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Synopse aller Änderungen der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluß Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Pharmazie am 01.09.2009

Diese Gegenüberstellung vergleicht die jeweils alte Fassung (linke Spalte) mit der neuen Fassung (rechte Spalte) aller am 1. September 2009 durch Artikel 22 der 2. FortbPrüfVÄndV geänderten Einzelnormen. Synopsen für andere Änderungstermine finden Sie in der Änderungshistorie der PharmIndMstrV.

Hervorhebungen: alter Text, neuer Text

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a.F. (alte Fassung)
in der vor dem 01.09.2009 geltenden Fassung
n.F. (neue Fassung)
in der am 01.09.2009 geltenden Fassung
durch Artikel 22 V. v. 25.08.2009 BGBl. I S. 2960

Gliederung

(Textabschnitt unverändert)

Eingangsformel
§ 1 Ziel der Prüfung und Bezeichnung des Abschlusses
§ 2 Zulassungsvoraussetzungen
§ 3 Gliederung und Inhalt der Prüfung
§ 4 Fachrichtungsübergreifender Teil
§ 5 Fachrichtungsspezifischer Teil der Fachrichtung Pharmazie
(Text alte Fassung) nächste Änderung

§ 6 Berufs- und arbeitspädagogischer Teil
§ 7
Anrechnung anderer Prüfungsleistungen
§ 8 Bestehen der Prüfung
§ 9 Wiederholung der Prüfung
§ 10 Übergangsvorschriften
§ 11 Inkrafttreten
(Text neue Fassung)

§ 6 Anrechnung anderer Prüfungsleistungen
§ 7 Bestehen der Prüfung
§ 8 Wiederholung der Prüfung
§ 9 Übergangsvorschrift
§ 10 Inkrafttreten
Anlage

§ 3 Gliederung und Inhalt der Prüfung


vorherige Änderung nächste Änderung

(1) Die Industriemeisterprüfung gliedert sich in

1. einen fachrichtungsübergreifenden Teil,

2. einen fachrichtungsspezifischen Teil,

3. einen berufs- und arbeitspädagogischen Teil.

(2) Die einzelnen Prüfungsteile können in beliebiger Reihenfolge an verschiedenen Prüfungsterminen geprüft werden; dabei ist mit dem letzten Prüfungsteil spätestens zwei Jahre nach dem ersten Prüfungstag des ersten Prüfungsteils zu beginnen.



(1) Die Qualifikation zum Geprüften Industriemeister/zur Geprüften Industriemeisterin - Fachrichtung Pharmazie umfasst:

1. den fachrichtungsübergreifenden Teil nach § 4,

2. den fachrichtungsspezifischen Teil nach § 5,

3. den berufs- und arbeitspädagogischen Teil.

(2) Die Prüfung besteht aus den Prüfungsteilen nach Absatz 1 Nummer 1 und 2. Diese können in beliebiger Reihenfolge an verschiedenen Prüfungsterminen geprüft werden; dabei ist mit dem letzten Prüfungsteil spätestens zwei Jahre nach dem ersten Prüfungstag des ersten Prüfungsteils zu beginnen.

(3) Der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung ist durch eine erfolgreich abgelegte Prüfung nach § 4 der Ausbilder-Eignungsverordnung oder durch eine andere erfolgreich abgelegte vergleichbare Prüfung vor einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsausschuss nachzuweisen. Der Prüfungsnachweis ist vor Beginn der letzten Prüfungsleistung zu erbringen.


§ 4 Fachrichtungsübergreifender Teil


(1) Im fachrichtungsübergreifenden Teil ist in folgenden Fächern zu prüfen:

