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Teil 5 - Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen bei der Verwendung organischer Lösungsmittel in bestimmten Anlagen (31. BImSchV)

V. v. 10.01.2024 BGBl. 2024 I Nr. 7
Geltung ab 16.01.2024; FNA: 2129-8-31-1 Umweltschutz
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Teil 5 Schlussvorschriften

§ 13 Übergangsvorschriften, Inkrafttreten, Außerkrafttreten


§ 13 ändert mWv. 16. Januar 2024 31. BImSchV

(1) 1Die Vorschriften gelten

1.
für bestehende Anlagen der Nummer 6.4 des Anhangs I der Richtlinie 2010/75/EU ab dem 4. Dezember 2023 und

2.
für bestehende Anlagen der Nummern 6.7 und 6.10 des Anhangs I der Richtlinie 2010/75/EU ab dem 9. Dezember 2024.

2Bis zu den in Satz 1 genannten Zeitpunkten sind jeweils die Vorschriften der Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen bei der Verwendung organischer Lösemittel in bestimmten Anlagen vom 21. August 2001 (BGBl. I S. 2180), in ihrer bis zum 16. Januar 2024 geltenden Fassung weiter anzuwenden.

(2) 1Die Vorschriften gelten für alle bestehenden Anlagen, die nicht in den Anwendungsbereich des Absatzes 1 fallen, ab dem 16. Januar 2029. 2Bis zu dem in Satz 1 genannten Zeitpunkt sind jeweils die Vorschriften der Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen bei der Verwendung organischer Lösemittel in bestimmten Anlagen vom 21. August 2001 (BGBl. I S. 2180), in ihrer bis zum 16. Januar 2024 geltenden Fassung weiter anzuwenden. 3§ 6 Absatz 5 Nummer 2 geht der Regelung in Satz 1 vor.



---
*)
Anm. d. Red.: Die Verkündung erfolgte am 15. Januar 2024.


Schlussformel



Der Bundesrat hat zugestimmt.

Der Bundeskanzler

Olaf Scholz

Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Steffi Lemke


Anhang I (zu § 1) Liste der Anlagen


Anhang I wird in 8 Vorschriften zitiert

 Bezeichnung der Anlage Schwellenwert
für den Lösungsmittel-
verbrauch (t/a)
Nummer der
zugeordneten
Tätigkeit in Anhang II
1.Reproduktion von Text oder von Bildern   
1.1Anlagen mit Heatset-Rollenoffset-Druckverfahren 151.1
1.2Anlagen mit Illustrationstiefdruckverfahren 251.2
1.3Anlagen für sonstige Drucktätigkeiten 151.3
2.Reinigung der Oberflächen von Materialien oder
Produkten
  
2.1Anlagen zur Oberflächenreinigung 12
3.Textilreinigung  
3.1Anlagen zur Textilreinigung
(Chemischreinigungsanlagen)
03
4.Beschichtung von Kraftfahrzeugen oder
Schienenfahrzeugen
  
4.1Anlagen zur Serienbeschichtung von
Personenkraftwagen
04.1
4.2Anlagen zur Serienbeschichtung von Fahrerhäusern 04.2
4.3Anlagen zum Beschichten von Nutzfahrzeugen 04.3
4.3.1Anlagen zum Beschichten von Lieferwagen 04.3.1
4.3.2Anlagen zum Beschichten von Lastkraftwagen 04.3.2
4.4Anlagen zum Beschichten von Bussen 04.4
4.5Anlagen zum Beschichten von Schienenfahrzeugen 54.5
5.Fahrzeugreparaturlackierung  
5.1Anlagen zur ursprünglichen Lackierung von
Kraftfahrzeugen außerhalb der ursprünglichen
Fertigungsstraße oder zur Lackierung von Anhängern
05
6.Beschichten von Bandblech   
6.1Anlagen zum Beschichten von Bandblech 106
7.Beschichten von Wickeldraht   
7.1Anlagen zum Beschichten von Wickeldraht mit
phenol-, kresol- oder xylenolhaltigen
Beschichtungsstoffen
07
7.2Anlagen zum Beschichten von Wickeldraht mit
sonstigen Beschichtungsstoffen
57
8.Beschichten von sonstigen Metall- oder
Kunststoffoberflächen
  
8.1Anlagen zum Beschichten von sonstigen Metall- oder
Kunststoffoberflächen sowie zum Beschichten und
Bedrucken von Metallverpackungen
58
9.Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen   
9.1Anlagen zum Beschichten von Holz oder
Holzwerkstoffen mit einem jährlichen
Lösungsmittelverbrauch bis zu 15 Tonnen
59
9.2Anlagen zum Beschichten von Holz oder
Holzwerkstoffen mit einem jährlichen
Lösungsmittelverbrauch von mehr als 15 Tonnen
159
10. Beschichten von Textil-, Gewebe-, Folien- oder
Papieroberflächen
  
10.1Anlagen zum Beschichten oder Bedrucken von
Textilien und Geweben sowie zum Beschichten von
Folien oder Papieroberflächen
510.1
11.Beschichten von Leder   
11.1Anlagen zum Beschichten von Leder 1011
12.Holzimprägnierung  
12.1Anlagen zum Imprägnieren von Holz unter
Verwendung von lösungsmittelhaltigen
Holzschutzmitteln
1012
12.2Anlagen zum Imprägnieren von Holz unter
Verwendung von Teerölen (Kreosote)
012
13.Laminierung von Holz oder Kunststoffen   
13.1Anlagen zur Laminierung von Holz oder Kunststoffen 513
14.Klebebeschichtung  
14.1Anlagen zur Klebebeschichtung 514
15.Herstellung von Schuhen   
15.1Anlagen zur Herstellung von Schuhen 515
16.Herstellung von Anstrich- oder
Beschichtungsstoffen sowie Herstellung von
Bautenschutz- oder Holzschutzmitteln,
Klebstoffen oder Druckfarben
  
16.1Anlagen zur Herstellung von Anstrich- oder
Beschichtungsstoffen
10016
16.2Anlagen zur Herstellung von Bautenschutz- oder
Holzschutzmitteln
10016
16.3Anlagen zur Herstellung von Klebstoffen 10016
16.4Anlagen zur Herstellung von Druckfarben 10016
17.Umwandlung von Kautschuk   
17.1Anlagen zur Umwandlung von Kautschuk 1017
18.Extraktion von Pflanzenöl oder tierischem Fett
sowie Raffination von Pflanzenöl
  
18.1Anlagen zur Extraktion von Pflanzenöl oder
tierischem Fett sowie Raffination von Pflanzenöl
1018
19.Herstellung von Arzneimitteln   
19.1Anlagen zur Herstellung von Arzneimitteln 5019



Anhang II (zu § 1) Liste der Tätigkeiten


Anhang II wird in 2 Vorschriften zitiert

0.
Allgemeines

0.1
Zu der jeweiligen Tätigkeit gehört auch die Reinigung der eingesetzten Geräte und Aggregate, jedoch nicht die Reinigung des Produkts und die Instandhaltung der Anlage des Anhangs I, der die Tätigkeit zugeordnet ist, soweit nichts anderes bestimmt ist.

0.2
Beschichten ist jede Tätigkeit, bei der durch einfachen oder mehrfachen Auftrag eine oder mehrere Schichten eines Beschichtungsstoffes auf eine Oberfläche aufgebracht werden. Hierzu zählt nicht die Beschichtung von Trägerstoffen mit Metallen durch elektrophoretische und chemische Verfahren.

1.
Reproduktion von Text oder von Bildern

Jede Tätigkeit zur Reproduktion von Text oder Bildern, bei der mit Hilfe von Bildträgern Farbe auf beliebige Oberflächen aufgebracht wird. Hierzu gehören auch die Aufbringung von Klarlacken und Beschichtungsstoffen innerhalb einer Druckmaschine sowie die Laminierung.

1.1
Heatset-Rollenoffsetdruck

Eine Rollendrucktätigkeit, bei der die druckenden und nichtdruckenden Bereiche der Druckplatte auf einer Ebene liegen. Unter Rollendruck ist zu verstehen, dass der Bedruckstoff der Maschine von einer Rolle und nicht in einzelnen Bogen zugeführt wird. Der nichtdruckende Bereich ist wasserannahmefähig und damit farbabweisend, während der druckende Bereich farbannahmefähig ist und damit Druckfarbe an die zu bedruckende Oberfläche abgibt. Das bedruckte Material wird in einem Heißtrockenofen getrocknet.

1.2
Illustrationstiefdruck

Rotationstiefdruck für den Druck von Magazinen, Broschüren, Katalogen oder ähnlichen Produkten, bei denen Druckfarben auf Toluolbasis verwendet werden.

1.3
Sonstige Drucktätigkeiten

1.3.1
Rotationstiefdruck

Eine Drucktätigkeit, bei der ein rotierender Zylinder eingesetzt wird, dessen druckende Bereiche vertieft sind, und bei der flüssige Druckfarben verwendet werden, die durch Verdunstung des Lösungsmittels trocknen. Die Vertiefungen füllen sich mit Druckfarbe. Bevor der Bedruckstoff mit dem Zylinder in Kontakt kommt und die Druckfarbe aus den Vertiefungen abgegeben wird, wird die überschüssige Druckfarbe von den nichtdruckenden Bereichen abgestrichen.

1.3.2
Rotationssiebdruck

Eine Rollendrucktätigkeit, bei der die Druckfarbe mittels Pressen durch eine poröse Druckform, bei der die druckenden Bereiche offen und die nichtdruckenden Bereiche abgedeckt sind, auf die zu bedruckende Oberfläche übertragen wird. Hierbei werden nur flüssige Druckfarben verwendet, die durch Verdunstung des Lösungsmittels trocknen. Unter Rollendruck ist zu verstehen, dass der Bedruckstoff der Maschine von einer Rolle und nicht in einzelnen Bogen zugeführt wird.

1.3.3
Flexodruck

Ein Druckverfahren, bei dem Druckplatten aus Gummi oder elastischen Photopolymeren, deren druckende Teile erhaben sind, sowie flüssige Druckfarben eingesetzt werden, die durch Verdunstung des Lösungsmittels trocknen.

