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Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation/zur Kauffrau für Bürokommunikation (BKKfAusbV k.a.Abk.)

V. v. 13.02.1991 BGBl. I S. 436; aufgehoben durch § 9 V. v. 11.12.2013 BGBl. I S. 4125; 2014 BGBl. I S. 791
Geltung ab 01.08.1991; FNA: 806-21-1-164 Berufliche Bildung
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Eingangsformel



Auf Grund des § 25 des Berufsbildungsgesetzes vom 14. August 1969 (BGBl. I S. 1112), der zuletzt durch § 24 Nr. 1 des Gesetzes vom 24. August 1976 (BGBl. I S. 2525) geändert worden ist, verordnet der Bundesminister für Wirtschaft im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Bildung und Wissenschaft:


§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes



Der Ausbildungsberuf Kaufmann für Bürokommunikation/Kauffrau für Bürokommunikation wird staatlich anerkannt.


§ 2 Ausbildungsdauer



Die Ausbildung dauert drei Jahre.


§ 3 Ausbildungsberufsbild



(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die folgenden Fertigkeiten und Kenntnisse:

1 der Ausbildungsbetrieb:

 
1.1
Stellung des Ausbildungsbetriebes in der Gesamtwirtschaft,

1.2
Berufsbildung,

1.3
Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rationelle Energieverwendung;

2 Organisation und Leistungen:

 
2.1
Leistungserstellung und Leistungsverwertung,

2.2
betriebliche Organisation und Funktionszusammenhänge;

3 Bürowirtschaft und Statistik:

 
3.1
Organisation des Arbeitsplatzes,

3.2
Arbeits- und Organisationsmittel,

3.3
bürowirtschaftliche Abläufe,

3.4
Statistik;

4 Informationsverarbeitung:

 
4.1
Textverarbeitung,

4.2
schreibtechnische Qualifikationen, Textformulierung und -gestaltung,

4.3
Bürokommunikationstechniken,

4.4
automatisierte Textverarbeitung;

5 bereichsbezogenes Rechnungswesen:

 
5.1
kaufmännische Steuerung und Kontrolle,

5.2
Aufgaben des bereichsbezogenen Rechnungswesens;

6 bereichsbezogene Personalverwaltung:

 
6.1
Grundlagen des betrieblichen Personalwesens,

6.2
Aufgaben der bereichsbezogenen Personalverwaltung;

7 Assistenz- und Sekretariatsaufgaben:

 
7.1
Kommunikation und Kooperation im Büro und Bürokoordination,

7.2
bereichsbezogene Organisationsaufgaben;

8 Fachaufgaben einzelner Sacharbeitsgebiete.

(2) Bei der Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse nach Absatz 1 Nr. 8 sind die Fachaufgaben von zwei der folgenden Sacharbeitsgebiete des Ausbildungsbetriebes zugrundezulegen. Dafür kommen in Betracht:

1.
allgemeine Verwaltung,

2.
Berufsbildung,

3.
Öffentlichkeitsarbeit,

4.
Umweltschutz,

5.
Betriebsratsbüro,

6.
Kundendienst,

7.
Mitgliederverwaltung,

8.
Forschung.

Es können auch andere Sacharbeitsgebiete zugrundegelegt werden, wenn die zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse gleichwertig sind.


§ 4 Ausbildungsrahmenplan



(1) Die Fertigkeiten und Kenntnisse nach § 3 sollen nach den in den Anlagen I und II enthaltenen Anleitungen zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Berufsausbildung (Ausbildungsrahmenplan) vermittelt werden. Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildungsinhalte ist insbesondere zulässig, soweit eine berufsfeldbezogene Grundbildung vorausgegangen ist oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die in dieser Rechtsverordnung genannten Fertigkeiten und Kenntnisse sollen so vermittelt werden, daß der Auszubildende zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne des § 1 Abs. 2 des Berufsbildungsgesetzes befähigt wird, die insbesondere selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nachzuweisen.


§ 5 Ausbildungsplan



Der Ausbildende hat unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für den Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen.


§ 6 Berichtsheft



Der Auszubildende hat ein Berichtsheft in Form eines Ausbildungsnachweises zu führen. Ihm ist Gelegenheit zu geben, das Berichtsheft während der Ausbildungszeit zu führen. Der Ausbildende hat das Berichtsheft regelmäßig durchzusehen.