1. Grundlagen für kostenbewußtes Handeln,

2. Grundlagen für rechtsbewußtes Handeln,

3. Grundlagen für die Zusammenarbeit im Betrieb.

(2) Im Prüfungsfach 'Grundlagen für kostenbewußtes Handeln' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er wirtschaftliche Grundkenntnisse besitzt sowie wirtschaftliche Zusammenhänge erkennen und beurteilen kann. Darüber hinaus soll er insbesondere nachweisen, daß er Organisationsprobleme des Betriebes auch in ihrer Bedeutung als Kostenfaktoren beurteilen und notwendige Organisationstechniken an Hand von Beispielen aus der Praxis anwenden kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Aus der Volkswirtschaftslehre:

a) Produktionsformen,

b) Wirtschaftssysteme,

c) nationale und internationale Unternehmens- und Organisationsformen und ihre Zusammenschlüsse,

d) nationale und internationale Organisationen und Verbände der Wirtschaft;

2. aus der Betriebswirtschaftslehre:

a) Betriebsorganisation:

aa) Aufbauorganisation,

bb) Arbeitsplanung,

cc) Arbeitssteuerung,

dd) Arbeitskontrolle,

b) Organisations- und Informationstechniken,

c) Kostenrechnung.

(3) Im Prüfungsfach 'Grundlagen für rechtsbewußtes Handeln' soll der Prüfungsteilnehmer rechtliche Grundkenntnisse nachweisen. Er soll insbesondere an Hand von betriebsbezogenen und praxisnahen Fällen nachweisen, daß er die Bedeutung der Rechtsvorschriften für seinen Funktionsbereich erkennen und beurteilen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Aus dem Grundgesetz:

a) Grundrechte,

b) Gesetzgebung,

c) Rechtsprechung;

2. aus dem Arbeits- und Sozialrecht:

a) Arbeitsvertragsrecht,

b) Arbeitsschutzrecht einschließlich Arbeitssicherheitsrecht,

c) Betriebsverfassungsrecht, Mitbestimmungsrecht,

d) Tarifvertragsrecht,

e) Sozialversicherungsrecht;

3. Umweltschutzrecht.

(4) Im Prüfungsfach 'Grundlagen für die Zusammenarbeit im Betrieb' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er über soziologische Grundkenntnisse verfügt und soziologische Zusammenhänge im Betrieb erkennen und beurteilen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundlagen des Sozialverhaltens der Menschen:

a) Entwicklungsprozeß des einzelnen,

b) Gruppenverhalten;

2. Einflüsse des Betriebes auf das Sozialverhalten:

a) Arbeitsorganisation und soziale Maßnahmen,

b) Arbeitsplatz- und Betriebsgestaltung,

c) Führungsgrundsätze;

3. Einflüsse des Industriemeisters auf die Zusammenarbeit im Betrieb:

a) Rolle des Industriemeisters,

b) Kooperation und Kommunikation,

c) Führungstechniken und Führungsverhalten.

(5) Die Prüfung in den in Absatz 1 genannten Prüfungsfächern ist schriftlich und in dem in Absatz 1 Nr. 3 genannten Prüfungsfach auch mündlich durchzuführen.

(6) Die schriftliche Prüfung soll nicht länger als 6 Stunden dauern; sie besteht je Prüfungsfach aus einer unter Aufsicht anzufertigenden Arbeit. Die Mindestzeiten betragen im Prüfungsfach:

1. Grundlagen für kostenbewußtes Handeln: 2 Stunden,

2. Grundlagen für rechtsbewußtes Handeln: 1 Stunde,

3. Grundlagen für die Zusammenarbeit im Betrieb: 1,5 Stunden.

(7) In der mündlichen Prüfung in dem in Absatz 1 Nr. 3 genannten Prüfungsfach soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er in der Lage ist, bestimmte berufstypische Situationen zu erkennen, ihre Ursachen zu klären und sachgerechte Lösungsvorschläge zu machen. Es ist von einer praxisbezogenen, betrieblichen Situationsaufgabe auszugehen. Die Prüfung soll je Prüfungsteilnehmer nicht länger als 30 Minuten dauern.

vorherige Änderung nächste Änderung

(8) Die schriftliche Prüfung ist in den in Absatz 1 Nr. 1 und 2 genannten Prüfungsfächern auf Antrag des Prüfungsteilnehmers oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn sie für das Bestehen der Prüfung oder für die eindeutige Beurteilung der Prüfungsleistung von wesentlicher Bedeutung ist. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfungsfach und Prüfungsteilnehmer nicht länger als 10 Minuten dauern. Absatz 7 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.



