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§ 6 - Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV)

V. v. 09.11.2020 BGBl. I S. 2357 (Nr. 51); zuletzt geändert durch Artikel 8z5 G. v. 12.12.2023 BGBl. 2023 I Nr. 359
Geltung ab 14.11.2020; FNA: 860-5-61 Sozialgesetzbuch
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§ 6 Festlegung der Pflegepersonaluntergrenzen



(1) Für die folgenden pflegesensitiven Bereiche in Krankenhäusern werden die folgenden Pflegepersonaluntergrenzen schichtbezogen als Verhältnis von Patientinnen und Patienten zu einer Pflegekraft festgelegt, die unter Berücksichtigung der in Absatz 2 genannten Höchstanteile von Pflegehilfskräften auf den Stationen oder für die betroffenen intensivmedizinischen Behandlungseinheiten, die einem pflegesensitiven Bereich angehören, stets einzuhalten sind:

1.
Intensivmedizin bis zum 31. Januar 2021:

a)
in der Tagschicht: 2,5 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 3,5 zu 1,

2.
Intensivmedizin und pädiatrische Intensivmedizin ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 2 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 3 zu 1,

3.
Geriatrie:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 20 zu 1,

4.
allgemeine Chirurgie und Unfallchirurgie ab dem 1. Februar 2021 bis zum 31. Dezember 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 20 zu 1,

5.
allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 20 zu 1,

6.
Innere Medizin und Kardiologie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 22 zu 1,

7.
Herzchirurgie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 7 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 15 zu 1,

8.
Neurologie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 20 zu 1,

9.
neurologische Schlaganfalleinheit ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 3 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 5 zu 1,

10.
neurologische Frührehabilitation ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 5 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 12 zu 1,

11.
Pädiatrie ab dem 1. Februar 2021 bis zum 31. Dezember 2021:

a)
in der Tagschicht: 6 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 10 zu 1,

12.
allgemeine Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 6 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 10 zu 1,

13.
spezielle Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 6 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 14 zu 1,

14.
neonatologische Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 3,5 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 5 zu 1,

15.
Gynäkologie und Geburtshilfe ab dem 1. Januar 2023:

a)
in der Tagschicht 7,5 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 15 zu 1,

16.
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Urologie ab dem 1. Januar 2023:

a)
in der Tagschicht: 10 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 22 zu 1,

17.
Rheumatologie ab dem 1. Januar 2023:

a)
in der Tagschicht: 13 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 30 zu 1,

18.
Neurochirurgie ab dem 1. Januar 2024:

a)
in der Tagschicht: 9 zu 1,

b)
in der Nachtschicht: 18 zu 1.

(2) Der Anteil von Pflegehilfskräften an der Gesamtzahl der Pflegekräfte darf die folgenden Grenzwerte in den folgenden pflegesensitiven Bereichen in den Krankenhäusern nicht überschreiten:

1.
Intensivmedizin bis zum 31. Januar 2021:

a)
in der Tagschicht: 8 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 0 Prozent,

2.
Intensivmedizin und pädiatrische Intensivmedizin ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

3.
Geriatrie:

a)
in der Tagschicht: 15 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 20 Prozent,

4.
allgemeine Chirurgie und Unfallchirurgie ab dem 1. Februar 2021 bis zum 31. Dezember 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 10 Prozent,

5.
allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 10 Prozent,

6.
Innere Medizin und Kardiologie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 10 Prozent,

7.
Herzchirurgie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 0 Prozent,

8.
Neurologie ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 8 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 8 Prozent,

9.
neurologische Schlaganfalleinheit ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 0 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 0 Prozent,

10.
neurologische Frührehabilitation ab dem 1. Februar 2021:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 10 Prozent,

11.
Pädiatrie ab dem 1. Februar 2021 bis zum 31. Dezember 2021:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

12.
allgemeine Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

13.
spezielle Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

14.
neonatologische Pädiatrie ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

15.
Gynäkologie und Geburtshilfe ab dem 1. Januar 2022:

a)
in der Tagschicht: 5 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 0 Prozent,

16.
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rheumatologie und Urologie ab dem 1. Januar 2023:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent,

17.
Neurochirurgie ab dem 1. Januar 2024:

a)
in der Tagschicht: 10 Prozent,

b)
in der Nachtschicht: 5 Prozent.

(2a) Zur Einhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen nach Absatz 1 Nummer 15 dürfen auch Hebammen mit einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung nach § 5 Absatz 1 des Hebammengesetzes, auch in Verbindung mit den §§ 73 und 74 Absatz 1 des Hebammengesetzes, berücksichtigt werden.

(3) Führt die Anwendung der Pflegepersonaluntergrenzen zu dem Ergebnis, dass für die auf einer Station oder in einer intensivmedizinischen Behandlungseinheit zu versorgenden Patientenanzahl weniger als eine Pflegekraft vorgehalten werden müsste, ist die Anwesenheit mindestens einer Pflegefachkraft sicherzustellen.