1.3.4
Klarlackauftrag

Eine Tätigkeit, bei der auf einen flexiblen Bedruckstoff ein Klarlack oder eine Klebeschicht zum späteren Verschließen des Verpackungsmaterials aufgebracht wird.

1.3.5
Laminierung im Zuge einer Drucktätigkeit

Das Zusammenkleben von zwei oder mehr flexiblen Materialien zur Herstellung von Laminaten.

2.
Reinigung der Oberflächen von Materialien oder Produkten

Jede Tätigkeit, mit Ausnahme der Textilreinigung, bei der mit Hilfe von organischen Lösungsmitteln Oberflächenverschmutzungen von Materialien entfernt werden, einschließlich durch Entfetten oder Entlacken. Hierzu zählt auch die Reinigung von Fässern und Behältern. Eine Tätigkeit, die mehrere Reinigungsschritte vor oder nach einer anderen Tätigkeit umfasst, gilt als eine Oberflächenreinigungstätigkeit. Die Tätigkeit bezieht sich nicht auf die Reinigung der Geräte, sondern auf die Reinigung der Oberfläche der Produkte.

3.
Textilreinigung

Jede industrielle oder gewerbliche Tätigkeit, bei der organische Lösungsmittel in einer Anlage zur Reinigung von Kleidung, Heimtextilien und ähnlichen Verbrauchsgütern eingesetzt werden, mit Ausnahme der manuellen Entfernung von Flecken in der Textil- und Bekleidungsindustrie.

4.
Beschichtung von Kraftfahrzeugen oder Schienenfahrzeugen

4.1
Serienbeschichtung von Personenkraftwagen

Eine Tätigkeit zum Serienbeschichten von Fahrzeugen der Klasse M1 gemäß der Verordnung (EU) 2018/858 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 30. Mai 2018 über die Genehmigung und die Marktüberwachung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern sowie von Systemen, Bauteilen und selbstständigen technischen Einheiten für diese Fahrzeuge, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 715/2007 und (EG) Nr. 595/2009 und zur Aufhebung der Richtlinie 2007/46/EG (Abl. L151 vom 14. Juni 2018 S. 1) sowie der Klasse N1 gemäß der Verordnung (EU) 2018/858, sofern sie in der gleichen Anlage wie Fahrzeuge der Klasse M1 lackiert werden.

4.2
Serienbeschichtung von Fahrerhäusern

Eine Tätigkeit zum Serienbeschichten von Fahrerhäusern sowie aller integrierten Abdeckungen für die technische Ausrüstung von Fahrzeugen der Klassen N2 und N3 gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858.

4.3
Beschichten von Nutzfahrzeugen

4.3.1
Beschichten von Lieferwagen

Eine Tätigkeit zum Beschichten von Kraftfahrzeugen der Klassen M1 und N gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858, sofern die Kraftfahrzeuge den Aufbautypen AF, AG, BB oder BE zugeordnet werden.

4.3.2
Beschichten von Lastkraftwagen

Eine Tätigkeit zum Beschichten von Nutzfahrzeugen der Klassen N2 und N3 gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858, jedoch ohne Fahrerhäuser (siehe Nummer 4.2), sowie zum Beschichten aller sonstigen in der Nummer 4.3.1 nicht genannten Nutzfahrzeuge der Klasse N gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858.

4.4
Beschichten von Bussen

Eine Tätigkeit zum Beschichten von Bussen der Klassen M2 und M3 gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858.

4.5
Beschichten von Schienenfahrzeugen

Jede Tätigkeit zum Beschichten von Schienenfahrzeugen.

5.
Fahrzeugreparaturlackierung

5.1
Anlagen zur ursprünglichen Lackierung von Kraftfahrzeugen außerhalb der ursprünglichen

Fertigungsstraße oder zur Lackierung von Anhängern Jede industrielle oder gewerbliche Tätigkeit einschließlich der damit verbundenen Reinigungs- und Entfettungstätigkeiten

a)
zur ursprünglichen Lackierung von Kraftfahrzeugen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858 oder eines Teils dieser Kraftfahrzeuge mit Hilfe von Produkten zur Reparaturlackierung, sofern dies außerhalb der ursprünglichen Fertigungsstraße geschieht, oder

b)
zur Lackierung von Anhängern (einschließlich Sattelanhängern) der Klasse O gemäß der Verordnung (EU) Nr. 2018/858.

6.
Beschichten von Bandblech

Jede Tätigkeit, bei der Bandstahl, rostfreier Stahl, beschichteter Stahl, Kupferlegierungen oder Aluminiumbänder in einem Endlosverfahren entweder mit einer filmbildenden Schicht oder einem Laminat überzogen werden.

7.
Beschichten von Wickeldraht

Jede Tätigkeit zur Beschichtung von metallischen Leitern, die zum Wickeln von Spulen verwendet werden.

8.
Beschichten von sonstigen Metall- oder Kunststoffoberflächen

8.1
Anlagen zum Beschichten von sonstigen Metall- oder Kunststoffoberflächen sowie zum Beschichten und Bedrucken von Metallverpackungen

Jede Tätigkeit, bei der Metall- oder Kunststoffoberflächen, auch von sperrigen Gütern wie Schiffen oder Luftfahrzeugen, beschichtet werden, einschließlich der Aufbringung von Trennmitteln oder von Gummierungen. Hierzu zählt auch jede Tätigkeit zum Beschichten und Bedrucken von Metallverpackungen.

9.
Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen

Jede Tätigkeit, bei der durch einfachen oder mehrfachen Auftrag eine Schicht auf Oberflächen von Holz oder Holzwerkstoffen aufgebracht wird.

10.
Beschichten von Textil-, Gewebe-, Folien- oder Papieroberflächen

Jede Tätigkeit zur Veredelung von Textilien und Geweben durch Beschichten oder Bedrucken und von Folien- oder Papieroberflächen durch Beschichten, Imprägnieren oder Appretieren.

11.
Beschichten von Leder

Jede Tätigkeit zur Beschichtung von Leder.

12.
Holzimprägnierung

Jede Tätigkeit, mit der Holz und Holzerzeugnisse mit Chemikalien konserviert oder imprägniert werden.

13.
Laminierung von Holz oder Kunststoffen

Jede Tätigkeit des Zusammenklebens von Holz oder Kunststoff zur Herstellung von Laminaten.

14.
Klebebeschichtung

Jede Tätigkeit, bei der ein Klebstoff auf eine Oberfläche aufgebracht wird. Davon ausgenommen sind das Aufbringen von Klebeschichten oder Laminaten im Zusammenhang mit Druckverfahren und die unter Nummer 13 genannten Tätigkeiten.

15.
Herstellung von Schuhen

Jede Tätigkeit zur Herstellung vollständiger Schuhe oder von Schuhteilen.

16.
Herstellung von Anstrich- oder Beschichtungsstoffen sowie Herstellung von Bautenschutz- oder Holzschutzmitteln, Klebstoffen oder Druckfarben

Die Herstellung der oben genannten End- und Zwischenprodukte, soweit diese in derselben Anlage hergestellt werden, durch Mischen von Pigmenten, Harzen und Klebstoffen mit organischen Lösungsmitteln oder anderen Trägerstoffen. Hierunter fallen auch das Dispergieren und das Prädispergieren, die Einstellung der Viskosität und der Tönung sowie die Abfüllung des Endprodukts in Behälter.

17.
Umwandlung von Kautschuk

Jede Tätigkeit des Mischens, Zerkleinerns, Kalandrierens, Extrudierens und Vulkanisierens natürlichen oder synthetischen Kautschuks und Hilfsverfahren zur Umwandlung von natürlichem oder synthetischem Kautschuk in ein Endprodukt.

18.
Extraktion von Pflanzenöl oder tierischem Fett sowie Raffination von Pflanzenöl

Jede Tätigkeit zur Extraktion von Pflanzenöl aus Samen oder sonstigen pflanzlichen Stoffen, die Verarbeitung von trockenen Rückständen zur Herstellung von Tierfutter, die Klärung von Fetten und Pflanzenölen, die aus Samen, pflanzlichem und/oder tierischem Material gewonnen wurden.

19.
Herstellung von Arzneimitteln

Die chemische Synthese, Fermentierung und Extraktion sowie die Formulierung und die Endfertigung von Arzneimitteln und, sofern an demselben Standort hergestellt, von Zwischenprodukten.


Anhang III (zu den §§ 3 und 4) Besondere Anforderungen


Anhang III wird in 5 Vorschriften zitiert

1.
Reproduktion von Text oder von Bildern

1.1
Anlagen mit dem Heatset-Rollenoffset-Druckverfahren

1.1.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 15 - 25 > 25
50
201
20
152
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.


1.1.2
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen beträgt 30 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel. Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU beträgt der Grenzwert 10 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel. Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen. Der Lösungsmittelrückstand im Endprodukt gilt nicht als Teil der diffusen Emissionen.

1.1.3
Besondere Anforderungen

Der im Feuchtmittel enthaltene Massengehalt an Isopropanol darf 5 Prozent nicht überschreiten. Die Möglichkeiten, den Massengehalt an Isopropanol nach dem Stand der Technik unter 5 Prozent zu senken, sind auszuschöpfen.

1.1.4
Zusätzlich gilt für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU ein Gesamtemissionsgrenzwert von 0,04 kg VOC/kg eingesetzter Druckfarbe.

1.2
Anlagen mit Illustrationstiefdruckverfahren

Zur Verringerung der VOC-Emissionen aus dem Illustrationstiefdruck können ein Toluol-Rückgewinnungssystem auf der Grundlage der Adsorption und weitere geeignete Verfahren eingesetzt werden.

1.2.1
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Der Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase beträgt 20 mg C/m³.

1.2.2
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen beträgt 5 Gewichtsprozente vom eingesetzten Lösungsmittel.

1.2.3
Grenzwert für diffuse Emissionen

Für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU beträgt der Grenzwert für diffuse Emissionen < 2,5 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel.