(8) Wurde in nicht mehr als einem der in Absatz 1 Nummer 1 und 2 genannten Fächer eine mangelhafte Prüfungsleistung erbracht, ist in diesem eine mündliche Ergänzungsprüfung anzubieten. Bei einer ungenügenden Prüfungsleistung besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungsprüfung soll in der Regel nicht länger als 20 Minuten dauern. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

§ 5 Fachrichtungsspezifischer Teil der Fachrichtung Pharmazie


(1) Im fachrichtungsspezifischen Teil ist in folgenden Fächern zu prüfen:

1. Naturwissenschaftliche Grundlagen,

2. Arzneimittelkunde,

3. Pharmazeutische Technologie, Arbeitssicherheit und Umweltschutz,

4. Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Datenverarbeitung,

5. Pharmazeutische Qualitätssicherung,

6. Betriebstechnische Situationsaufgabe.

(2) Im Prüfungsfach 'Naturwissenschaftliche Grundlagen' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er über die zur Herstellung von pharmazeutischen Produkten notwendigen naturwissenschaftlichen Kenntnisse verfügt und sie zur Lösung praxisbezogener Aufgabenstellungen anwenden kann. Hierbei soll er insbesondere deutlich machen, daß er die Zusammenhänge von abhängigen Größen richtig einschätzen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Mathematische Grundlagen:

a) Grundkenntnisse über Zahlensysteme und deren Aufbau,

b) Rechnen mit Größen-, Zahlenwert- und Einheitengleichungen,

c) Rechnen mit physikalischen Größen,

d) Rechnen mit Mischungsgleichungen,

e) stöchiometrische Rechnungen,

f) Grundkenntnisse der Statistik;

2. biologische Grundlagen:

a) Grundkenntnisse über pflanzliche und tierische Zellen,

b) Gewebearten und ihre Funktion,

c) Vermehrungsvorgänge,

d) Grundkenntnisse über Mikroorganismen,

e) Sterilisation und Desinfektion,

f) Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten der Biotechnik;

3. chemische Grundlagen:

a) Grundkenntnisse über Stoffe, Stoffaufbau und Mischungen,

b) Stoffveränderungen und Energieumsatz,

c) Grundkenntnisse über Säuren, Laugen, Salze und Oxide,

d) Grundkenntnisse wichtiger Stoffklassen aus der anorganischen Chemie,

e) Grundkenntnisse wichtiger Stoffklassen aus der organischen Chemie,

f) Grundkenntnisse wichtiger Naturstoffgruppen;

4. physikalische Grundlagen:

a) physikalische Methoden der Stofftrennung und -vereinigung,

b) Stoffkonstanten, internationales Einheitensystem (SI),

c) Grundkenntnisse der Meßtechnik,

d) Grundkenntnisse aus der Mechanik der Festkörper: Kräfte, Momente, Arbeit, Leistung,

e) Grundkenntnisse aus der Mechanik der Flüssigkeiten und Gase: Hydrostatik, Hydrodynamik, Gasdruck, Partialdruck,

f) Grundkenntnisse aus der Wärmelehre: Energieformen, Wärmetausch, Zustandsänderungen,

g) Grundkenntnisse aus der Elektrotechnik,

h) elektrische Anlagen,

i) Grundkenntnisse aus der Wellenlehre.

(3) Im Prüfungsfach 'Arzneimittelkunde' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er über Kenntnisse der Wirk- und Hilfsstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln verfügt. Er soll Kenntnisse über physikalische Eigenschaften, Bioverfügbarkeiten und Darreichungsformen von Arzneimitteln nachweisen. Ferner soll er seine Kenntnisse über Eigenschaften und Zusammensetzung von Arzneimitteln im Hinblick auf die erforderlichen Entwicklungs- und Herstellungsverfahren umsetzen können. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundkenntnisse zur Entwicklung eines Arzneimittels;

2. Grundkenntnisse von Wirkstoffen nach therapeutischer Klassifikation;

3. Grundkenntnisse der Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe;

4. wichtige pharmazeutische Hilfsstoffe, Eigenschaften und Bedeutung in der Arzneiform;

5. Grundkenntnisse über Bioverfügbarkeiten;

6. feste, halbfeste und flüssige Darreichungsformen.