§ 7 Zwischenprüfung



(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in den Anlagen I und II für das erste Ausbildungsjahr aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(3) Die Zwischenprüfung ist schriftlich anhand praxisbezogener Fälle oder Aufgaben in insgesamt höchstens 180 Minuten in folgenden Prüfungsfächern durchzuführen:

1.
Bürowirtschaft,

2.
Betriebslehre,

3.
Wirtschafts- und Sozialkunde.

(4) Die in Absatz 3 genannte Prüfungsdauer kann insbesondere unterschritten werden, soweit die Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird.


§ 8 Abschlußprüfung



(1) Die Abschlußprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage I aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht vermittelten Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(2) Die Prüfung ist schriftlich in den Prüfungsfächern Bürowirtschaft, Betriebslehre und Wirtschafts- und Sozialkunde und praktisch in den Prüfungsfächern Informationsverarbeitung und Sekretariats- und Fachaufgaben durchzuführen.

(3) In der schriftlichen Prüfung soll der Prüfling in den nachstehend genannten Prüfungsfächern je eine Arbeit anfertigen:

1.
Prüfungsfach Bürowirtschaft:

In 60 Minuten soll der Prüfling praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus folgenden Gebieten bearbeiten und dabei zeigen, daß er grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse dieser Gebiete erworben hat:

a)
Organisation und Leistungen,

b)
Bürowirtschaft und Statistik,

c)
Bürokommunikationstechniken,

d)
Assistenz- und Sekretariatsaufgaben.

2.
Prüfungsfach Betriebslehre:

In 90 Minuten soll der Prüfling praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus den folgenden Gebieten bearbeiten und dabei zeigen, daß er grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse erworben hat:

a)
bereichsbezogenes Rechnungswesen,

b)
bereichsbezogene Personalverwaltung.

3.
Prüfungsfach Wirtschafts- und Sozialkunde:

In 90 Minuten soll der Prüfling praxisbezogene Aufgaben oder Fälle aus der Berufs- und Arbeitswelt bearbeiten und dabei zeigen, daß er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann.

(4) Die in Absatz 3 genannte Prüfungsdauer kann insbesondere unterschritten werden, soweit die Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird.

(5) In der praktischen Prüfung soll der Prüfling Aufgaben in den nachstehend genannten Prüfungsfächern bearbeiten:

1.
Prüfungsfach Informationsverarbeitung:

In 105 Minuten soll der Prüfling je eine praxisbezogene Aufgabe

a)
zur Textformulierung und -gestaltung; zur formgerechten Briefgestaltung und

b)
zur Aufbereitung und Darstellung statistischer Daten

bearbeiten und dabei zeigen, dass er grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse von Bürokommunikationstechniken erworben hat. Für die Aufgaben kommen insbesondere die Gebiete Bürowirtschaft und Statistik, Aufgaben des bereichsbezogenen Rechnungswesens und der bereichsbezogenen Personalverwaltung in Betracht. Die Aufgabe gemäß Buchstabe a umfasst die Konzipierung eines Textes nach stichwortartigen Angaben und die Erstellung und Gestaltung mit Hilfe einer alphanummerischen Tastatur unter Berücksichtigung von automatisierter Textverarbeitung.

2.
Prüfungsfach Sekretariats- und Fachaufgaben:

Der Prüfling soll eine von zwei ihm zur Wahl gestellten praxisbezogenen Aufgaben mit Arbeits- und Organisationsmitteln bearbeiten. Für die Aufgaben kommen insbesondere die Gebiete Assistenz- und Sekretariatsaufgaben und Fachaufgaben einzelner Sacharbeitsgebiete in Betracht. Die Aufgabe soll Ausgangspunkt für das folgende Prüfungsgespräch sein. Bearbeitung der Aufgabe und Prüfungsgespräch sollen für den einzelnen Prüfling nicht länger als zusammen 45 Minuten dauern.

(6) Sind in der schriftlichen Prüfung die Prüfungsleistungen in bis zu zwei Fächern mit mangelhaft und in den übrigen Fächern mit mindestens ausreichend bewertet worden, so ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einem der mit mangelhaft bewerteten Fächer die schriftliche Prüfung durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Das Fach ist vom Prüfling zu bestimmen. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für dieses Prüfungsfach haben die Ergebnisse der schriftlichen Arbeit gegenüber der mündlichen Ergänzungsprüfung das doppelte Gewicht.

