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Änderung § 5 Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluß Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Lebensmittel vom 01.09.2009

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§ 5 a.F. (alte Fassung)
in der vor dem 01.09.2009 geltenden Fassung
§ 5 n.F. (neue Fassung)
in der am 01.09.2009 geltenden Fassung
durch Artikel 19 V. v. 25.08.2009 BGBl. I S. 2960
 (keine frühere Fassung vorhanden)

(Textabschnitt unverändert)

§ 5 Fachrichtungsspezifischer Teil der Fachrichtung Lebensmittel


(1) Im fachrichtungsspezifischen Teil ist in folgenden Fächern zu prüfen:

1. Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen,

2. Technische Kommunikation,

3. Nähr- und Rohstoffe,

4. Betriebstechnik,

5. Fertigungstechnik,

6. Arbeitssicherheit und Umweltschutz.

(2) Im Prüfungsfach 'Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse zur Lösung technischer Aufgabenstellungen anwenden kann. Hierbei soll er insbesondere deutlich machen, daß er die Zusammenhänge von abhängigen Größen richtig einschätzen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Grundkenntnisse über Zahlensysteme und deren Aufbau;

2. Rechnen mit Größen-, Zahlenwert- und Einheitengleichungen;

3. Mischungs- und Rezeptberechnungen;

4. Flächen-, Volumen- und Gewichtsberechnungen sowie Nutzen-, Ergebnis- und Ausschußberechnungen;

5. Berechnen von Kräften, Arbeit, Leistung und Wirkungsgrad;

6. Grundkenntnisse über die Zusammenhänge von Strom, Spannung und elektrischem Widerstand;

7. Grundkenntnisse aus der organischen und anorganischen Chemie, insbesondere über Basen, Säuren, Salze und pH-Indikatoren, Oxydation und Reduktion;

8. Grundkenntnisse der Wärmelehre;

9. Grundkenntnisse aus der Statistik.

(3) Im Prüfungsfach 'Technische Kommunikation' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er technische Kommunikationsmittel versteht und zur Erledigung seiner Aufgaben einsetzen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Lesen einfacher technischer Zeichnungen und von Flußdiagrammen;

2. Anfertigen von Skizzen zur Erläuterung technischer Sachverhalte;

3. Erstellung von Tabellen, Statistiken und Diagrammen zur Kontrolle und als Entscheidungshilfe;

4. Abfassen von Produktionsprotokollen;

5. Datenerfassung, Dateneingabe und -ausgabe.

(4) Im Prüfungsfach 'Nähr- und Rohstoffe' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er wesentliche Nähr-, Roh- und Zusatzstoffe sowie Halbfabrikate aus der Lebensmittelindustrie kennt und aus ihren Eigenschaften auf ihre Verwendung und Verarbeitung schließen kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Nährstoffkunde;

2. Rohstoff- und Warenkunde:

a) Herkunft, Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe sowie der Halbfabrikate,

b) Aufbewahrung und Aufbereitung der Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe sowie der Halbfabrikate,

c) Auswirkungen des Betriebsraumklimas auf die Verarbeitungseigenschaften der Roh-, Zusatz- und Packstoffe;

3. Meß- und Prüfmethoden für die Roh- und Zusatzstoffe sowie für die Halbfabrikate.

(5) Im Prüfungsfach 'Betriebstechnik' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er Aufbau, Funktion und Einsatzmöglichkeiten der wichtigsten Apparate, Maschinen und Instrumente sowie die dafür erforderliche Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik kennt. Er soll die technischen Einrichtungen eines Betriebs und ihre Einsatzmöglichkeiten im Hinblick auf einen dauerhaften und sicheren Produktionsablauf beurteilen können. Ferner soll er Betriebsstörungen erkennen und ihre Beseitigung veranlassen können. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Energieversorgung im Betrieb:

a) Energiearten und deren Verteilung einschließlich Notstrombetriebseinrichtungen,

b) energiesparende Maßnahmen,

c) Schutzvorschriften und Schutzmaßnahmen,

d) Verhalten bei Störungen und Unfällen;

2. Geräte, Maschinen und Anlagen:

a) Aufbau und Wirkungsweise,

b) Einrichten, Betrieb, Wartung und Instandsetzen;

3. Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik:

a) Grundkenntnisse aus der Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik,

b) Einsatz und Wirkungsweise mechanisch, hydraulisch, pneumatisch und elektronisch gesteuerter Maschinen und Anlagen,

c) Methoden und Geräte zur Regelung von Prozessen und Erfassung von Prozeßwerten, insbesondere Strom und Spannung sowie Druck, Menge, Dichte, Viskosität und Feststoffgehalte von Lösungen, Geschwindigkeit, Temperatur und pH-Wert.