(4) Im Prüfungsfach 'Pharmazeutische Technologie, Arbeitssicherheit und Umweltschutz' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er über Kenntnisse der pharmazeutischen Technologie verfügt. In diesem Zusammenhang soll er deutlich machen, daß er die zur Herstellung, Verpackung und Lagerung geeigneten Methoden und Verfahren kennt und ihre Anwendungsmöglichkeiten beurteilen kann. Ferner soll er nachweisen, daß er die Anforderungen an die Arbeitssicherheit kennt und die dazu erforderlichen Maßnahmen veranlassen und durchführen kann. Außerdem soll er nachweisen, daß er die für die pharmazeutische Industrie wesentlichen gesetzlichen Grundlagen zum Schutz der Umwelt und die entsprechenden betrieblichen Maßnahmen kennt sowie ihre Einhaltung überwachen und veranlassen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Pharmazeutische Technologie:

a) Herstellungsverfahren und entsprechende technische Einrichtungen sowie ihre Handhabung zur Herstellung von festen, halbfesten, flüssigen und sterilen Arzneiformen,

b) Maßnahmen und Verhalten bei Störungen,

c) Packmittel, Verpackungsverfahren und entsprechende technische Einrichtungen sowie ihre Handhabung zur Verpackung von festen, halbfesten, flüssigen und sterilen Arzneiformen,

d) Lagerung von Rohstoffen, Bulkware und Fertigprodukten;

2. Arbeitssicherheit:

a) spezifische Rechtsvorschriften der Arbeitssicherheit,

b) technische, physiologische sowie psychologische Grundlagen der Unfallverhütung,

c) gesundheitsgefährdende Arbeitsstoffe,

d) Schutzmaßnahmen an technischen Einrichtungen gegen Brand- und Explosionsgefahr und gegen Gefahren im innerbetrieblichen Transport und Verkehr,

e) persönliche Schutzausrüstungen und besondere Sicherheitsmaßnahmen;

3. Umweltschutz:

a) gesetzliche Grundlagen,

b) betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verminderung von Umweltbelastungen,

c) betriebliche Maßnahmen zur Vermeidung von Störfällen und Schadensereignissen,

d) Wiederverwendung von Rohstoffen und Entsorgung.

(5) Im Prüfungsfach 'Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Datenverarbeitung' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er Kenntnisse über die Meß-, Steuer- und Regeleinrichtungen in der pharmazeutischen Fertigung besitzt, die ihn befähigen, den Fertigungsprozeß zu beurteilen, Betriebsstörungen zu erkennen, Fehler einzugrenzen und die Beseitigung von Störungen zu veranlassen. Er soll ferner nachweisen, daß er über Grundkenntnisse der Datenverarbeitung verfügt und sie in seinem Aufgabenbereich anwenden kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundlagen der Messung und Erfassung wichtiger Prozeßgrößen der pharmazeutischen Verfahrenstechnik;

2. Funktionsweise von Meßumformern und Signalumformern;

3. Grundlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik;

4. Grundlagen der fertigungsbezogenen Datenverarbeitung;

5. Erfassung und Verarbeitung von Prozeßdaten, speicherprogrammierbare Steuerung;

6. Zusammenwirken von Steuer- und Regeleinrichtungen in der pharmazeutischen Fertigung.

(6) Im Prüfungsfach 'Pharmazeutische Qualitätssicherung' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er die für die Herstellung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln wichtigen Vorschriften und Richtlinien kennt und in der Lage ist, auf dieser Basis die Herstellung von Arzneimitteln unter Berücksichtigung der anerkannten pharmazeutischen Regeln zu kontrollieren. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Vorschriften und Richtlinien für die Herstellung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln;

2. anerkannte pharmazeutische Regeln über die ordnungsgemäße Herstellung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln;