(7) Bei der Ermittlung des Ergebnisses der praktischen Prüfung hat das Prüfungsfach Informationsverarbeitung das doppelte Gewicht gegenüber dem Prüfungsfach Sekretariats- und Fachaufgaben. Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses haben schriftliche und praktische Prüfung das gleiche Gewicht.

(8) Zum Bestehen der Abschlußprüfung müssen im Gesamtergebnis, in der schriftlichen Prüfung und in der praktischen Prüfung sowie in mindestens zwei der in Absatz 3 Nr. 1 bis 3 genannten Prüfungsfächer mindestens ausreichende Prüfungsleistungen erbracht werden. Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsfach mit ungenügend bewertet, ist die Prüfung nicht bestanden.


§ 9 Aufhebung von Vorschriften



Die bisher festgelegten Berufsbilder, Berufsbildungspläne und Prüfungsanforderungen für den Ausbildungsberuf Bürogehilfe/Bürogehilfin sind vorbehaltlich des § 10 nicht mehr anzuwenden.


§ 10 Übergangsregelungen



(1) Auf Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung bestehen, sind die bisherigen Vorschriften weiter anzuwenden, es sei denn, die Vertragsparteien vereinbaren während des ersten Ausbildungsjahres die Anwendung der Vorschriften dieser Verordnung.

(2) Auf Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung bestehen, sind bis zum 31. Dezember 1999 die bisherigen Vorschriften weiter anzuwenden, es sei denn, die Vertragsparteien vereinbaren die Anwendung der Vorschriften dieser Verordnung. Für Wiederholungs- oder Ergänzungsprüfungen nach diesem Termin sind diejenigen Vorschriften zugrunde zu legen, auf deren Basis die erste Prüfung vorgenommen worden ist.


§ 11 Inkrafttreten



Diese Verordnung tritt am 1. August 1991 in Kraft.


Anlage I (zu § 4) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation/zur Kauffrau für Bürokommunikation - Sachliche Gliederung -


Anlage I wird in 3 Vorschriften zitiert

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
zu vermittelnde Fertigkeiten und Kenntnisse
1Der Ausbildungsbetrieb
(§ 3 Abs. 1 Nr. 1)
 
1.1Stellung des Ausbildungsbetriebes
in der Gesamtwirtschaft
(§ 3 Abs. 1 Nr. 1.1)
a) Aufgaben und Stellung des Ausbildungsbetriebes im gesamtwirt-
schaftlichen Zusammenhang beschreiben
b) Aufgaben der für den Ausbildungsbetrieb wichtigen Behörden und
Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer darstellen
c) Art und Rechtsform des Ausbildungsbetriebes erläutern
d) Betriebs- oder Arbeitsordnung des Ausbildungsbetriebes anwenden
1.2Berufsbildung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 1.2)
a) rechtliche Vorschriften der Berufsbildung nennen
b) die Ausbildungsordnung mit dem betrieblichen Ausbildungsplan ver-
gleichen
c) die Inhalte des Berufsausbildungsvertrages, insbesondere die Rechte
und Pflichten des Ausbildenden und des Auszubildenden, beschrei-
ben
d) die Notwendigkeit weiterer beruflicher Qualifizierung begründen
e) wichtige berufliche Fortbildungsmöglichkeiten nennen sowie beruf-
liche Aufstiegsmöglichkeiten beschreiben
1.3Arbeitssicherheit, Umweltschutz
und rationelle Energieverwendung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 1.3)
a) die Bedeutung von Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rationeller
Energieverwendung an Beispielen des Ausbildungsbetriebes erklären
b) betriebliche Einrichtungen für den Arbeitsschutz, die Unfallverhütung
und den Umweltschutz nennen
c) berufsspezifische Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften
einhalten, geeignete Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen im
eigenen Arbeitsbereich ergreifen und sich bei Unfällen situations-
gerecht verhalten
d) wichtige Vorschriften über Brandverhütung und Brandschutzeinrich-
tungen beachten
e) zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen im beruflichen
Einwirkungsbereich beitragen sowie Abfallmaterialien im Büro nach
ökologischen Gesichtspunkten entsorgen
f) zur rationellen Energieverwendung im beruflichen Einwirkungsbereich
beitragen
2Organisation und Leistungen
(§ 3 Abs. 1 Nr. 2)
 