1.3
Anlagen für sonstige Drucktätigkeiten

1.3.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
502, 3
904
1 Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU; bei anderen Anlagen bei
Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU: Bei Anwendung von
Techniken, die die Wiederverwendung/das Recycling des
zurückgewonnenen Lösungsmittels ermöglichen.
3 Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU: Gilt für das Abgas des
Konzentrators bei Verwendung einer Technik zur externen
Konzentrierung von Lösungsmitteln in den Abgasen durch
Adsorption in Kombination mit einer Abgasreinigungseinrichtung.
4 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen, die auf der Basis
biologischer Prozesse arbeiten (jedoch nicht bei Anlagen der
Richtlinie 2010/75/EU).


1.3.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 15 - 25 > 25
2520
122
1 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.
2 Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.


1.3.3
Grenzwert für Gesamtemissionen

Für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU gilt zusätzlich zu Nummer 1.3.1:

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen beträgt 0,3 kg VOC/kg Feststoffzufuhr.

Alternativ zum Grenzwert für Gesamtemissionen kann der Emissionsgrenzwert für gefasstes behandeltes Abgas der Nummer 1.3.1 in Verbindung mit dem Grenzwert für diffuse Emissionen der Nummer 1.3.2 angewendet werden.

2.
Reinigung der Oberflächen von Materialien oder Produkten

2.1
Anlagen zur Oberflächenreinigung

2.1.1
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
7511 Gilt nicht für Reinigungsmittel mit einem Gehalt an organischen
Lösungsmitteln von weniger als 20 Prozent, bezogen auf das jeweils
gebrauchsfertige Reinigungsmittel, sofern die Reinigungsmittel keine
flüchtigen organischen Verbindungen nach § 3 Abs. 2 oder 3
enthalten.


2.1.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 1 - 10 > 10
201, 2 151, 2 1 Abweichend gilt für flüchtige organische Verbindungen nach § 3
Abs. 2 und 3 ein Grenzwert von 10 Prozent; für Verbindungen nach
§ 3 Abs. 2 jedoch nur, solange diese Verbindungen nicht durch
weniger schädliche Stoffe oder Gemische ersetzt werden können.
2 Die Grenzwerte gelten nicht für Reinigungsmittel mit einem Gehalt an
organischen Lösungsmitteln von weniger als 20 Prozent, bezogen auf
das jeweils gebrauchsfertige Reinigungsmittel, sofern die
Reinigungsmittel keine flüchtigen organischen Verbindungen nach
§ 3 Abs. 2 oder 3 enthalten.


2.1.3
Besondere Anforderungen

Die Oberflächenreinigung ist nach dem Stand der Technik in weitestgehend geschlossenen Anlagen durchzuführen.

3.
Textilreinigung

3.1
Chemischreinigungsanlagen

3.1.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/kg)1
Bemerkungen
201 Angegeben als Verhältnis der Masse der emittierten flüchtigen
organischen Verbindungen in Gramm zu der Masse der gereinigten
und getrockneten Ware in Kilogramm.


3.1.2
Besondere Anforderungen

Anlagen, die mit organischen Lösungsmitteln einschließlich Kohlenwasserstofflösungsmitteln (KWL) betrieben werden, sind so zu errichten und zu betreiben, dass

a)
die Reinigung und Trocknung des Reinigungsgutes im geschlossenen System nach dem Stand der Technik erfolgt,

b)
eine selbsttätige Verriegelung sicherstellt, dass die Beladetür erst nach Abschluss des Trocknungsvorgangs geöffnet werden kann, wenn die Massenkonzentration an organischen Lösungsmitteln einschließlich KWL in der Trommel nach dem Ergebnis einer laufenden messtechnischen Überprüfung einen Wert von 5 Gramm je Kubikmeter nicht mehr überschreitet,

c)
nur organische Lösungsmittel einschließlich KWL eingesetzt werden,

-
deren Gesamtaromatengehalt 1 Gewichtsprozent nicht überschreitet,

-
deren Gehalt an Benzol und an polycyclischen Aromaten 0,01 Gewichtsprozent nicht überschreitet,

-
deren Halogengehalt 0,01 Gewichtsprozent nicht überschreitet,

-
deren Flammpunkt über 55 °C liegt,

-
die unter Betriebsbedingungen thermisch stabil sind,

-
deren Siedebereiche bei 1013 Hektopascal zwischen 180 °C und 210 °C liegen,

d)
nur halogenfreie Hilfs- und Zusatzstoffe mit einem Flammpunkt über 55 °C eingesetzt werden, die unter Betriebsbedingungen thermisch stabil und frei von Stoffen nach § 3 Abs. 2 oder 3 sind,

e)
die Massenkonzentration an flüchtigen organischen Verbindungen im abgesaugten, unverdünnten Abgas ab einem Massenstrom von mehr als 0,2 kg/h, gemittelt über die Trocknungs- oder Ausblasphase, 0,15 g/m³ nicht überschreitet.

4.
Beschichtung von Kraftfahrzeugen oder Schienenfahrzeugen

4.0
Allgemeines

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen bezieht sich auf alle Phasen eines Verfahrens, die in derselben Anlage durchgeführt werden. Dies umfasst die Elektrophorese oder ein anderes Beschichtungsverfahren einschließlich der Transport-, Motorwachs- und Unterbodenkonservierung, die abschließende Wachs- und Polierschicht sowie Lösungsmittel für die Reinigung der Geräte einschließlich Spritzkabinen und sonstige ortsfeste Ausrüstung sowohl während als auch außerhalb der Fertigungszeiten. Der Grenzwert für die Gesamtemissionen ist als jährliche Gesamtmasse der flüchtigen organischen Verbindungen je Quadratmeter der jährlichen Gesamtoberfläche des beschichteten Produkts angegeben.

4.1
Anlagen zur Serienbeschichtung von Personenkraftwagen

4.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
151
302
1 Gilt für Neuanlagen.
2 Gilt für bestehende Anlagen.


4.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.1.3
Besondere Anforderungen

Abweichend von den Nummern 4.1.1 und 4.1.2 gelten für Anlagen mit einem Lösungsmittelverbrauch von 15 Tonnen pro Jahr oder weniger die Anforderungen nach Nummer 5.1.

4.2
Anlagen zur Serienbeschichtung von Fahrerhäusern

4.2.1
Grenzwerte für Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
201
402
1 Gilt für Neuanlagen.
2 Gilt für bestehende Anlagen.


4.2.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.2.3
Besondere Anforderungen

Abweichend von den Nummern 4.2.1 und 4.2.2 gelten für Anlagen mit einem Lösungsmittelverbrauch von 15 Tonnen pro Jahr oder weniger die Anforderungen nach Nummer 5.1.

4.3
Anlagen zum Beschichten von Nutzfahrzeugen

4.3.1
Anlagen zum Beschichten von Lieferwagen

4.3.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
70
201
402
1 Gilt für neue Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Gilt für bestehende Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU
(Sonderregelung).


4.3.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.3.1.3
Besondere Anforderungen

Abweichend von den Nummern 4.3.1.1 und 4.3.1.2 gelten für Anlagen mit einem Lösungsmittelverbrauch von 15 Tonnen pro Jahr oder weniger die Anforderungen nach Nummer 5.1.

4.3.2
Anlagen zum Beschichten von Lastkraftwagen

4.3.2.1
Grenzwerte für Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
70
401
502
1 Gilt für neue Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Gilt für bestehende Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU
(Sonderregelung).


4.3.2.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.3.2.3
Besondere Anforderungen

Abweichend von den Nummern 4.3.2.1 und 4.3.2.2 gelten für Anlagen mit einem Lösungsmittelverbrauch von 15 Tonnen pro Jahr oder weniger die Anforderungen nach Nummer 5.1.

4.4
Anlagen zum Beschichten von Bussen

4.4.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
< 1001
1502
1 Gilt für Neuanlagen.
2 Gilt für bestehende Anlagen.


4.4.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.4.3
Besondere Anforderungen

Abweichend von den Nummern 4.4.1 und 4.4.2 gelten für Anlagen mit einem Lösungsmittelverbrauch von 15 Tonnen pro Jahr oder weniger die Anforderungen nach Nummer 5.1.

4.5
Anlagen zum Beschichten von Schienenfahrzeugen

4.5.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
110 


4.5.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase nach dem Trockner

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


4.5.3
Sonstige Bestimmungen

Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU gelten die Anforderungen unter Nummer 8.

5.
Fahrzeugreparaturlackierung

5.1
Anlagen zur ursprünglichen Lackierung von Kraftfahrzeugen außerhalb der ursprünglichen Fertigungsstraße oder zur Lackierung von Anhängern

5.1.1
Emissionsgrenzwert für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
5011 Nachweis durch 15-minütige Durchschnittsmessungen.


5.1.2
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen beträgt 25 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel. Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.

5.1.3
Zur Reinigung der Werkzeuge, die bei der Verarbeitung von Beschichtungsstoffen in Betriebsstätten und ortsfesten Einrichtungen eingesetzt werden, sind geschlossene oder mindestens halbgeschlossene Reinigungsgeräte nach dem Stand der Technik zu verwenden.

6.
Beschichten von Bandblech

6.1
Anlagen zum Beschichten von Bandblech

6.1.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
201
50
502
753
1 Gilt für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU; bei anderen Anlagen: bei
Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Gilt für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU
a) bei Verwendung von Techniken, die die Wiederverwendung/das
Recycling des zurückgewonnenen Lösungsmittels ermöglichen,
b) für das Abgas des Konzentrators bei Verwendung einer Technik
zur externen Aufkonzentrierung von Lösungsmitteln in den
Abgasen durch Adsorption in Kombination mit einer
Abgasreinigungseinrichtung.
3 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU. Gilt bei
Wiederverwendung organischer Lösungsmittel.


6.1.2
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen beträgt 3 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel. Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.

7.
Beschichten von Wickeldraht

7.1
Anlagen zum Beschichten von Wickeldraht mit phenol-, kresol- oder xylenolhaltigen Beschichtungsstoffen

7.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g VOC/kg beschichteten Drahts)
Bemerkungen
5
3,31
102
1 Gilt für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU und bei mittlerem
Drahtdurchmesser > 0,1 mm.
2 Mittlerer Drahtdurchmesser ≤ 0,1 mm


7.1.2
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Der Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase beträgt 40 mg C/m³.