3. Hygiene in der pharmazeutischen Fertigung und Verpackung;

4. Qualitätssteuerung während der Herstellung, Verpackung und Lagerung;

5. Qualitätssicherungssystem und Dokumentationen.

(7) Im Prüfungsfach 'Betriebstechnische Situationsaufgabe' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er bei einer praxisnahen Situationsaufgabe entsprechende Maßnahmen unter Anwendung der in den Absätzen 2 bis 6 angeführten Kenntnisse auswählen und erläutern kann. In diesem Rahmen können Aufgaben aus folgenden Betriebssituationen geprüft werden:

1. Normales Betriebsgeschehen;

2. In- und Außerbetriebnahme von Fertigungslinien oder wesentlichen Aggregaten;

3. Störungen mit Auswirkungen auf die Funktion der Aggregate und auf das Produkt.

(8) In den in Absatz 1 Nr. 1 bis 5 genannten Prüfungsfächern ist schriftlich zu prüfen. Die schriftliche Prüfung soll nicht länger als 10 Stunden dauern; sie besteht je Prüfungsfach aus einer unter Aufsicht anzufertigenden Arbeit. Die Mindestzeiten betragen im Prüfungsfach:

1. Naturwissenschaftliche Grundlagen: 1,5 Stunden,

2. Arzneimittelkunde: 1,5 Stunden,

3. Pharmazeutische Technologie, Arbeitssicherheit und Umweltschutz: 3 Stunden,

4. Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Datenverarbeitung: 1 Stunde,

5. Pharmazeutische Qualitätssicherung: 1 Stunde.

(9) In dem in Absatz 1 Nr. 6 genannten Prüfungsfach ist ebenfalls schriftlich zu prüfen. Die schriftliche Prüfung besteht aus einer unter Aufsicht anzufertigenden Arbeit und soll mindestens 3 Stunden, jedoch nicht länger als 4 Stunden dauern.

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(10) Die schriftliche Prüfung ist auf Antrag des Prüfungsteilnehmers oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn sie für das Bestehen der Prüfung oder für die eindeutige Beurteilung der Prüfungsleistung von wesentlicher Bedeutung ist. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfungsfach und Prüfungsteilnehmer nicht länger als 10 Minuten, im ganzen nicht länger als 30 Minuten dauern. § 4 Abs. 7 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.



(10) Wurden in nicht mehr als zwei der in Absatz 1 genannten Fächer mangelhafte Prüfungsleistungen erbracht, ist in diesen eine mündliche Ergänzungsprüfung anzubieten. Bei einer ungenügenden Prüfungsleistung besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfungsfach und Prüfungsteilnehmer nicht länger als zehn Minuten dauern. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

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§ 6 Berufs- und arbeitspädagogischer Teil




§ 6 (aufgehoben)


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(1) Im berufs- und arbeitspädagogischen Teil ist die berufs- und arbeitspädagogische Qualifikation als Fähigkeit zum selbständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren in folgenden Handlungsfeldern nachzuweisen:

1. Allgemeine Grundlagen:

a) Gründe für die betriebliche Ausbildung,

b) Einflußgrößen auf die Ausbildung,

c) rechtliche Rahmenbedingungen der Ausbildung,

d) Beteiligte und Mitwirkende an der Ausbildung,

e) Anforderungen an die Eignung der Ausbilder;

2. Planung der Ausbildung:

a) Ausbildungsberufe,

b) Eignung des Ausbildungsbetriebes,

c) Organisation der Ausbildung,

d) Abstimmung mit der Berufsschule,

e) Ausbildungsplan,

f) Beurteilungssystem;

3. Mitwirkung bei der Einstellung von Auszubildenden:

a) Auswahlkriterien,

b) Einstellung, Ausbildungsvertrag,

c) Eintragungen und Anmeldungen,

d) Planen der Einführung,

e) Planen des Ablaufs der Probezeit;

4. Ausbildung am Arbeitsplatz:

a) Auswählen der Arbeitsplätze und Aufbereiten der Aufgabenstellung,

b) Vorbereitung der Arbeitsorganisation,

c) Praktische Anleitung,

d) Fördern aktiven Lernens,

e) Fördern von Handlungskompetenz,

f) Lernerfolgskontrollen,

g) Beurteilungsgespräche;