2.1Leistungserstellung
und Leistungsverwertung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 2.1)
a) Grundfunktionen des Ausbildungsbetriebes erläutern
b) Leistungen des Ausbildungsbetriebes beschreiben
c) Verfahren der Leistungserstellung im Ausbildungsbetrieb beschreiben
und dafür einschlägige Rechtsvorschriften nennen
d) Formen der Leistungsverwertung des Ausbildungsbetriebes beschrei-
ben
e) Bedeutung von Beschaffungs- und Absatzmärkten für den Leistungs-
prozeß des Ausbildungsbetriebes erläutern
2.2Betriebliche Organisation und
Funktionszusammenhänge
(§ 3 Abs. 1 Nr. 2.2)
a) Organisation des Ausbildungsbetriebes erläutern
b) Vollmachten, Weisungsbefugnisse und Unterschriftenregelung des
Ausbildungsbetriebes beachten
c) Zentralisierung und Dezentralisierung sowie Delegieren von Auf-
gaben und Verantwortung an Beispielen des Ausbildungsbetriebes
darstellen
d) den Arbeitsablauf typischer Grundfunktionen des Ausbildungsbetrie-
bes erläutern
e) Informationswege im Ausbildungsbetrieb darstellen und die Zusam-
menarbeit zwischen Funktionsbereichen beschreiben
f) die Erfassung, Verarbeitung und Verwendung von Informationen und
Daten für das Zusammenwirken betrieblicher Funktionen erläutern
g) Aufgaben und typische Anforderungen ausgewählter Büroarbeits-
plätze darstellen
h) Formen der Arbeitsorganisation im Ausbildungsbetrieb darstellen und
zur Verbesserung von Arbeitsvorgängen im eigenen Arbeitsbereich
beitragen
3Bürowirtschaft und Statistik
(§ 3 Abs. 1 Nr. 3)
 
3.1Organisation des Arbeitsplatzes
(§ 3 Abs. 1 Nr. 3.1)
a) wichtige Vorschriften für Büroarbeitsplätze beachten
b) Möglichkeiten der Arbeitsplatz- und Arbeitsraumgestaltung unter
Berücksichtigung ergonomischer Grundsätze an Beispielen des Aus-
bildungsbetriebes erläutern
c) den eigenen Arbeitsplatz sachgerecht gestalten
3.2Arbeits- und Organisationsmittel
(§ 3 Abs. 1 Nr. 3.2)
a) betriebliche Arbeits- und Organisationsmittel, insbesondere Büro-
maschinen und -geräte, Vordrucke und Vervielfältigungsgeräte, fach-
gerecht handhaben
b) Arbeits- und Organisationsmittel wirtschaftlich und ökologisch ein-
setzen
c) Wartung und Instandsetzung von Büromaschinen und -geräten ver-
anlassen
3.3Bürowirtschaftliche Abläufe
(§ 3 Abs. 1 Nr. 3.3)
a) Büromaterial verwalten
b) Posteingang bearbeiten, Postverteilung durchführen und Postaus-
gang kostenbewußt bearbeiten
c) Registraturarbeiten unter Beachtung betrieblicher und gesetzlicher
Aufbewahrungsfristen durchführen
d) Dateien und Karteien führen und zur Erfüllung kaufmännischer
Arbeitsaufgaben einsetzen
e) Termine planen und überwachen; bei Terminabweichungen erforder-
liche Maßnahmen einleiten
3.4Statistik
(§ 3 Abs. 1 Nr. 3.4)
a) Anwendungsmöglichkeiten von Statistiken im Ausbildungsbetrieb
erläutern
b) Daten für die Erstellung von Statistiken beschaffen, aufbereiten und in
geeigneter Form darstellen
c) Statistiken auswerten und Ergebnisse entscheidungsorientiert be-
werten
4Informationsverarbeitung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 4)
 