7.2
Anlagen zum Beschichten von Wickeldraht mit sonstigen Beschichtungsstoffen

7.2.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g VOC/kg beschichteten Drahts)
Bemerkungen
5
3,31
102
1 Gilt für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU und bei mittlerem
Drahtdurchmesser > 0,1 mm.
2 Mittlerer Drahtdurchmesser ≤ 0,1 mm.


7.2.2
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Der Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase beträgt 40 mg C/m³.

8.
Beschichten von sonstigen Metall- oder Kunststoffoberflächen

8.1
Anlagen zum Beschichten von sonstigen Metall- oder Kunststoffoberflächen sowie zum Beschichten und Bedrucken von Metallverpackungen

8.1.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)1
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
1002502
203
1 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Gilt für Beschichtungs- und Trocknungsverfahren.
3 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


8.1.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1, 2
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
153
25
103
20
1 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.
3 Bei automatisierter Beschichtung bahnenförmiger Materialien.


8.1.3
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
351
502
1 Gilt, falls Techniken eingesetzt werden, die die Wiederverwendung/
das Recycling zurückgewonnener Lösungsmittel ermöglichen (gilt
nicht beim Beschichten und Bedrucken von Metallverpackungen).
2 Gilt für das Abgas des Konzentrators bei Verwendung einer Technik
zur externen Aufkonzentrierung von Lösungsmitteln in den Abgasen
durch Adsorption in Kombination mit einer Abgasreinigungs-
einrichtung.


8.1.4
Gesamtemissionsgrenzwerte bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Zusätzlich zu den Emissionsgrenzwerten der Nummer 8.1.3 gelten folgende Emissionsgrenzwerte: bei der

a)
Beschichtung von Metalloberflächen: 0,2 kg VOC/kg Feststoffzufuhr,

b)
Beschichtung von Kunststoffoberflächen: 0,3 kg VOC/kg Feststoffzufuhr,

c)
Beschichtung und dem Bedrucken von Metallverpackungen der Jahresmittelwert von 3,5 g VOC/m² beschichteter/bedruckter Oberfläche.

Alternativ zum Grenzwert für Gesamtemissionen können der Emissionsgrenzwert für das gefasste behandelte Abgas der Nummer 8.1.3 in Verbindung mit dem Grenzwert für diffuse Emissionen der Nummer 8.1.5 angewendet werden.

8.1.5
Grenzwerte für diffuse Emissionen bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Grenzwert (Jahresmittelwert)1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Bemerkungen
102
123
1 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.
2 Gilt für das Beschichten von Metall- und Kunststoffoberflächen.
3 Gilt für das Beschichten und Bedrucken von Metallverpackungen.


8.1.6
Besondere Anforderungen

Bei der Beschichtung von Luftfahrzeugen, Schiffen oder anderen sperrigen Gütern, bei denen die Anforderungen nach den Nummern 8.1.1 bis 8.1.5 nicht eingehalten werden können, ist ein Reduzierungsplan nach Anhang IV anzuwenden, es sei denn, die Anwendung eines Reduzierungsplans ist nicht verhältnismäßig. In diesem Fall ist der zuständigen Behörde vor der Inbetriebnahme der Anlage nachzuweisen, dass die Anwendung eines Reduzierungsplans nicht verhältnismäßig ist und dass stattdessen die Emissionen nach dem Stand der Technik vermindert werden. Der angewandte Stand der Technik ist alle drei Jahre zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Das Ergebnis der Überprüfung ist zu dokumentieren, am Betriebsort der Anlage bis zur nächsten Überprüfung aufzubewahren und der zuständigen Behörde auf Verlangen vorzulegen.

9.
Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen

9.1
Anlagen zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen mit einem jährlichen Lösungsmittelverbrauch bis zu 15 Tonnen

Der Betreiber einer Anlage mit einem Lösungsmittelverbrauch bis zu 15 Tonnen hat

a)
die Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen durch die Verwendung lösungsmittelarmer Einsatzstoffe nach dem Stand der Technik zu vermindern,

b)
die Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen mindestens einmal jährlich durch eine Lösungsmittelbilanz nach den Anforderungen des Anhang V zu ermitteln,

c)
einen Reduzierungsplan nach Anhang IV einzuhalten.

9.2
Anlagen zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen mit einem jährlichen Lösungsmittelverbrauch von mehr als 15 Tonnen

9.2.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 15 - 25 > 25
10050
202
1 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


9.2.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1, 2
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 15 - 25 > 25
25201 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.


9.2.3
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
501
1 Gilt für das Abgas des Konzentrators bei Verwendung einer Technik
zur externen Aufkonzentrierung von Lösungsmitteln in den Abgasen
durch Adsorption in Kombination mit einer Abgasreinigungs-
einrichtung.


9.2.4
Grenzwert für diffuse Emissionen bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Grenzwert (Jahresmittelwert)1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Bemerkungen
< 10 1 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.


9.2.5
Gesamtemissionsgrenzwerte bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Zusätzlich zu den Emissionsgrenzwerten der Nummer 9.2.3 gilt ein jährlicher Gesamtemissionsgrenzwert

a)
bei der Beschichtung von flachen Substraten von < 0,1 kg VOC/kg Feststoffzufuhr,

b)
bei der Beschichtung von nicht-flachen Substraten von < 0,25 kg VOC/kg Feststoffzufuhr.

Alternativ zum Grenzwert für Gesamtemissionen können der Emissionsgrenzwert für das gefasste behandelte Abgas (Nummer 9.2.3) in Verbindung mit dem Grenzwert für diffuse Emissionen (Nummer 9.2.4) angewendet werden.

10.
Beschichten von Textil-, Gewebe-, Folien- oder Papieroberflächen

10.1
Anlagen zum Beschichten oder Bedrucken von Textilien und Geweben sowie zum Beschichten von Folien- oder Papieroberflächen

10.1.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
1002502
202, 3
754
1 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Für Beschichten oder Bedrucken und Trocknen.
3 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
4 Gilt für Anlagen, die organische Lösungsmittel wiederverwenden.


10.1.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1, 2
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
15101 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.


10.1.3
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
< 501
1 Gilt
a) für den Fall, dass Techniken eingesetzt werden, die die
Wiederverwendung/das Recycling zurückgewonnener Lösungs-
mittel ermöglichen,
b) für das Abgas des Konzentrators bei Verwendung einer Technik
zur externen Aufkonzentrierung von Lösungsmitteln in den
Abgasen durch Adsorption in Kombination einer Abgasreinigungs-
einrichtung.


10.1.4
Emissionsgrenzwert für diffuse Emissionen bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Zusätzlich zu Nummer 10.1.3 gilt ein Emissionsgrenzwert für diffuse Emissionen:

Grenzwert (Jahresmittelwert)1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Bemerkungen
51 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.


11.
Beschichten von Leder

11.1
Anlagen zum Beschichten von Leder

11.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert (g/m²)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 10 - 25 > 25
85
1501
75
1501
1 Für die Beschichtung von besonderen Lederwaren, die als kleinere
Konsumgüter verwendet werden, wie Taschen, Gürtel, Brieftaschen
und ähnliche Lederwaren, sowie für die Beschichtung von
hochwertigen Polsterledern. Sofern dem Stand der Technik ein
strengerer Wert entspricht, ist dieser einzuhalten.


11.1.2
Besondere Anforderungen

Anlagen der Nummer 6.3 des Anhangs I der Richtlinie 2010/75/EU mit einem Lösungsmittelverbrauch von 10 Tonnen oder mehr haben einen Gesamtemissionsgrenzwert von 23 g C/m² einzuhalten.

12.
Holzimprägnierung

12.1
Anlagen zum Imprägnieren von Holz unter Verwendung von lösungsmittelhaltigen Holzschutzmitteln

12.1.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(kg/m³)1
Bemerkungen
111 Angegeben in Kilogramm emittierter flüchtiger organischer
Verbindungen je Kubikmeter imprägnierten Holzes.


12.1.2
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20 


12.1.3
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen beträgt 35 Prozent der eingesetzten Lösungsmittel.

12.1.4
Besondere Anforderungen

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen nach Nummer 12.1.1 gilt alternativ zum Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase nach Nummer 12.1.2 und zum Grenzwert für diffuse Emissionen nach Nummer 12.1.3. Bei genehmigungsbedürftigen Anlagen gelten aus Vorsorgegründen zusätzlich zum Gesamtemissionsgrenzwert nach Nummer 12.1.1 die Anforderungen nach Nummer 12.1.2 für gefasste behandelte Abgase; die Anwendung des Standes der Technik auf alle gefassten Abgase wird hierbei vorausgesetzt.

12.2
Anlagen zum Imprägnieren von Holz unter Verwendung von Teerölen (Kreosote)

12.2.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert (kg/m³)1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 25 > 25
115
112
1 Angegeben in Kilogramm emittierter flüchtiger organischer
Verbindungen je Kubikmeter imprägnierten Holzes.
2 Für Heiß-Kalt-Einstelltränkanlagen.


12.2.2
Sonstige Bestimmungen

Der Gesamtemissionsgrenzwert nach Nummer 12.2.1 gilt als eingehalten, sofern ausschließlich Teeröle eingesetzt werden, deren Massengehalt an flüchtigen organischen Verbindungen maximal 2 Prozent beträgt.

12.2.3
Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
2011 Gilt unabhängig vom Lösungsmittelgehalt der Teeröle für alle Anlagen
mit einer Produktionskapazität von mehr als 75 Kubikmeter je Tag.


13.
Laminierung von Holz oder Kunststoffen

13.1
Anlagen zur Laminierung von Holz oder Kunststoffen

13.1.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g/m²)
Bemerkungen
5 


13.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmitteleinsatz
Bemerkungen
≥ 15 kg/h
50
201
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


14.
Klebebeschichtung

14.1
Anlagen zur Klebebeschichtung

14.1.1
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
50
1002
50
203
1 Gilt nicht für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU.
2 Gilt für Abgasreinigungseinrichtungen mit Rückgewinnung.
3 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.


14.1.2
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
> 5 - 15 > 15
152
25
102
20
1 Flüchtige organische Verbindungen, die in gefassten unbehandelten
Abgasen enthalten sind, zählen zu den diffusen Emissionen.
2 Bei automatisierter Beschichtung bahnenförmiger Materialien.


