen Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1.
Prüfungsbereich Mathematische Methoden und Modelle 25 Prozent,

2.
Prüfungsbereich Softwareentwurf und Programmierung 15 Prozent,

3.
Prüfungsbereich Entwicklung eines Softwaresystems 50 Prozent,

4.
Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 10 Prozent.

(8) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen

1.
im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend",

2.
im Prüfungsbereich Mathematische Methoden und Modelle mit mindestens „ausreichend",

3.
in mindestens zwei der übrigen Prüfungsbereiche mit mindestens „ausreichend" und

4.
in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend" bewertet worden sind.

(9) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der mit schlechter als „ausreichend" bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2 : 1 zu gewichten.


§ 7 Nichtanwenden von Vorschriften



Die bisher festgelegten Berufsbilder, Berufsbildungspläne und Prüfungsanforderungen für den Ausbildungsberuf Mathematisch-technischer Assistent/Mathematisch-technische Assistentin sind vorbehaltlich des § 8 nicht mehr anzuwenden.


§ 8 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse



Auf Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung bestehen, sind die bisherigen Vorschriften weiter anzuwenden, es sei denn, die Vertragsparteien vereinbaren die Anwendung der Vorschriften dieser Verordnung.


§ 9 Inkrafttreten



Diese Verordnung tritt am 1. August 2007 in Kraft.


Anlage (zu § 3 Abs. 1) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Mathematisch-technischen Softwareentwickler/zur Mathematisch-technischen Softwareentwicklerin



Abschnitt A Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
in Wochen
im Ausbildungsjahr
123
1234
1Entwurf, Anwendung und pro-
grammtechnische Umsetzung
mathematischer Methoden,
Modelle und Algorithmen
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1)
 
1.1Mathematische Modellierung
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1.1)
a) betriebliche Aufgabenstellungen, insbesondere
naturwissenschaftliche, wirtschaftliche oder tech-
nische, in interdisziplinärer Kooperation analysie-
ren
b) betriebliche Aufgabenstellungen unter Anleitung
auf mathematische Modelle übertragen
  8
1.2 Methoden, Modelle
und Algorithmen der
Diskreten Mathematik
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1.2)
a) logische Probleme in die formalisierte Schreib-
weise überführen und gemäß den Gesetzen der
elementaren Aussagenlogik modellieren und aus-
werten
b) in verschiedenen Zahlenräumen und in verschie-
denen Stellenwertsystemen rechnen sowie Glei-
chungen analytisch und iterativ lösen
c) Problemstellungen mit Hilfe von Mengen model-
lieren und Operationen auf Mengen durchführen
d) betriebliche und alltägliche Sachverhalte zu Ab-
bildungen oder Relationen abstrahieren
e) Mengen und auf ihnen definierte Operationen als
Gruppen und Körper identifizieren und darin rech-
nen
7  
f) Aufgabenstellungen der Kombinatorik lösen und
die Mächtigkeit von Mengen bestimmen
g) Fehlerarten bei der Verarbeitung von Messdaten
unterscheiden und beachten
 2 
1.3 Methoden, Modelle
und Algorithmen aus
der Analysis
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1.3)
a) kontinuierliche Vorgänge mit Hilfe von Funktionen
modellieren, darstellen und auswerten
b) stetige und unstetige Vorgänge unterscheiden
und behandeln
2  
c) diskrete Vorgänge mit Hilfe von Folgen und Rei-
hen untersuchen und Grenzwerte ermitteln
d) Änderungsverhalten von Vorgängen mit Differen-
tialrechnung beschreiben und berechnen
e) betriebliche Problemstellungen, die auf funktiona-
len Zusammenhängen auch mehrerer Größen be-
ruhen, erkennen, grafisch darstellen und optimie-
ren
f) Reihendarstellung von Funktionen berechnen
 11 
g) Messwertreihen interpolieren und approximieren
h) Problemstellungen, insbesondere Wachstums-
und Zerfallprozesse, die sich durch lineare expli-
zite Differentialgleichungen erster Ordnung be-
schreiben lassen, mit Richtungsfeldern visualisie-
ren, analytisch und mit dem Euler-Cauchy-Verfah-
ren numerisch lösen
   
