Im berufspraktischen Teil des Studiums wird die studierende Person durch Praxiseinsätze befähigt, die in den theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen erworbenen Kompetenzen aufeinander zu beziehen, miteinander zu verbinden und weiterzuentwickeln.
(1) 1Die Kooperationsvereinbarungen regeln die enge Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und der jeweiligen verantwortlichen Praxiseinrichtung, die bei der Durchführung der Praxiseinsätze erforderlich ist. 2Der Inhalt der Kooperationsvereinbarung soll dokumentiert werden.
(2) Die Kooperationsvereinbarung soll insbesondere Vorgaben enthalten:
- 1.
- zur Auswahl der Studierenden,
- 2.
- zum Praxisplan nach § 16 Absatz 1 des Hebammengesetzes,
- 3.
- zu den Vereinbarungen, die die verantwortliche Praxiseinrichtung nach § 16 Absatz 2 des Hebammengesetzes mit weiteren Einrichtungen abzuschließen hat,
- 4.
- zur Durchführung der Praxisanleitung und
- 5.
- zur Durchführung der Praxisbegleitung.
(1)
1Jede studierende Person absolviert Praxiseinsätze in Krankenhäusern nach
§ 13 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 des Hebammengesetzes.
2In den Praxiseinsätzen, die in Stationen, Abteilungen oder sonstigen Einrichtungen der Krankenhäuser stattfinden, werden den studierenden Personen Kompetenzen im Kompetenzbereich I der
Anlage 1 vermittelt.
3Es finden folgende Praxiseinsätze statt:
- 1.
- zu den Kompetenzbereichen I.1 „Schwangerschaft" und I.2 „Geburt" und
- 2.
- zum Kompetenzbereich I.3 „Wochenbett und Stillzeit".
4Die Vermittlung der Kompetenzbereiche II bis VI der
Anlage 1 wird soweit möglich in die Praxiseinsätze einbezogen.
- 1.
- Neonatologie und
- 2.
- Gynäkologie, insbesondere gynäkologische Diagnostik und gynäkologische Operationen.
(1) In Praxiseinsätzen bei freiberuflichen Hebammen oder in ambulanten hebammengeleiteten Einrichtungen nach
§ 13 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 des Hebammengesetzes werden den studierenden Personen Kompetenzen im Kompetenzbereich I.1 „Schwangerschaft", I.2 „Geburt" und I.3 „Wochenbett und Stillzeit" der
Anlage 1 vermittelt.
(2) Die Vermittlung der Kompetenzbereiche II bis VI der
Anlage 1 wird soweit möglich in die Praxiseinsätze bei freiberuflichen Hebammen oder in ambulanten hebammengeleiteten Einrichtungen einbezogen.
(3) Praxiseinsätze nach Absatz 1 können im Umfang von bis zu 160 Stunden auch in weiteren Einrichtungen, die zur ambulanten berufspraktischen Ausbildung von Hebammen geeignet sind, stattfinden.
(1) Die Praxiseinsätze nach den
§§ 6 und
7 werden so festgelegt, dass sie mindestens den Vorgaben in
Anlage 2 entsprechen.
(2) Während der Praxiseinsätze sind insbesondere die in
Anlage 3 aufgeführten Tätigkeiten auszuüben.
Bei der Erstellung des Praxisplans nach
§ 16 Absatz 1 des Hebammengesetzes beachtet die verantwortliche Praxiseinrichtung die Vorgaben des modularen Curriculums der Hochschule sowie die
§§ 6 bis 8.
(1) 1Zur Praxisanleitung befähigt ist eine Person, wenn sie
- 1.
- über eine Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung
- a)
- „Hebamme" nach § 5 Absatz 1 des Hebammengesetzes oder
- b)
- „Hebamme" oder „Entbindungspfleger" nach § 1 Absatz 1 des Hebammengesetzes in der bis zum 31. Dezember 2019 geltenden Fassung verfügt,
- 2.
- über Berufserfahrung als Hebamme in dem jeweiligen Einsatzbereich von mindestens zwei Jahren verfügt,
- 3.
- eine berufspädagogische Zusatzqualifikation im Umfang von mindestens 300 Stunden absolviert hat und
- 4.
- kontinuierliche berufspädagogische Fortbildungen im Umfang von mindestens 24 Stunden jährlich absolviert.
2Die Länder können den Zeitraum, in dem die berufspädagogischen Fortbildungen nach Satz 1 Nummer 4 zu absolvieren sind, auf bis zu drei Jahre verlängern.
3Der Stundenumfang ist entsprechend zu erhöhen.
(2) Die in Absatz 1 geregelten Qualifikationsanforderungen sind der zuständigen Behörde nachzuweisen.
(3) Abweichend von Absatz 1 kann die Praxisanleitung in den Praxiseinsätzen nach
§ 6 Absatz 2 von jeder Person durchgeführt werden, die zur entsprechenden Kompetenzvermittlung befähigt ist.
1Die Hochschule gewährleistet nach
§ 17 des Hebammengesetzes eine Praxisbegleitung in angemessenem Umfang.
2Die Praxisbegleitung nimmt gemeinsam mit der praxisanleitenden Person die Beurteilung der studierenden Person vor.
In dem Tätigkeitsnachweis nach
§ 33 Absatz 2 Nummer 3 des Hebammengesetzes dokumentiert die studierende Person diejenigen Tätigkeiten, die sie entsprechend den Vorgaben in
Anlage 3 ausübt.