4.1Textverarbeitung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 4.1)
a) Textverarbeitungsgeräte systemgerecht handhaben
b) Tastschreiben beherrschen
c) im Ausbildungsbetrieb eingesetzte Aufnahme- und Wiedergabegeräte
bedienen
d) Texte nach vorgegebenen Sachverhalten unter Nutzung von Nach-
schlagewerken formulieren sowie maschinell und formgerecht ge-
stalten
e) Arten des betrieblichen Schriftverkehrs sachgerecht verwenden
4.2Schreibtechnische Qualifikationen,
Textformulierung und -gestaltung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 4.2)
a) Tabellen erstellen und bei der Gestaltung von Vordrucken mitwirken
b) Schriftstücke nach Vorlage und unter Verwendung von Tonträgern
normgerecht maschinenschriftlich anfertigen
c) Protokolle nach inhaltlichen Vorgaben aufnehmen und erstellen
d) Texte des internen und externen Schriftverkehrs sachlich richtig und
sprachlich einwandfrei formulieren und gliedern
e) Schriftstücke für unterschiedliche Anlässe entwerfen und gestalten
4.3Bürokommunikationstechniken
(§ 3 Abs. 1 Nr. 4.3)
a) unterschiedliche betriebliche Arbeitsaufgaben mit Hilfe von Büro-
kommunikationstechniken lösen
b) Auswirkungen von Bürokommunikationstechniken auf Arbeitsorgani-
sation, Arbeitsbedingungen und Arbeitsanforderungen an Beispielen
des Ausbildungsbetriebes abschätzen
c) Fachliteratur, Dokumentationen und andere Hilfsmittel nutzen
d) die Notwendigkeit der Pflege gespelcherter Informationen an Beispie-
len des Ausbildungsbetriebes darstellen
e) Daten sichern, Datensicherung begründen, unterschiedliche Verfah-
ren aufzeigen
f) Vorschriften und Richtlinien des Datenschutzes im Ausbildungs-
betrieb einhalten
g) Schutzvorschriften und Betriebsvereinbarungen für Bildschirmarbeits-
plätze beachten
4.4Automatisierte Textverarbeitung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 4.4)
a) Texte eingeben, abrufen und bearbeiten
b) Texte pflegen, sichern und archivieren
c) Texte reproduzieren
  d) spezielle Funktionen, insbesondere Textvariable, Textbausteine und
Serienbriefe, anwenden
e) Texte mit Hilfe externer Dienste übermitteln
f) Textbausteine erstellen
g) im Ausbildungsbetrieb eingesetzte Textsysteme auf sachgerechte
und wirtschaftliche Nutzung und Arbeitsgestaltung untersuchen und,
soweit zweckmäßig, Verbesserungsvorschläge entwickeln
5Bereichsbezogenes
Rechnungswesen
(§ 3 Abs. 1 Nr. 5)
 
5.1Kaufmännische Steuerung
und Kontrolle
(§ 3 Abs. 1 Nr. 5.1)
a) Notwendigkeit einer laufenden Überwachung der Wirtschaftlichkeit
der betrieblichen Leistungserstellung und Leistungsverwertung be-
gründen
b) an kaufmännischen Steuerungs- und Überwachungsaufgaben mit-
wirken
c) das Rechnungswesen als Instrument kaufmännischer Steuerung und
Kontrolle an Beispielen des Ausbildungsbetriebes begründen und die
Gliederung des Rechnungswesens erläutern
d) Kostenstruktur des Ausbildungsbetriebes darstellen
e) Kosten und Erträge betrieblicher Leistungen darstellen
f) an Aufgaben des kaufmännischen Berichtswesens mitwirken
g) zur Vermeidung von Fehlern bei der Erfassung, Aufbereitung und
Auswertung von Informationen für das betriebliche Rechnungswesen
beitragen
5.2Aufgaben des bereichsbezogenen
Rechnungswesens
(§ 3 Abs. 1 Nr. 5.2)
a) Belege erstellen, prüfen und bearbeiten
b) Rechnungen prüfen, bei Abweichungen betriebsübliche Maßnahmen
veranlassen
c) Rechnungen kontieren
d) Begleichung von Rechnungen unter Berücksichtigung der Zahlungs-
bedingungen veranlassen sowie Buchungstermine beachten
e) bereichsbezogene Kosten und Bestände nach Vorgaben kontrollieren
6Bereichsbezogene
Personalverwaltung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 6)
 