i) Integrale analytisch und numerisch berechnen   9
1.4 Methoden, Modelle
und Algorithmen aus
der Linearen Algebra
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1.4)
a) im dreidimensionalen Vektorraum rechnen, dabei
Winkel, Flächen und Volumen berechnen sowie
Lagebeziehungen und Abstände von Geraden
und Ebenen ermitteln
b) Erkenntnisse auf betriebsspezifische Fälle von
Vektorräumen höherer Dimensionen übertragen
c) lineare Zusammenhänge mit Matrizen modellieren
d) lineare Gleichungssysteme auf Lösbarkeit prüfen
und durch Gauß-Elimination mit Spaltenpivotwahl
lösen
8  
e) iterative Lösungsverfahren rechnergestützt an-
wenden
 2 
1.5Methoden, Modelle
und Algorithmen aus
der Stochastik
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1.5)
a) Methoden der beschreibenden Statistik anwen-
den
b) Wahrscheinlichkeiten berechnen
c) diskrete und stetige zufallsabhängige Vorgänge
mit Zufallsvariablen modellieren, Wahrscheinlich-
keiten und Momente berechnen
d) Simulationen von Zufallsexperimenten mit Hilfe
von Zufallszahlengeneratoren für unterschied-
liche Verteilungen programmieren
e) Grundgesamtheit und Stichprobe unterscheiden,
Punkt- und Konfidenzschätzungen für Erwar-
tungswerte und Streuungen berechnen
f) Tests anhand eines Testverfahrens durchführen,
Fehler erster und zweiter Art unterscheiden
g) Regressionsparameter zu zufallsabhängigen
Messgrößen in linearen Modellen nach der Me-
thode der kleinsten Fehlerquadrate berechnen
und testen
h) Korrelationskoeffizienten als Maß für den linearen
Zusammenhang von Messgrößen berechnen
 10 
2Software-technische
Analyse und Planung
von Softwarelösungen
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2)
 
2.1Bedarfsanalyse
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.1)
a) Anforderungen und Kundenaufträge analysieren
und Lastenhefte auswerten
b) Ist-Analysen durchführen und dokumentieren
c) Soll-Konzepte entwickeln
  6
2.2 Datenschutz, Datensicherheit
und Urheberrecht
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.2)
a) rechtliche und betriebliche Regelungen zum Da-
tenschutz anwenden
b) Vorgaben und Vorschriften zur Datensicherheit,
Datensicherung und Archivierung beim Umgang
mit Daten beachten
c) Vorschriften zum Urheberrecht anwenden
 2 
d) kryptografische Methoden anwenden   2
2.3 DV-Konzept
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.3)
a) Objektmodellierungen durchführen, insbesondere
mit einer standardisierten Beschreibungssprache
b) Lösungsansätze entwickeln und mit standardi-
sieden Methoden beschreiben
4  
c) betriebliche Vorgaben zur programmtechnischen
Implementierung beachten
d) Qualitätsanforderungen berücksichtigen sowie
Versionskontrolle planen
 4 
2.4 Algorithmen
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.4)
Algorithmen bei der Umsetzung von Pflichtenheften
auswählen, insbesondere
a) die Grundkonstrukte wie Sequenz, Selektion und
Iteration berücksichtigen
8  
b) iterative und rekursive Algorithmen einsetzen
c) Komplexität von Algorithmen bezüglich Laufzeit
und Speicherplatz sowie ihre Fehleranfälligkeit
analysieren und den Programmieraufwand beur-
teilen
d) die Algorithmen Binäres Suchen, Textsuche, Brei-
ten- und Tiefensuche, Backtracking und Hash-
Verfahren anwenden
e) Sortierverfahren in Abhängigkeit von Datenmenge
und -struktur auswählen
 8 
f) parallele Algorithmen einsetzen   2
2.5 Datenmodellierung über Daten-
strukturen und in Datenbanken
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.5)
a) Objektmodelle in die elementaren Datentypen
und die zusammengesetzten Datenstrukturen
umsetzen, hinsichtlich der Speicherungsarten be-
urteilen sowie Zugriffsmethoden anwenden
4  
b) relationale oder objektorientierte Datenbankmo-
delle entwickeln
c) ein Datenbankmanagementsystem und eine Da-
tenbanksprache anwenden
 6 
2.6Systemkomponenten
für die Softwareentwicklung
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.6)
a) Systemkomponenten für die Softwareentwicklung
einsetzen
b) Eigenschaften der genutzten Betriebssysteme
berücksichtigen
c) die Client-Server-Architektur beachten
d) Protokolle gemäß dem Schichtenmodell bei Da-
tenkommunikationsanwendungen nutzen
e) Modelle und Protokolle zur Prozesskommunika-
tion nutzen
  6
3Softwareerstellung
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 3)
 