(6) Im Prüfungsfach 'Fertigungstechnik' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er über fertigungstechnische Kenntnisse aus der Lebensmittelindustrie verfügt, fertigungstechnische Zusammenhänge erkennen und beurteilen sowie zweckentsprechende Maßnahmen der Qualitätssicherung unter Berücksichtigung einschlägiger Vorschriften einleiten kann. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Fertigungsabläufe:

a) Vorbereiten der Roh- und Zusatzstoffe sowie der Halbfabrikate,

b) Verfahrensabläufe bei Produktionsprozessen,

c) Möglichkeiten der physikalischen, chemischen oder biologischen Einflußnahme auf die Fertigungsabläufe,

d) Methoden der Haltbarmachung,

e) Verpackungstechniken,

f) Lagerung von Fertigprodukten,

g) Veränderungen bei Lebensmitteln während der Lagerung im Betrieb;

2. Hygiene, Qualitätssicherung und -kontrolle:

a) Mikrobiologie und Hygiene,

b) Reinigen, Desinfizieren sowie Hygienemaßnahmen,

c) Qualitätssicherung während des Produktionsablaufs,

d) wesentliche Bestimmungen des Lebensmittelrechts und des Eichgesetzes,

e) wesentliche Bestimmungen der Verpackungsvorschriften für die Lebensmittelindustrie,

f) wesentliche Prüf- und Kontrollmethoden für Lebensmittel,

g) Abnahmebestimmungen und Liefervorschriften.

(7) Im Prüfungsfach 'Arbeitssicherheit und Umweltschutz' soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, daß er mögliche Gefahren beim Umgang mit technischen Einrichtungen, Stoffen und Energien kennt und Maßnahmen zur Verhinderung sowie Methoden zur Bekämpfung von Schadensereignissen beurteilen kann. Er soll in der Lage sein, die Belange des Umweltschutzes zu berücksichtigen. In diesem Rahmen können geprüft werden:

1. Arbeitssicherheit im Betrieb:

a) wesentliche Bestimmungen spezifischer Rechtsvorschriften der Arbeitssicherheit,

b) betriebliche und außerbetriebliche Organe der Unfallverhütung,

c) psychologische, physiologische und technische Grundlagen der Unfallverhütung,

d) gesundheitsgefährdende Arbeitsstoffe und gefährliche chemische Stoffe,

e) Schutzmaßnahmen gegen Brand- und Explosionsgefahr,

f) Schutzmaßnahmen gegen Gefahren im innerbetrieblichen Transport und Verkehr,

g) persönliche Schutzausrüstungen und besondere Sicherheitsmaßnahmen;

2. Umweltschutz:

a) Entsorgung,

b) Wiedergewinnungskreisläufe,

c) Wasser- und Luftreinhaltung,

d) Lärmschutz,

e) Staubschutz.

(8) Die schriftliche Prüfung besteht je Prüfungsfach aus einer unter Aufsicht anzufertigenden Arbeit und soll nicht länger als 12 Stunden dauern. Die Mindestzeiten betragen im Prüfungsfach:

1. Mathematische und natur wissenschaftliche Grundlagen: 1 Stunde,

2. Technische Kommunikation: 1 Stunde,

3. Nähr- und Rohstoffe: 1 Stunde,

4. Betriebstechnik: 2 Stunden,

5. Fertigungstechnik: 2 Stunden,

6. Arbeitssicherheit und Umweltschutz: 1 Stunde.

(Text alte Fassung)

(9) Die schriftliche Prüfung ist auf Antrag des Prüfungsteilnehmers oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn sie für das Bestehen der Prüfung oder für die eindeutige Beurteilung der Prüfungsleistung von wesentlicher Bedeutung ist. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfungsfach und Prüfungsteilnehmer nicht länger als 10 Minuten, im ganzen nicht länger als 30 Minuten dauern. § 4 Abs. 7 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.

(Text neue Fassung)

(9) Wurden in nicht mehr als zwei der in Absatz 1 genannten Fächer mangelhafte Prüfungsleistungen erbracht, ist in diesen eine mündliche Ergänzungsprüfung anzubieten. Bei einer ungenügenden Prüfungsleistung besteht diese Möglichkeit nicht. Die Ergänzungsprüfung soll je Prüfungsfach und Prüfungsteilnehmer nicht länger als zehn Minuten dauern. Die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung und die der mündlichen Ergänzungsprüfung werden zu einer Note zusammengefasst. Dabei wird die Bewertung der schriftlichen Prüfungsleistung doppelt gewichtet.

 (keine frühere Fassung vorhanden)