14.1.3
Grenzwert für Gesamtemissionen bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU

Bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU, in denen Klebebänder hergestellt werden, muss ein Gesamtemissionsgrenzwert von 1 Prozent der Masse der eingesetzten Lösungsmittel eingehalten werden.

14.1.4
Emissionsgrenzwerte für gefasste behandelte Abgase bei Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU zur

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
< 501
1 Gilt
a) für den Fall, dass Techniken eingesetzt werden, die die
Wiederverwendung/das Recycling zurückgewonnener Lösungs-
mittel ermöglichen,
b) für das Abgas des Konzentrators bei Verwendung einer Technik
zur externen Aufkonzentrierung von Lösungsmitteln in den
Abgasen durch Adsorption in Kombination einer Abgasreinigungs-
einrichtung.


15.
Herstellung von Schuhen

15.1
Anlagen zur Herstellung von Schuhen

15.1.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert
(g) 1
Bemerkungen
251 Angegeben in Gramm emittierter Lösungsmittel je vollständiges Paar
Schuhe.


16.
Herstellung von Anstrich- oder Beschichtungsstoffen sowie Herstellung von Bautenschutz- oder Holzschutzmitteln, Klebstoffen oder Druckfarben

16.1
Anlagen zur Herstellung von Anstrich- oder Beschichtungsstoffen

16.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
2,511 Angegeben in Prozent des eingesetzten organischen Lösungsmittels.


16.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
201
100
201
50
1002
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Gilt für Abgasreinigungseinrichtungen mit Rückgewinnung durch
Kondensation, sofern keine flüchtigen organischen Verbindungen
der Klasse II der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft in
der jeweils geltenden Fassung eingesetzt werden.


16.1.3
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
311 Flüchtige organische Verbindungen, die als Teil des
Beschichtungsstoffes in einem geschlossenen Behälter verkauft
werden, gelten nicht als diffuse Emissionen.


16.1.4
Besondere Anforderungen

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen nach Nummer 16.1.1 gilt alternativ zum Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase nach Nummer 16.1.2 und zum Grenzwert für diffuse Emissionen nach Nummer 16.1.3. Bei genehmigungsbedürftigen Anlagen gelten aus Vorsorgegründen zusätzlich zum Gesamtemissionsgrenzwert nach Nummer 16.1.1 die Anforderungen nach Nummer 16.1.2 für gefasste behandelte Abgase; die Anwendung des Standes der Technik auf alle gefassten Abgase wird hierbei vorausgesetzt.

16.2
Anlagen zur Herstellung von Bautenschutz- oder Holzschutzmitteln

16.2.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
311 Angegeben in Prozent des eingesetzten organischen Lösungsmittels.


16.2.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/d)
Bemerkungen
≤ 1 > 1
201
100
201
50
1002
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Gilt für Abgasreinigungseinrichtungen mit Rückgewinnung durch
Kondensation, sofern keine flüchtigen organischen Verbindungen
der Klasse II der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft in
der jeweils geltenden Fassung eingesetzt werden.


16.2.3
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/d)
Bemerkungen
≤ 1 > 1
311 Flüchtige organische Verbindungen, die als Teil des
Beschichtungsstoffes in einem geschlossenen Behälter verkauft
werden, gelten nicht als diffuse Emissionen.


16.2.4
Besondere Anforderungen

Nummer 16.1.4 gilt entsprechend.

16.3
Anlagen zur Herstellung von Klebstoffen

16.3.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1
Lösungsmittelverbrauch (t/d)
Bemerkungen
≤ 5 > 5
311 Angegeben in Prozent des eingesetzten organischen Lösungsmittels.


16.3.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/d)
Bemerkungen
≤ 5 > 5
201
100
201
50
1002
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Gilt für Abgasreinigungseinrichtungen mit Rückgewinnung durch
Kondensation, sofern keine flüchtigen organischen Verbindungen
der Klasse II der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft in
der jeweils geltenden Fassung eingesetzt werden.


16.3.3
Grenzwerte für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/d)
Bemerkungen
≤ 5 > 5
311 Flüchtige organische Verbindungen, die als Teil des
Beschichtungsstoffes in einem geschlossenen Behälter verkauft
werden, gelten nicht als diffuse Emissionen.


16.3.4
Besondere Anforderungen

Nummer 16.1.4 gilt entsprechend.

16.4
Anlagen zur Herstellung von Druckfarben

16.4.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
311 Angegeben in Prozent der eingesetzten organischen Lösungsmittel.


16.4.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert (mg C/m³)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
201
100
201
50
902
1003
1 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen mit thermischer
Nachverbrennung.
2 Bei Anwendung von Abgasreinigungseinrichtungen, die auf der Basis
biologischer Prozesse arbeiten.
3 Gilt für Abgasreinigungseinrichtungen mit Rückgewinnung durch
Kondensation, sofern keine flüchtigen organischen Verbindungen
der Klasse II der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft in
der jeweils geltenden Fassung eingesetzt werden.


16.4.3
Grenzwert für diffuse Emissionen

Grenzwert1
(% der eingesetzten Lösungsmittel)
Lösungsmittelverbrauch (t/a)
Bemerkungen
≤ 1.000 > 1.000
311 Flüchtige organische Verbindungen, die als Teil der Druckfarben in
einem geschlossenen Behälter verkauft werden, gelten nicht als
diffuse Emissionen.


16.4.4
Besondere Anforderungen

Nummer 16.1.4 gilt entsprechend.

17.
Umwandlung von Kautschuk

17.1
Anlagen zur Umwandlung von Kautschuk

17.1.1
Grenzwert für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1 Bemerkungen
251 Angegeben in Prozent des eingesetzten organischen Lösungsmittels.


17.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
751
1 Gilt für Anlagen, die zurückgewonnene organische Lösungsmittel
wiederverwenden.


17.1.3
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen beträgt 25 Prozent. Organische Lösungsmittel, die als Teil von Erzeugnissen oder Gemischen in geschlossenen Behältern verkauft werden, zählen nicht zu den diffusen Emissionen.

17.1.4
Besondere Anforderungen

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen nach Nummer 17.1.1 gilt alternativ zum Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase nach Nummer 17.1.2 und zum Grenzwert für diffuse Emissionen nach Nummer 17.1.3. Bei genehmigungsbedürftigen Anlagen gelten aus Vorsorgegründen zusätzlich zum Gesamtemissionsgrenzwert nach Nummer 17.1.1 die Anforderungen nach Nummer 17.1.2 für gefasste behandelte Abgase; die Anwendung des Standes der Technik auf alle gefassten Abgase wird hierbei vorausgesetzt.

18.
Extraktion von Pflanzenöl und tierischem Fett sowie Raffination von Pflanzenöl

18.1
Anlagen zur Extraktion von Pflanzenöl und tierischem Fett sowie Raffination von Pflanzenöl

18.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Gesamtemissionsgrenzwert1 Bemerkungen
Tierisches Fett: 1,51 Als Jahresmittelwert in Kilogramm je Tonne tierischem oder
gereinigtem pflanzlichen Material.
2 Bei Anlagen, die einzelne Chargen von Samen und sonstiges
pflanzliches Material verarbeiten, sind die Gesamtemissionen nach
dem Stand der Technik zu vermindern.
3 Gilt für alle Verfahren zur Fraktionierung mit Ausnahme der
Entschleimung (Reinigung von Ölen).
4 Gilt für die Entschleimung.
Rizinus:3,0
Rapssamen:0,5
Sonnenblumensamen:0,5
Sojabohnen (normal gemahlen): 0,4
Sojabohnen (weiße Flocken): 1,2
Sonstige Samen und sonstiges
pflanzliches Material:
32
1,53
44


18.1.2
Sonderregelungen für bestehende Anlagen

Für Anlagen, die vor dem 16. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden, gelten abweichend von den in Nummer 18.1.1. genannten Grenzwerten für Gesamtemissionen die folgenden Werte:

Gesamtemissionsgrenzwert1 Bemerkungen
Rapssamen:0,71 Als Jahresmittelwert in Kilogramm je Tonne gereinigtem pflanzlichen
Material.
Sonnenblumensamen:0,7
Sojabohnen (normal gemahlen): 0,55


 
Für Anlagen, die vor dem 16. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden, gelten ab dem 1. Januar 2029 abweichend von den in Nummer 18.1.1 genannten Grenzwerten für die Gesamtemissionen die folgenden Werte:

Gesamtemissionsgrenzwert1 Bemerkungen
Rapssamen:0,61 Als Jahresmittelwert in Kilogramm je Tonne gereinigtem pflanzlichen
Material.
Sonnenblumensamen:0,6
Sojabohnen (normal gemahlen): 0,45


 
Ab dem 1. Januar 2031 gelten für Anlagen, die vor dem 16. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden, die in Nummer 18.1.1 genannten Grenzwerte für Gesamtemissionen.

18.1.3
Besondere Anforderungen

Extraktionsanlagen sind zur Verringerung der Hexanverluste bei der Verarbeitung und Raffination von Ölsaaten unter Anwendung der nachfolgenden Techniken zu errichten und zu betreiben:

-
Entfernung des Hexans aus dem Hexan enthaltenden Schrot in einem Desolventizer-Toaster unter Einsatz eines Gegenstroms aus Dampf und Schrot,

-
Entfernung des Hexans aus dem Öl-Hexan-Gemisch mithilfe von Verdampfern,

-
Abkühlung der Hexandämpfe zu ihrer Kondensierung unter ihren Taupunkt in Kombination mit einem Mineralöl-Nasswäscher,

-
Trennung des ungelösten Hexans durch einen Gravitationsabscheider aus der wässrigen Phase.

19.
Herstellung von Arzneimitteln

19.1
Anlagen zur Herstellung von Arzneimitteln

19.1.1
Grenzwerte für die Gesamtemissionen

Die Gesamtemissionen dürfen 5 Prozent der Masse der eingesetzten Lösungsmittel nicht überschreiten.

19.1.2
Emissionsgrenzwerte für gefasste Abgase

Emissionsgrenzwert
(mg C/m³)
Bemerkungen
20
751
1 Gilt für Anlagen mit Einrichtungen, die die Wiederverwendung
zurückgewonnener organischer Lösungsmittel ermöglichen.