3.1 Programmiersprachen
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 3.1)
a) Programmiersprachen einordnen und unterschei-
den
b) in einer objektorientierten Sprache programmie-
ren, Programme dokumentieren
c) eine Entwicklungsumgebung zur Programmie-
rung anwenden
12  
d) eine Skriptsprache anwenden   2
3.2Programmsysteme
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 3.2)
a) Vorgehensmodelle des Softwareengineering ein-
setzen und Verfahren der Dokumentation, Pla-
nung und Organisation anwenden
b) Modularisierung und Komponentenbildung
durchführen
c) Softwarekomponenten auswählen
d) Versionsverwaltung durchführen
e) Werkzeuge zum automatisierten Erzeugen von
Programmen aus Quelltexten anwenden
  6
3.3Softwarequalität und Test
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 3.3)
a) Prüf- und Testmethoden planen und anwenden,
Testwerkzeuge einsetzen
b) Maßnahmen zur Qualitätssicherung im eigenen
Arbeitsbereich planen und anwenden
c) Qualitätskriterien bei der Entwicklung von Soft-
ware anwenden
  6
4Softwareübergabe und Support
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 4)
 
4.1Softwaredokumentation
und Benutzerunterstützung
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 4.1)
a) Benutzerdokumentationen erstellen
b) Entwicklerdokumentationen erstellen
c) Benutzer beraten
d) beim Softwareeinsatz auftretende Fragen syste-
matisieren, Antworten kundengerecht aufbereiten
  3
4.2Mathematische Dokumentation
und Interpretation der Ergebnisse
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 4.2)
a) numerische Ergebnisse mit grafischen Mitteln
veranschaulichen, Grafiktypen der Statistik ver-
wenden
b) Auftraggeber bei der mathematischen Interpreta-
tion der Ergebnisse unterstützen und mathemati-
sche Problemstellungen und Resultate interdis-
ziplinär kommunizieren
c) betriebliche Werkzeuge zum Formelsatz einset-
zen
 5 