6.1Grundlagen des betrieblichen
Personalwesens
(§ 3 Abs. 1 Nr. 6.1)
a) für das Arbeitsverhältnis wichtige arbeits- und sozialrechtliche Bestim-
mungen sowie tarifliche und betriebliche Regelungen aufgabenorien-
tiert anwenden
b) die Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit den bestehenden betriebs-
verfassungsrechtlichen Organen des Ausbildungsbetriebes beachten
c) für das Ausbildungsverhältnis und Arbeitsverhältnis geltende tarifliche
und freiwillige soziale Leistungen darstellen
d) Gesichtspunkte für Personalbedarf und Personalbeschaffungsmaß-
nahmen im Ausbildungsbetrieb darstellen
e) Möglichkeiten der Personalplanung und der Förderung einzelner
Arbeitnehmergruppen an Beispielen des Ausbildungsbetriebes auf-
zeigen
f) Ziele und Verfahren von Personalbeurteilungen im Ausblldungsbe-
trieb darstellen
g) Bestandteile von Entgeltabrechnungen beschreiben und Nettoentgelt
ermitteln
h) bei der Verarbeitung personenbezogener Daten Regelungen zum
Datenschutz und zur Datensicherung einhalten
6.2Aufgaben der bereichsbezogenen
Personalverwaltung
(§ 3 Abs. 1 Nr. 6.2)
a) Aufgaben und Arbeitsabläufe bereichsbezogener Personalverwaltung
im Rahmen des Personalwesens erläutern
b) Vorgänge im Zusammenhang mit Arbeits- und Fehlzeiten, insbeson-
dere Urlaubs- und Krankmeldungen, bearbeiten
c) Unfallmeldungen bearbeiten
d) weitere mitarbeiterbezogene Unterlagen bearbeiten
e) bereichsbezogene Personalstatistik führen
f) Arbeiten im Zusammenhang mit personellen Veränderungen durch-
führen
7Assistenz- und
Sekretariatsaufgaben
(§ 3 Abs. 1 Nr. 7)
 
7.1Kommunikation und Kooperation
im Büro und Bürokoordination
(§ 3 Abs. 1 Nr. 7.1)
a) typische Anlässe und Partner mündlicher Kommunikation im Ausbil-
dungsbetrieb unterscheiden
b) Arbeitsablauf und Zusammenarbeit innerhalb der Abteilung und zu
den einzelnen Funktionsbereichen erläutern
c) Telefonanlagen und Zusatzeinrichtungen handhaben
d) Telefongespräche vorbereiten, führen und die Ergebnisse aufbereiten
und weiterleiten
e) Anfragen entgegennehmen, weiterleiten und Auskünfte erteilen
f) Kommunikationsregeln in verschiedenen beruflichen Situationen an-
wenden und zur Vermeidung von Kommunikationsstörungen beitra-
gen
g) Aufgaben kooperativ lösen
h) Termine unter Berücksichtigung von Vor- und Nachbearbeitungs-
zeiten planen, koordinieren und überwachen; Terminkalender führen
i) Besucher empfangen, anmelden und informieren
k) eingehende schriftliche Informationen, insbesondere Post, Berichte,
Zeitungen und Zeitschriften, sichten, verteilen und bearbeiten
7.2Bereichsbezogene
Organisationsaufgaben
(§ 3 Abs. 1 Nr. 7.2)
a) Aufgaben und Arbeitsabläufe bereichsbezogener Organisationsauf-
gaben erläutern
b) Reiseunterlagen beschaffen und zusammenstellen
c) Einladungen für Sitzungen und Besprechungen erstellen und verteilen
d) Verkehrsverbindungen ermitteln und Verkehrsmittel bedarfsgerecht
auswählen
e) Reservierungen durchführen
f) Sitzungen und Besprechungen nach sachlichen und zeitlichen Vor-
gaben vor- und nachbereiten
g) Reisekosten nach betrieblichen Vorgaben abrechnen
h) Aufträge für den Arbeitsbereich einleiten
i) Abstimmungsaufgaben bereichsübergreifend wahrnehmen
8Fachaufgaben einzelner
Sacharbeitsgebiete
(§ 3 Abs. 1 Nr. 8)
a) Organisation und Zuständigkeiten des Sacharbeitsgebietes darstellen
b) Arbeitsabläufe des Sacharbeitsgebietes erläutern
c) Informationen und Daten des Sacharbeitsgebietes unter Berücksich-
tigung fachspezifischer Materialien erfassen, verarbeiten und ver-
wenden
d) Informationsmaterialien des Sacharbeitsgebietes bearbeiten
e) an typischen Arbeitsaufgaben des Sacharbeitsgebietes mitwirken
f) bei der Wahrnehmung von Arbeitsaufgaben des Sacharbeitsgebietes
mit internen und externen Stellen zusammenarbeiten
g) spezifische Rechtsvorschriften und Verfahrensregeln des Sach-
arbeitsgebietes beachten
h) Fachauskünfte erteilen



Anlage II (zu § 4) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation/zur Kauffrau für Bürokommunikation - Zeitliche Gliederung -


Anlage II wird in 2 Vorschriften zitiert

A.