19.1.3
Grenzwert für diffuse Emissionen

Der Grenzwert für diffuse Emissionen beträgt 5 Prozent der Masse der eingesetzten Lösungsmittel. Der Grenzwert für diffuse Emissionen bezieht sich nicht auf Lösungsmittel, die als Teil von Erzeugnissen oder Gemischen in einem geschlossenen Behälter verkauft werden.

19.1.4
Besondere Anforderungen

Der Grenzwert für die Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen nach Nummer 19.1.1 gilt alternativ zum Emissionsgrenzwert für gefasste Abgase nach Nummer 19.1.2 und zum Grenzwert für diffuse Emissionen nach Nummer 19.1.3. Bei genehmigungsbedürftigen Anlagen gelten aus Vorsorgegründen zusätzlich zum Gesamtemissionsgrenzwert nach Nummer 19.1.1 die Anforderungen nach Nummer 19.1.2 für gefasste behandelte Abgase; die Anwendung des Standes der Technik auf alle gefassten Abgase wird hierbei vorausgesetzt.


Anhang IV (zu § 4) Reduzierungsplan


Anhang IV wird in 3 Vorschriften zitiert

A Grundsätzliche Anforderungen

Der Betreiber, der einen Plan zur Reduzierung von Emissionen (Reduzierungsplan) einsetzt, hat gegenüber der zuständigen Behörde den Nachweis zu erbringen, dass er eine Emissionsminderung mindestens in gleicher Höhe erzielt, wie dies für die jeweilige Anlage bei Einhaltung der Anforderungen nach § 4 Satz 1 Nummer 1 der Fall wäre. Erbringt der Betreiber diesen Nachweis, so darf er einen beliebigen Reduzierungsplan verwenden, der speziell für seine Anlage aufgestellt sein kann.

Sind entgegen der bei Aufstellung des Reduzierungsplans nach § 4 getroffenen und begründeten Annahmen lösungsmittelarme oder lösungsmittelfreie Ersatzstoffe noch in der Entwicklung und ist ein absehbares Ende der Entwicklung gegeben, so kann die zuständige Behörde auf Antrag des Betreibers eine angemessene Fristverlängerung zur Umsetzung seines Reduzierungsplans einräumen.

B Reduzierungsplan für das Aufbringen von Beschichtungsstoffen, Klarlacken, Klebstoffen oder Druckfarben

Bei Anwendung des folgenden Reduzierungsplans ist der Nachweis nach Abschnitt A Satz 1 nicht erforderlich:

1.
Der Reduzierungsplan sieht vor, den durchschnittlichen Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen der Einsatzstoffe, insbesondere der Beschichtungsstoffe und Reinigungsmittel, zu verringern oder den Feststoffnutzungsgrad zu erhöhen, um die Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen aus der Anlage auf einen bestimmten Prozentsatz der jährlichen Bezugsemission, die sogenannte Zielemission, zu reduzieren.

2.
Die jährliche Bezugsemission berechnet sich wie folgt:

Jährliche Bezugsemission = kg Feststoff/a x Multiplikationsfaktor.

Es ist die Gesamtmasse der Feststoffe in der jährlich verbrauchten Menge an Beschichtungsstoff und/oder Druckfarbe, Lack, Farbe, Klebstoff zu bestimmen. Als Feststoffe gelten alle Stoffe in Beschichtungsstoffen, Druckfarben, Klarlacken, Lacken und Klebstoffen, die sich verfestigen, sobald das Wasser oder die flüchtigen organischen Verbindungen verdunstet sind (wie zum Beispiel Bindemittel, Pigmente, Füllstoffe in Lacken, Farben, Klebstoffen).

Durch Multiplikation der bestimmten Gesamtmasse an Feststoffen mit dem entsprechenden Multiplikationsfaktor aus der Spalte 3 der nachstehenden Tabelle ist die jährliche Bezugsemission zu berechnen. Die zuständige Behörde kann eine Anpassung der genannten Multiplikationsfaktoren bei einzelnen Anlagen vornehmen, um bei der Anwendung von Applikationsverfahren nach dem Stand der Technik dem nachgewiesenen erhöhten Feststoffnutzungsgrad Rechnung zu tragen.

Nummer
der An-
lage nach
Anhang I
TätigkeitLösungsmittel-
verbrauch
t/a
Multiplikationsfaktor
zur Ermittlung
der jährlichen
Bezugsemission
Prozentsatz
zur Ermittlung
der Zielemission
1.3 Sonstige Druckverfahren
außer Rotationssiebdruck
> 15 - 25 2,5(25 + 5) %
> 25 2,5(20 + 5) %
• Rotationssiebdruck > 15 - 25 1,5(25 + 5) %
> 25 1,5(20 + 5) %
4.1 - 4.4 Fahrzeugserienlackierung< 15 2,5(25 + 15) %
4.5 Beschichten von
Schienenfahrzeugen
> 5 - 15 1,5(25 + 15) %
> 15  (20 + 5) %
5.1Reparaturlackierung von
Fahrzeugen
 2,5(25 + 15) %
6.1Beschichten von Bandblech > 10 2,5(3 + 5) %
8.1 Sonstige Metall- oder
Kunststoffbeschichtung
   
• sonstige Beschichtung > 5 - 15 1,5(25 + 5) %
> 15  (20 + 5) %
• Beschichtung bahnenförmiger
Materialien
> 5 - 15  (15 + 15) %
> 15  (10 + 5) %
9.1 Beschichten von Holz oder
Holzwerkstoffen
9.2
> 5 - 15 4(25 + 15) %
> 15 - 25 3*(25 + 15) %
> 25 3*(20 + 5) %
10.1 Beschichten von Textil-, Gewebe-,
Folien- oder Papieroberflächen
> 5 - 15 4(15 + 15) %
> 15  (10 + 5) %
12.1Holzimprägnierung> 10 1,5(45 + 5) %
14.1 Klebebeschichtung   
• sonstiger Betrieb > 5 - 15 3(25 + 5) %
> 15  (20 + 5) %
• Beschichtung bahnenförmiger
Materialien
> 5 - 15  (15 + 5) %
> 15  (10 + 5) %
8.1,
10.1,
14.1
Beschichtungen, die mit Lebens-
mitteln in Berührung kommen;
Beschichtungen für die
Luft- oder Raumfahrt
entsprechende
Werte für die
Nummern 8.1,
10.1, 14.1
2,33entsprechende
Werte aus den
Nummern 8.1,
10.1, 14.1
* Für Applikationsverfahren mit einem Auftragswirkungsgrad von > 85 % (beispielsweise Walzen) kann der Multiplikationsfaktor 4 zugrunde
gelegt werden.


3.
Die Zielemission berechnet sich wie folgt:

Zielemission = Bezugsemission x Prozentsatz

Die Höhe des Prozentsatzes ist gleich der Summe aus

a)
dem Grenzwert für diffuse Emissionen + 15 bei den in Spalte 1 der Tabelle in Nummer 2 genannten Anlagen

-
der Nummern 4.1 bis 4.4,

-
der Nummer 5.1,

-
der Nummern 4.5, 8.1 und 10.1 mit einem Lösungsmittelverbrauch von jeweils 5 bis 15 t/a und

-
der Nummern 9.1 und 9.2 mit einem Lösungsmittelverbrauch von jeweils 5 bis 25 t/a;

b)
dem Grenzwert für diffuse Emissionen + 5 bei allen sonstigen in der Spalte 1 der Tabelle in Nummer 2 genannten Anlagen.

Die für die einzelnen Anlagenarten maßgeblichen Prozentsätze sind in der fünften Spalte der Tabelle in Nummer 2 angegeben. Die Anforderungen des Reduzierungsplans gelten als eingehalten, wenn die nach dem Verfahren der Lösungsmittelbilanz des Anhangs V bestimmte tatsächliche Gesamtemission an flüchtigen organischen Verbindungen die Zielemission nicht überschreitet.

4.
Hat die Anwendung eines Reduzierungsplans zur Folge, dass die Zielemission auch ohne den Weiterbetrieb einer bereits vorhandenen Abgasreinigungseinrichtung möglich ist und soll diese deshalb außer Betrieb genommen werden, ist dafür eine Zustimmung der zuständigen Behörde erforderlich.

5.
Die Anwendung des Reduzierungsplans ist für Tätigkeiten zur Verarbeitung von flüssigen ungesättigten Polyesterharzen mit Styrolzusatz nicht geeignet.

6.
Der Reduzierungsplan ist für Anlagen der Richtlinie 2010/75/EU, für die in Anhang III ein Gesamtemissionsgrenzwert aufgeführt ist, nicht anzuwenden.

C Vereinfachter Nachweis zur Einhaltung der Anforderungen

1.
Für eine Anlage der Nummer 1.3 des Anhangs I gilt die Zielemission des Reduzierungsplans nach Abschnitt B auch als eingehalten, wenn in dieser Anlage ausschließlich Druckfarben, Klarlacke, Klebstoffe und Hilfsstoffe mit einem Lösungsmittelgehalt von weniger als 10 Prozent eingesetzt werden und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt.

2.
Für eine nicht genehmigungsbedürftige Anlage der Nummer 4.1, 4.2, 4.3, 4.4, 4.5, 5.1 oder 8.1 des Anhangs I gilt die Zielemission des Reduzierungsplans nach Abschnitt B auch als eingehalten, wenn in dieser Anlage ausschließlich Beschichtungsstoffe mit einem VOC-Wert von höchstens 250 g/l sowie Reinigungsmittel mit einem Massengehalt an flüchtigen organischen Verbindungen von weniger als 20 Prozent eingesetzt werden und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt.

3.
Für eine Anlage der Nummer 9.1 des Anhangs I gilt die Zielemission des Reduzierungsplans nach Abschnitt B auch als eingehalten, wenn

a)
zur Beschichtung von ebenen und planen Oberflächen ausschließlich Beschichtungsstoffe mit einem VOC-Wert von höchstens 250 g/l eingesetzt werden,

b)
zur Beschichtung sonstiger Oberflächen ausschließlich Beschichtungsstoffe mit einem VOC-Wert von höchstens 450 g/l eingesetzt werden und

c)
ausschließlich wässrige Beizen mit einem VOC-Wert von höchstens 300 g/l eingesetzt werden

und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt.