Abschnitt B Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Zeitliche Richtwerte
in Wochen
im Ausbildungsjahr
123
1234
1Der Ausbildungsbetrieb
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1)
 während
der gesamten
Ausbildungszeit
zu vermitteln
1.1Stellung, Rechtsform
und Struktur
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1.1)
a) Aufgaben, Aufbau und Entscheidungsstrukturen
des Ausbildungsbetriebes erläutern
b) Rechtsform des Ausbildungsbetriebes beschrei-
ben
c) die Zusammenarbeit des Ausbildungsbetriebes
mit Wirtschaftsorganisationen, Verbänden, Ge-
werkschaften und Behörden beschreiben
d) Zielsetzung und Geschäftsfelder des Ausbil-
dungsbetriebes und seine Stellung am Markt er-
läutern
1.2Berufsbildung,
Arbeits- und Tarifrecht
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1.2)
a) Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsver-
hältnis beachten
b) den betrieblichen Ausbildungsplan mit dem Aus-
bildungsrahmenplan vergleichen
c) arbeits- und sozialrechtliche Bestimmungen, für
das Unternehmen wichtige tarifvertragliche Rege-
lungen, Dienst- und Betriebsvereinbarungen so-
wie Mitbestimmungsrechte beachten
d) wesentliche Inhalte des Arbeitsvertrages nennen
e) Bereitschaft zu lebensbegleitendem Lernen ent-
wickeln und berufsbezogene Fortbildungsmög-
lichkeiten ermitteln
1.3Sicherheit und Gesundheits-
schutz am Arbeitsplatz
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1.3)
a) Gefährdung für Sicherheit und Gesundheit am Ar-
beitsplatz feststellen sowie Maßnahmen zu ihrer
Vermeidung ergreifen
b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhü-
tungsvorschriften anwenden
c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie
erste Maßnahmen einleiten
d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes
anwenden; Verhaltensweisen bei Bränden be-
schreiben und Maßnahmen zur Brandbekämp-
fung ergreifen
1.4Umweltschutz
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1.4)
Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastun-
gen im beruflichen Einwirkungsbereich beitragen,
insbesondere
a) mögliche Umweltbelastungen durch den Ausbil-
dungsbetrieb und seinen Beitrag zum Umwelt-
schutz an Beispielen erklären
b) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen
des Umweltschutzes anwenden
c) Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umwelt-
schonenden Energie- und Materialverwendung
nutzen
d) Abfälle vermeiden; Stoffe und Materialien einer
umweltschonenden Entsorgung zuführen
2Geschäftsprozesse
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 2)
 
2.1Leistungsprozesse
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 2.1)
a) den Prozess der Leistungserstellung im Ausbil-
dungsbetrieb beschreiben
b) Wirtschaftlichkeit betrieblicher Leistungen beur-
teilen
c) die Rolle von Kunden und Lieferanten für die Leis-
tungserstellung erläutern
2
2.2Betriebliche Organisation
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 2.2)
a) Zuständigkeiten für die unterschiedlichen Aufga-
ben im Ausbildungsbetrieb unterscheiden und die
eigene Tätigkeit in Geschäftsprozesse einordnen
b) die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Or-
ganisationseinheiten beschreiben, insbesondere
Informationsflüsse und Entscheidungsprozesse
darstellen
3Arbeitsorganisation
und Arbeitstechniken
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 3)
 
3.1Information und Kommunikation
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 3.1)
a) fachbezogene, auch englischsprachige, Informa-
tionsquellen auswerten
b) Gespräche situationsgerecht führen und Informa-
tionen aufgabenbezogen bewerten, Protokolle
anfertigen
c) Daten und Sachverhalte adressatengerecht prä-
sentieren
d) betriebsspezifische Dokumentationswerkzeuge
auswählen und anwenden
e) Präsentationswerkzeuge und -techniken einset-
zen
f) betriebsspezifische Fachterminologie anwenden
g) Ergebnisse des Softwareentwicklungsprozesses
präsentieren
 2 
3.2Arbeitsplanung
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 3.2)
a) Zeitplan und Reihenfolge der Arbeitsschritte für
den eigenen Arbeitsbereich festlegen, Termine
planen und abstimmen
b) den eigenen Arbeitsplatz unter Berücksichtigung
betrieblicher Vorgaben und ergonomischer
Aspekte gestalten
c) Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsorgani-
sation und der Arbeitsgestaltung vorschlagen
d) Arbeits- und Organisationsmittel wirtschaftlich
einsetzen
2  
3.3 Teamarbeit, Projektmanagement
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 3.3)
a) Aufgabenanalyse durchführen und über die Form
der Arbeitsorganisation entscheiden
b) Aufgaben planen und im Team bearbeiten, Ergeb-
nisse abstimmen und auswerten
3  
c) Methoden des Projektmanagements anwenden
d) Zusammenarbeit aktiv gestalten, Möglichkeiten
zur Konfliktregelung anwenden
  2