(4) 1Sind auf einer Station verschiedene Pflegepersonaluntergrenzen einzuhalten, so gilt schichtbezogen die Pflegepersonaluntergrenze mit der niedrigsten Anzahl von Patientinnen und Patienten im Verhältnis zu einer Pflegekraft mit dem zugehörigen Grenzwert für den Anteil von Pflegehilfskräften. 2Abweichend von Satz 1 sind die Pflegepersonaluntergrenzen nach Absatz 1 Nummer 1 und 2 neben den Pflegepersonaluntergrenzen nach Absatz 1 Nummer 3 bis 15 anzuwenden.

(5) Die Krankenhäuser ermitteln anhand monatlicher Durchschnittswerte, ob die Pflegepersonaluntergrenzen eingehalten werden.





 

Frühere Fassungen von § 6 PpUGV

Die nachfolgende Aufstellung zeigt alle Änderungen dieser Vorschrift. Über die Links aktuell und vorher können Sie jeweils alte Fassung (a.F.) und neue Fassung (n.F.) vergleichen. Beim Änderungsgesetz finden Sie dessen Volltext sowie die Begründung des Gesetzgebers.

vergleichen mitmWv (verkündet)neue Fassung durch
aktuell vorher 09.11.2023Artikel 1 Vierte Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
vom 03.11.2023 BGBl. 2023 I Nr. 297
aktuell vorher 01.01.2023Artikel 1 Dritte Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
vom 15.12.2022 BAnz AT 16.12.2022 V2
aktuell vorher 10.11.2022Artikel 1 Zweite Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
vom 09.11.2022 BAnz AT 09.11.2022 V1
aktuell vorher 11.11.2021Artikel 1 Erste Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
vom 08.11.2021 BGBl. I S. 4792
aktuellvor 11.11.2021Urfassung

Bitte beachten Sie, dass rückwirkende Änderungen - soweit vorhanden - nach dem Verkündungsdatum des Änderungstitels (Datum in Klammern) und nicht nach dem Datum des Inkrafttretens in diese Liste einsortiert sind.



 

Zitierungen von § 6 PpUGV

Sie sehen die Vorschriften, die auf § 6 PpUGV verweisen. Die Liste ist unterteilt nach Zitaten in PpUGV selbst, Ermächtigungsgrundlagen, anderen geltenden Titeln, Änderungsvorschriften und in aufgehobenen Titeln.
 
Zitat in folgenden Normen

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (SGB V)
Artikel 1 G. v. 20.12.1988 BGBl. I S. 2477, 2482; zuletzt geändert durch Artikel 35 G. v. 27.03.2024 BGBl. 2024 I Nr. 108
§ 137i SGB V Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen in Krankenhäusern; Verordnungsermächtigung (vom 29.12.2022)
... bis zum 31. August 2021, im Benehmen mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung die in § 6 der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung festgelegten Pflegepersonaluntergrenzen und vereinbaren im Benehmen mit dem Verband der Privaten ... Behörde den Erfüllungsgrad der Einhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen, die in § 6 der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung , in einer Vereinbarung nach Absatz 1 oder in einer Verordnung nach Absatz 3 Satz 1 festgelegt ... für das Jahr 2019 zum 30. Juni 2020. Der Erfüllungsgrad der Einhaltung der in § 6 der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung , in einer Vereinbarung nach Absatz 1 oder in einer Verordnung nach Absatz 3 Satz 1 festgelegten ... das Entgeltsystem im Krankenhaus einmal je Quartal die Anzahl der Schichten mit, in denen die in § 6 der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung , in einer Vereinbarung nach Absatz 1 oder in einer Verordnung nach Absatz 3 Satz 1 festgelegten ...
 
Zitate in Änderungsvorschriften

Dritte Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
V. v. 15.12.2022 BAnz AT 16.12.2022 V2
Artikel 1 3. PpUGVÄndV
... § 6 der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung vom 9. November 2020 (BGBl. I S. 2357), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 9. November ...

Erste Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
V. v. 08.11.2021 BGBl. I S. 4792
Artikel 1 1. PpUGVÄndV
... lndikatoren-DRGs der speziellen Pädiatrie erbracht worden sind." 4. § 6 wird wie folgt geändert: a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:  ...

Vierte Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
V. v. 03.11.2023 BGBl. 2023 I Nr. 297
Artikel 1 4. PpUGVÄndV
... und die Wörter „erstmals bis zum 15. Dezember 2020," gestrichen. 4. § 6 wird wie folgt geändert: a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:  ...

Zweite Verordnung zur Änderung der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung
V. v. 09.11.2022 BAnz AT 09.11.2022 V1
Artikel 1 2. PpUGVÄndV
... 300 Belegungstage im Vorjahr in der jeweiligen Fachabteilung ermittelt wurden." 3. § 6 wird wie folgt geändert: a) Absatz 1 wird wie folgt geändert:  ...