1. Ausbildungsjahr


1)
In einem Zeitraum von insgesamt zwei bis vier Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

1.2
Berufsbildung
6.1
Grundlagen des betrieblichen Personalwesens
6.2
Aufgaben der bereichsbezogenen Personalverwaltung

zu vermitteln.

2)
In einem Zeitraum von insgesamt drei bis fünf Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

4.1
Textverarbeitung
4.2
schreibtechnische Qualifikationen, Textformulierung und -gestaltung
4.3
Bürokommunikationstechniken
4.4
automatisierte Textverarbeitung

zu vermitteln.

3)
In einem Zeitraum von insgesamt vier bis fünf Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

1.1
Stellung des Ausbildungsbetriebes in der Gesamtwirtschaft
1.3
Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rationelle Energieverwendung
2.1
Leistungserstellung und Leistungsverwertung
2.2
Betriebliche Organisation und Funktionszusammenhänge
3.1
Organisation des Arbeitsplatzes
3.2
Arbeits- und Organisationsmittel
3.3
bürowirtschaftliche Abläufe

zu vermitteln.

2. Ausbildungsjahr


1)
In einem Zeitraum von insgesamt vier bis sechs Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildposition

8 Fachaufgaben einzelner Sacharbeitsgebiete

für das erste gewählte Sacharbeitsgebiet

zu vermitteln und im Zusammenhang damit die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

1.3
Arbeitssicherheit, Umweltschutz und rationelle Energieverwendung
3.1
Organisation des Arbeitsplatzes
3.2
Arbeits- und Organisationsmittel
3.3
bürowirtschaftliche Abläufe
4.1
Textverarbeitung
4.3
Bürokommunikationstechniken

fortzuführen.

2)
In einem Zeitraum von insgesamt drei bis vier Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

7.1
Kommunikation und Kooperation im Büro und Bürokoordination
7.2
bereichsbezogene Organisationsaufgaben

zu vermitteln und im Zusammenhang damit die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

4.2
schreibtechnische Qualifikationen, Textformulierung und -gestaltung
4.4
automatisierte Textverarbeitung

fortzuführen.

3)
In einem Zeitraum von insgesamt drei bis fünf Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

3.4
Statistik
5.1
kaufmännische Steuerung und Kontrolle

zu vermitteln und im Zusammenhang damit die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

6.1
Grundlagen des betrieblichen Personalwesens
6.2
Aufgaben der bereichsbezogenen Personalverwaltung

fortzuführen.

3. Ausbildungsjahr


1)
In einem Zeitraum von insgesamt vier bis sechs Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildposition

5.2
Aufgaben des bereichsbezogenen Rechnungswesens

zu vermitteln und im Zusammenhang damit die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildposition

5.1
kaufmännische Steuerung und Kontrolle

fortzuführen.

2)
In einem Zeitraum von insgesamt zwei bis drei Monaten ist schwerpunktmäßig die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen

4.2
schreibtechnische Qualifikationen, Textformulierung und -gestaltung
4.4
automatisierte Textverarbeitung
7.1
Kommunikation und Kooperation im Büro und Bürokoordination
7.2
bereichsbezogene Organisationsaufgaben

fortzuführen.

3)
In einem Zeitraum von insgesamt vier bis fünf Monaten sind schwerpunktmäßig die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildposition

8 Fachaufgaben einzelner Sacharbeitsgebiete

für das zweite gewählte Sacharbeitsgebiet

zu vermitteln und im Zusammenhang damit die Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildposition

4.3
Bürokommunikationstechniken

fortzuführen.

B.


Bei der Vermittlung der Ausbildungsinhalte und deren Fortführung nach Abschnitt A. soll auf die Fertigkeiten und Kenntnisse der Berufsbildpositionen 1, 2, 3, 4.1, 4.3, 5.1 und 6.1 ein Zeitraum von etwa 18 Monaten entfallen.