4.
Für eine nicht genehmigungsbedürftige Anlage der Nummer 5.1 des Anhangs I gilt die Zielemission des Reduzierungsplans nach Abschnitt B auch als eingehalten, wenn die im Folgenden genannten Einsatzstoffe den zugeordneten VOC-Wert nicht überschreiten und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt:

Einsatzstoff VOC-Wert (g/l)
Werkzeugreiniger850
Vorreinigungsmittel200
Spachtel250
Waschprimer780
Haftgrundierung5401
Grundierfüller5401
Schleiffüller5401
Nass-in-Nassfüller5402
Einschicht-Uni-Decklack420
Basislack420
Klarlack4203
Spezialprodukte8403, 4
1 Seit dem 1. Januar 2010 gelten < 250, soweit die Anwendung des Einsatzstoffes nach dem Stand der Technik möglich ist.
2 Seit dem 1. Januar 2010 gelten < 420, soweit die Anwendung des Einsatzstoffes nach dem Stand der Technik möglich ist.
3 Seit 1. Januar 2010 Anpassung an den Stand der Technik.
4 Der Anteil der Spezialprodukte an den gesamten Beschichtungsstoffen darf 10 Prozent nicht überschreiten.


5.
Für Anlagen der Nummer 10.1 des Anhangs I gilt die Zielemission nach Abschnitt B auch als eingehalten, soweit die Emissionsfaktoren

a)
für das Beschichten und das Bedrucken 0,8 g C je Kilogramm Textilien nicht überschreiten und

b)
aus Verschleppung und Restgehalt der Präparation 0,4 g C je Kilogramm Textilien nicht überschreiten

und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt.

6.
Für eine nicht genehmigungsbedürftige Anlage der Nummer 13.1 oder 14.1 des Anhangs I gilt die Zielemission nach Abschnitt B auch als eingehalten, wenn ausschließlich Klebstoffe und Primer mit einem Massengehalt an organischen Lösungsmitteln von weniger als 5 Prozent eingesetzt werden und der Betreiber der Anlage dies gegenüber der zuständigen Behörde verbindlich erklärt.


Anhang V (zu den §§ 5 und 6) Lösungsmittelbilanz


Anhang V wird in 4 Vorschriften zitiert

1. Definitionen

 
Die folgenden Definitionen dienen der Erstellung einer Lösungsmittelbilanz für eine Anlage, bezogen auf den Zeitraum eines Kalenderjahres oder eines beliebigen Zwölfmonatszeitraums:

1.1
Eintrag organischer Lösungsmittel in eine Anlage (I)

I1: Die Menge organischer Lösungsmittel oder ihre Menge in gekauften Gemischen, die in einer Anlage in der Zeitspanne eingesetzt wird, die der Berechnung der Lösungsmittelbilanz zugrunde liegt.

I2: Die Menge organischer Lösungsmittel oder ihre Menge in zurückgewonnenen Gemischen, die in der Anlage als Lösungsmittel zur Wiederverwendung eingesetzt wird. Das zurückgewonnene Lösungsmittel wird jedes Mal dann erfasst, wenn es dazu verwandt wird, die Tätigkeit auszuführen.

1.2
Austrag organischer Lösungsmittel aus einer Anlage (O)

O1: Emissionen in gefassten Abgasen

 
O1 = O1.1 + O1.2

O1.1: Emissionen in den gefassten behandelten Abgasen

O1.2: Emissionen in den gefassten unbehandelten Abgasen

O2: Die Menge organischer Lösungsmittel im Abwasser, gegebenenfalls unter Berücksichtigung der Abwasseraufbereitung bei der Berechnung von O5

O3: Die Menge organischer Lösungsmittel, die als Verunreinigung oder Rückstand im Endprodukt verbleibt

O4: Diffuse Emissionen nach § 2 Nummer 6 in die Luft

O5: Die Menge organischer Lösungsmittel und/oder organischer Verbindungen, die aufgrund chemischer oder physikalischer Reaktionen, beispielsweise durch Verbrennung oder die Aufbereitung von Abgasen oder Abwasser vernichtet oder aufgefangen werden, sofern sie nicht unter O6, O7 oder O8 fallen

O6: Die Menge organischer Lösungsmittel, die in eingesammeltem Abfall enthalten ist

O7: Die Menge organischer Lösungsmittel oder der in Gemischen enthaltenen organischen Lösungsmittel, die als Produkt verkauft werden oder verkauft werden sollen, beispielsweise Lacke, Farben oder Klebstoffe als Verkaufsprodukte der Herstellungsprozesse

O8: Die Menge organischer Lösungsmittel, die zur Wiederverwendung zurückgewonnen wurde oder in für die Wiederverwendung zurückgewonnenen Gemischen enthalten ist, jedoch nicht als Einsatz gilt, sofern sie nicht unter O7 fällt

O9: Organische Lösungsmittel, die auf sonstigem Wege freigesetzt werden

2. Leitlinien für die Verwendung einer Lösungsmittelbilanz zum Nachweis der Erfüllung von Anforderungen

 
Die Art und Weise, wie die Lösungsmittelbilanz verwendet wird, hängt von der jeweiligen zu überprüfenden Anforderung ab. Neben den nachfolgenden Überprüfungen dient die Lösungsmittelbilanz ebenfalls zur Bestimmung des Lösungsmittelverbrauchs, um feststellen zu können, ob eine Anlage in den Geltungsbereich der Verordnung fällt und welche Anforderungen in Abhängigkeit vom Schwellenwert nach Anhang I erfüllt werden müssen.

2.1
Ermittlung des Lösungsmittelverbrauchs und der Emissionen

2.1.1
Ermittlung des Lösungsmittelverbrauchs

Der Lösungsmittelverbrauch LV ist wie folgt zu berechnen:

LV = I1 - O8

2.1.2
Ermittlung der Emissionen

Um die Einhaltung eines Gesamtemissionsgrenzwertes oder die Einhaltung der Zielemission des Reduzierungsplans nach Anhang IV Abschnitt B zu überprüfen, ist die Lösungsmittelbilanz zur Ermittlung der Emissionen aufzustellen. Die Emissionen E sind wie folgt aus den diffusen Emissionen F und den Emissionen in gefassten Abgasen zu berechnen:

a)
E = F + O1 bei Bestimmung der diffusen Emissionen nach der Nummer 2.2 mittelbare Methode a oder der Nummer 2.2 direkte Methode a,

b)
E = F + O1.1 bei Bestimmung der diffusen Emissionen nach der Nummer 2.2 mittelbare Methode b oder der Nummer 2.2 direkte Methode b.

Die berechnete Emission E ist dann anschließend mit der Zielemission oder, nachdem sie gegebenenfalls durch die jeweiligen Produktparameter dividiert worden ist, mit dem festgelegten Gesamtemissionsgrenzwert zu vergleichen. Der Grenzwert für die Gesamtemissionen wird als Jahresmittelwert ausgedrückt.

2.1.3
Um die Einhaltung der Anforderungen nach § 3 Absatz 4 Nummer 2 Buchstabe b zu beurteilen, ist die Lösungsmittelbilanz aufzustellen, um die Gesamtemissionen aller relevanten Tätigkeiten zu bestimmen. Das Ergebnis ist anschließend mit den Gesamtemissionen zu vergleichen, die entstanden wären, wenn die Anforderungen für jede einzelne Tätigkeit erfüllt worden wären.

2.2
Bestimmung der diffusen Emissionen

Die diffusen Emissionen sind entweder mit der mittelbaren oder mit der direkten Methode zu bestimmen:

Mittelbare Methode

a)
ohne Zuordnung der Emissionen in gefassten unbehandelten Abgasen zu den diffusen Emissionen

F = I1 - O1 - O5 - O6 - O7 - O8 für die Anlagen der Nummern 1.2, 2.1, 3.1, 4.1 bis 4.5, 7.1 und 7.2, 11.1, 12.1 und 12.2, 13.1, 15.1, 16.1 bis 16.4, 17.1, 18.1, 19.1 nach Anhang I,

b)
mit Zuordnung der Emissionen in gefassten unbehandelten Abgasen zu den diffusen Emissionen

F = I1 - O1.1 - O5 - O6 - O7 - O8 für die Anlagen der Nummern 1.1, 1.3, 5.1, 6.1, 8.1, 9.1 und 9.2, 10.1 oder 14.1. nach Anhang I.

Direkte Methode

a)
ohne Zuordnung der Emissionen in gefassten unbehandelten Abgasen zu den diffusen Emissionen

F = O2 + O3 + O4 + O9 für die Anlagen der Nummern 1.2, 2.1, 3.1, 4.1 bis 4.5, 7.1 und 7.2, 11.1, 12.1 und 12.2, 13.1, 15.1, 16.1 bis 16.4, 17.1, 18.1, 19.1 nach Anhang I,

b)
mit Zuordnung der Emissionen in gefassten unbehandelten Abgasen zu den diffusen Emissionen

F = O1.2 + O2 + O3 + O4 + O9 für die Anlagen der Nummern 1.1, 1.3, 5.1, 6.1, 8.1, 9.1 und 9.2, 10.1, 14.1 nach Anhang I.

Die Mengen der einzelnen Ein- oder Austräge werden durch zeitlich begrenzte, aber umfassende Messungen bestimmt, die solange nicht wiederholt werden müssen, bis die Anlagenausrüstung verändert wird. Alternative gleichwertige Berechnungen können durchgeführt werden. Der Grenzwert für diffuse Emissionen wird als Anteil am Lösungsmitteleinsatz ausgedrückt, der wie folgt zu berechnen ist:

I = I1 + I2.

Der Grenzwert wird als Jahresmittelwert ausgedrückt.

3. Minimierung der Unsicherheit der Daten der Lösungsmittelbilanz

 
Die Charakterisierung und Quantifizierung der relevanten Lösungsmittelein- und -ausgänge ist durch geeignetes Personal mit ausreichendem Fachwissen zur Erstellung einer Lösungsmittelbilanz durchzuführen.