5. Förderung des Lernprozesses:

a) Anleiten zu Lern- und Arbeitstechniken,

b) Sichern von Lernerfolgen,

c) Auswerten der Zwischenprüfungen,

d) Umgang mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten,

e) Berücksichtigen kultureller Unterschiede bei der Ausbildung,

f) Kooperation mit externen Stellen;

6. Ausbildung in der Gruppe:

a) Kurzvorträge,

b) Lehrgespräche,

c) Moderation,

d) Auswahl und Einsatz von Medien,

e) Lernen in Gruppen,

f) Ausbildung in Teams;

7. Abschluß der Ausbildung:

a) Vorbereitung auf Prüfungen,

b) Anmelden zur Prüfung,

c) Erstellen von Zeugnissen,

d) Abschluß und Verlängerung der Ausbildung,

e) Fortbildungsmöglichkeiten,

f) Mitwirkung an Prüfungen.

(2) Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil soll der Prüfungsteilnehmer in höchstens drei Stunden aus mehreren Handlungsfeldern fallbezogene Aufgaben unter Aufsicht bearbeiten.

(3) Der praktische Teil besteht aus der Präsentation oder praktischen Durchführung einer vom Prüfungsteilnehmer auszuwählenden Ausbildungseinheit und einem Prüfungsgespräch, in dem der Prüfungsteilnehmer Kriterien für die Auswahl und Gestaltung der Ausbildungseinheit zu begründen hat. Die Prüfung im praktischen Teil soll höchstens 30 Minuten dauern.



 
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§ 7 Anrechnung anderer Prüfungsleistungen




§ 6 Anrechnung anderer Prüfungsleistungen


vorherige Änderung nächste Änderung

(1) Von der Prüfung in einzelnen Prüfungsteilen und Prüfungsfächern gemäß den §§ 4 und 5 kann der Prüfungsteilnehmer auf Antrag von der zuständigen Stelle freigestellt werden, wenn er vor einer zuständigen Stelle, einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsausschuß eine Prüfung in den letzten 5 Jahren vor Antragstellung bestanden hat, deren Inhalt den Anforderungen dieser Prüfungsteile oder Prüfungsfächer entspricht. Eine vollständige Freistellung ist nicht zulässig.

(2) Von der Prüfung im berufs-
und arbeitspädagogischen Prüfungsteil ist der Prüfungsteilnehmer auf Antrag von der zuständigen Stelle freizustellen, wenn er eine nach dem Berufsbildungsgesetz, der Handwerksordnung oder dem Seemannsgesetz geregelte Prüfung bestanden hat, deren Inhalt den in § 6 genannten Anforderungen entspricht. Dasselbe gilt für Prüfungsteilnehmer, die die berufs- und arbeitspädagogische Eignung auf Grund des Bundesbeamtengesetzes nachgewiesen haben. Wer eine sonstige staatliche, staatlich anerkannte oder von einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft abgenommene Prüfung bestanden hat, deren Inhalt den im § 6 genannten Anforderungen entspricht, kann auf Antrag von der zuständigen Stelle von der Prüfung im berufs- und arbeitspädagogischen Prüfungsteil freigestellt werden.



Der Prüfungsteilnehmer oder die Prüfungsteilnehmerin ist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prüfungsbestandteile durch die zuständige Stelle zu befreien, wenn eine andere vergleichbare Prüfung vor einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prüfungsausschuss erfolgreich abgelegt wurde und die Anmeldung zur Fortbildungsprüfung innerhalb von fünf Jahren nach der Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung erfolgt.