Die Lösungsmittelbilanz ist so aufzustellen, dass folgende Qualitätsanforderungen erfüllt sind:

a)
die Methoden zur Ermittlung der relevanten Eingangs- und Austragsgrößen sind beschrieben,

b)
die Ableitung verwendeter Umrechnungsfaktoren ist dokumentiert und ihre Anwendbarkeit für die betroffenen Zwecke ist nachgewiesen,

c)
die quantitativen Angaben zu den relevanten Stoffströmen enthalten auch Abschätzungen der damit assoziierten Unsicherheit.

Nach der Analyse der Ungenauigkeiten der verwendeten Methodik soll beurteilt werden, ob unter Berücksichtigung der in der Lösungsmittelbilanz enthaltenen Ungenauigkeiten eine sichere Beurteilung der Einhaltung der Emissionsanforderungen möglich ist. Andernfalls sind weitere Informationen zu ermitteln, um das Genauigkeitsniveau zu verbessern, wie zum Beispiel durch

1.
die vollständige Ermittlung und Quantifizierung der relevanten Lösungsmittel-Inputs und -Outputs, einschließlich der damit verbundenen Unsicherheit, wie zum Beispiel durch

a)
die Ermittlung und Dokumentation der Lösungsmittel-Inputs und -Outputs (zum Beispiel Emissionen in Abgasen, Emissionen aus jeder diffusen Emissionsquelle, Lösungsmittel-Output in Abfällen, spezifische Ermittlung des Terms (O1.1 + O5) durch kontinuierliche Erfassung der zugeführten Rohgasmenge),

b)
die fundierte Quantifizierung aller relevanten Lösungsmittel-Inputs und -Outputs und Aufzeichnung der verwendeten Methodik (zum Beispiel Messung, Berechnung anhand von Emissionsfaktoren, Schätzung auf der Grundlage von Betriebsparametern),

c)
die Ermittlung der Hauptursachen der Unsicherheit bei der vorgenannten Quantifizierung sowie die Durchführung von Abhilfemaßnahmen zur Verringerung der Unsicherheit,

d)
die regelmäßige Aktualisierung der Daten über den Lösungsmittel-Input und -Output,

2.
die Umsetzung eines Lösungsmittelerfassungssystems zur Kontrolle sowohl der verwendeten als auch der nicht verwendeten Mengen an Lösungsmitteln (zum Beispiel durch Wiegen der nicht verwendeten Mengen, die aus dem Aufbringungsbereich wieder in den Lagerbereich verbracht werden),

3.
Überwachung von Veränderungen, die die Unsicherheit der Daten der Lösungsmittelbilanz beeinflussen können, insbesondere durch Aufzeichnungen jeglicher Veränderungen, die die Unsicherheit der Daten der Lösungsmittelbilanz beeinflussen könnten, wie etwa

a)
Funktionsstörungen des Rohgasbehandlungssystems: Aufzeichnung von Datum und Dauer;

b)
Veränderungen, die den Luft-/Gasdurchsatz beeinflussen können, zum Beispiel Austausch von Ventilatoren, Antriebsscheiben, Motoren: Aufzeichnung von Datum und Art der Veränderung,

4. Anforderungen an den Prüfbericht der Lösungsmittelbilanz nach § 6 Absatz 5 und 6.

 
Der Prüfbericht soll neben der Lösungsmittelbilanz die Ergebnisse einer detaillierten Plausibilitätsprüfung und einer Prüfung der zugrunde liegenden Dokumentationen sowie eine abschließende Bewertung der Einhaltung der Vorgaben nach Anhang V enthalten.


Anhang VI (zu den §§ 5 und 6) Anforderungen an die Durchführung der Überwachung


Anhang VI wird in 1 Vorschrift zitiert

1. Einzelmessungen für nicht genehmigungsbedürftige Anlagen

1.1
Bei jedem Überwachungsvorgang sind drei Einzelmessungen mit jeweils einer Dauer von einer Stunde im bestimmungsgemäßen Betrieb durchzuführen. Die Anforderungen gelten als eingehalten, wenn der Mittelwert jeder Einzelmessung den festgelegten Emissionsgrenzwert nicht überschreitet.

1.2
Der Bericht über das Ergebnis der Messungen muss insbesondere Angaben über die Messplanung, die verwendeten Messverfahren und die Betriebsbedingungen, die für die Beurteilung der Messergebnisse von Bedeutung sind, enthalten.

2. Kontinuierliche Überwachung für nicht genehmigungsbedürftige Anlagen

2.1
Der Betreiber hat durch eine von der zuständigen Behörde bekannt gegebene Stelle den ordnungsgemäßen Einbau der Messeinrichtung und deren Kalibrierung vor Inbetriebnahme feststellen zu lassen. Spätestens nach Ablauf eines Jahres hat der Betreiber die Messeinrichtung auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen zu lassen und die Kalibrierung spätestens fünf Jahre nach der letzten Kalibrierung oder nach wesentlicher Änderung der Anlage wiederholen zu lassen. Die Unterlagen über den ordnungsgemäßen Einbau, die Kalibrierung und die Prüfung der Funktionsfähigkeit sind am Betriebsort drei Jahre lang aufzubewahren und der zuständigen Behörde jeweils auf Verlangen vorzulegen.

2.2
Der Emissionsgrenzwert gilt als eingehalten, wenn

a)
kein Tagesmittelwert, gebildet aus den Stundenmittelwerten, die Emissionsgrenzwerte überschreitet,

b)
keiner der Stundenmittelwerte mehr als das 1,5fache der Emissionsgrenzwerte beträgt.

3. Ermittlung der flächenbezogenen Gesamtemissionen an flüchtigen organischen Verbindungen bei Anlagen der Fahrzeugbeschichtung

 
Die Fläche eines zu beschichtenden Produkts wird definiert als

a)
die Fläche, die sich aus der gesamten mit Hilfe der Elektrophorese beschichteten Fläche errechnet, sowie die Fläche der Teile, die in aufeinander folgenden Phasen des Beschichtungsverfahrens hinzukommen und auf die gleiche Schicht wie auf das betreffende Produkt aufgebracht wird, oder als

b)
die Gesamtfläche des in der Anlage beschichteten Produkts.

Die mit Hilfe der Elektrophorese beschichtete Fläche ist wie folgt zu berechnen:

Formel (BGBl. 2024 I Nr. 7 S. 37)


Diese Berechnung findet auch auf andere beschichtete Blechteile Anwendung. Die Fläche der hinzukommenden Teile oder die in der Anlage beschichtete Gesamtfläche ist mit Hilfe von Computer Aided Design oder anderen gleichwertigen Verfahren zu berechnen.

4. Bestimmung des Gehaltes an flüchtigen organischen Verbindungen im Beschichtungsstoff (VOC-Wert)

4.1
Der Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC-Wert) im Beschichtungsstoff ist gleich der Masse der flüchtigen Anteile abzüglich der Masse des Wassers, ins Verhältnis gesetzt zum Volumen des Beschichtungsstoffes abzüglich des Volumens des darin enthaltenen Wassers in g/l:

Formel (BGBl. 2024 I Nr. 7 S. 37)


Der VOC-Wert bezieht sich auf den anwendungsfertigen Beschichtungsstoff einschließlich der vom Hersteller vorgegebenen oder empfohlenen Verdünnungen.

4.2
Abweichend von Nummer 4.1 wird der Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen bei Beschichtungsstoffen für Holzoberflächen als Masse, bezogen auf einen Liter Beschichtungsstoff, wie folgt definiert:

VOC-Wert (g/l) = (100 - nfa - mw) x ps x 10

Es bedeuten:

ps: Dichte des Beschichtungsstoffs in g/l

nfa: nichtflüchtige Anteile als Massenprozent

mw: Massenanteil des Wassers in Prozent.


Anhang VII (zu § 3) Beste verfügbare Techniken


Anhang VII wird in 1 Vorschrift zitiert

Der Anhang enthält eine beispielhafte, nicht abschließende Auflistung von besten verfügbaren Techniken für verschiedene Anwendungsbereiche.

1.
Beste verfügbare Techniken zur Verwendung der Einsatzstoffe sowie zum Aufbringen von Beschichtungen:

-
Zentrale Lieferung von VOC-haltigen Materialien (zum Beispiel Druckfarben, Beschichtungen, Klebstoffe, Reinigungsmittel) über direkte Leitungen, Ringleitungen einschließlich Systemreinigung

-
Verwendung neuartiger computergesteuerter Mischsysteme

-
Lieferung VOC-haltiger Materialien am Aufbringungspunkt über ein geschlossenes System

-
Automatisierung des Farbwechsels

-
Farbgruppierung für größere Sequenzen mit gleicher Farbe

-
Sanftes Spülen nach dem Spritzen ohne Zwischenspülen

2.
Beste verfügbare Techniken für Aufbringtechniken ohne Spritzen:

-
Walzbeschichtung

-
Rakel über Walzen

-
Spülungsfreies Aufbringen der Beschichtung von Bandblechen

-
Vorhangbeschichten mittels Gießen

-
Fluten

-
Co-Extrusion

3.
Beste verfügbare Techniken für Sprühzerstäubungstechniken:

-
Luftunterstütztes Airless-Spritzen

-
Druckluftzerstäubung mit Inertgasen

-
Zerstäubung mit hohem Volumen und niedrigem Druck (HVLP)

-
Vollautomatisierte elektrostatische Zerstäubung

-
Elektrostatisch unterstütztes Airless-Spritzen

-
Heißspritzen

4.
Beste verfügbare Techniken für das Aufbringen mittels Spritzen, Rakeln und Spülen bei der Beschichtung von Bandblechen:

-
Automatisierung der Spritzaufbringung

-
Roboteranwendungen

-
Maschinelles Aufbringen

5.
Beste verfügbare Techniken zum Trocknungs-/Aushärteverfahren:

-
Trocknung und Aushärtung durch Inertgaskonvektion

-
Induktionstrocknung/-aushärtung

-
Mikrowellen- und Hochfrequenztrocknung

-
Strahlungshärtung

-
Kombinierte Konvektions-/Infrarot-Strahlungstrocknung

-
Konvektionstrocknung/-härtung kombiniert mit Wärmerückgewinnung