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§ 8 Bestehen der Prüfung




§ 7 Bestehen der Prüfung


(1) Die Prüfungsteile gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 1 und 2 sind gesondert zu bewerten. Für jeden dieser Teile der Prüfung ist eine Note als arithmetisches Mittel aus den Bewertungen der Leistungen in den einzelnen Prüfungsfächern zu bilden. Die Noten der schriftlichen und mündlichen Prüfungsleistungen in einem Prüfungsfach sind zu einer Note zusammenzufassen; dabei hat die Note der mündlichen Prüfungsleistung gemäß § 4 Abs. 7 das doppelte Gewicht.

vorherige Änderung nächste Änderung

(2) Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer in jedem der drei Prüfungsteile im Prüfungsfach "Betriebstechnische Situationsaufgabe" sowie im schriftlichen und im praktischen Teil des berufs- und arbeitspädagogischen Teils mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat; dabei dürfen nur in höchstens einem Prüfungsfach je Prüfungsteil gemäß § 3 Abs 1 Nr. 1 und 2 nicht ausreichende Leistungen vorliegen. Bei einer ungenügenden Prüfungsleistung in einem Prüfungsfach ist die Prüfung nicht bestanden.

(3) Über das Bestehen der Prüfung ist ein Zeugnis gemäß der Anlage Seite 1 und ein Zeugnis gemäß der Anlage Seite 1 und 2 auszustellen. Im Fall der Freistellung gemäß § 7 sind - anstelle der Noten - Ort, Datum sowie Bezeichnung des Prüfungsgremiums der anderweitig abgelegten Prüfung anzugeben.



(2) Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer in jedem der drei Prüfungsteile im Prüfungsfach 'Betriebstechnische Situationsaufgabe' sowie im schriftlichen und im praktischen Teil des berufs- und arbeitspädagogischen Teils mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat; dabei dürfen nur in höchstens einem Prüfungsfach je Prüfungsteil gemäß § 3 Abs 1 Nr. 1 und 2 nicht ausreichende Leistungen vorliegen. Bei einer ungenügenden Prüfungsleistung in einem Prüfungsfach ist die Prüfung nicht bestanden.

(3) Über das Bestehen der Prüfung ist ein Zeugnis gemäß der Anlage Seite 1 und ein Zeugnis gemäß der Anlage Seite 1 und 2 auszustellen. Im Fall der Freistellung nach § 6 sind - anstelle der Noten - Ort, Datum sowie Bezeichnung des Prüfungsgremiums der anderweitig abgelegten Prüfung anzugeben.

vorherige Änderung nächste Änderung

§ 9 Wiederholung der Prüfung




§ 8 Wiederholung der Prüfung


(1) Eine Prüfung, die nicht bestanden ist, kann zweimal wiederholt werden.

(2) Mit dem Antrag auf Wiederholung der Prüfung wird der Prüfungsteilnehmer von einzelnen Prüfungsteilen und Prüfungsfächern befreit, wenn er darin in einer vorangegangenen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat und er sich innerhalb von zwei Jahren, gerechnet vom Tage der Beendigung der nicht bestandenen Prüfung an, zur Wiederholungsprüfung angemeldet hat. Der Prüfungsteilnehmer kann beantragen, auch bestandene Prüfungsleistungen zu wiederholen. In diesem Fall wird das letzte Ergebnis berücksichtigt.



vorherige Änderung nächste Änderung

§ 10 Übergangsvorschriften




§ 9 Übergangsvorschrift


vorherige Änderung nächste Änderung

(1) Die bis zum 30. April 1999 begonnenen Prüfungsverfahren können nach den bisherigen Vorschriften zu Ende geführt werden. Bei der Anmeldung zur Prüfung kann bis zum Ablauf des 30. November 1999 die Anwendung der bisherigen Vorschriften beantragt werden.

(2) Prüfungsteilnehmer, die die Prüfung nach den bis zum 30. April 1999 geltenden Vorschriften nicht bestanden haben und sich innerhalb von zwei Jahren ab dem 1. Mai 1999 zu einer Wiederholungsprüfung anmelden, können die Wiederholungsprüfung nach den am 30. April 1999 geltenden Vorschriften ablegen.




Die bis zum Ablauf des 31. August 2009 begonnenen Prüfungsverfahren können nach den bisherigen Vorschriften zu Ende geführt werden.

vorherige Änderung

§ 11 Inkrafttreten




§ 10 Inkrafttreten


Diese Verordnung tritt am 1. Dezember 1989 in Kraft.



Anlage


(Muster siehe BGBl. I 1989 S. 988)