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Verordnung über die Berufsausbildung zum Flechtwerkgestalter/zur Flechtwerkgestalterin (Flechtwerkgestalter-Ausbildungsverordnung - FlechtwAusbV k.a.Abk.)

V. v. 31.03.2006 BGBl. I S. 595 (Nr. 15)
Geltung ab 01.08.2006; FNA: 806-22-1-19 Berufliche Bildung

Eingangsformel



Auf Grund des § 4 Abs. 1 in Verbindung mit § 5 des Berufsbildungsgesetzes vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) und auf Grund des § 25 Abs. 1 in Verbindung mit § 26 der Handwerksordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. September 1998 (BGBl. I S. 3074), die durch Artikel 2 Nr. 4 des Gesetzes vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) neu gefasst worden sind, jeweils auch in Verbindung mit § 1 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom 16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) sowie.dem Organisationserlass vom 22. November 2005 (BGBl. I S. 3197) verordnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung:

---

*)
Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des § 4 des Berufsbildungsgesetzes und des § 25 der Handwerksordnung. Die Ausbildungsordnung und der damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rahmenlehrplan für die Berufsschule werden demnächst als Beilage im Bundesanzeiger veröffentlicht.


§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes



Der Ausbildungsberuf Flechtwerkgestalter/Flechtwerkgestalterin wird

1.
gemäß § 25 der Handwerksordnung für die Ausbildung für das Gewerbe Nummer 18, Korbmacher, der Anlage B Abschnitt 1 der Handwerksordnung sowie

2.
gemäß § 4 Abs. 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt.


§ 2 Ausbildungsdauer



Die Ausbildung dauert drei Jahre.


§ 3 Zielsetzung der Berufsausbildung



Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen bezogen auf Arbeitsund Geschäftsprozesse so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren sowie das Handeln im betrieblichen Gesamtzusammenhang einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 9 und 10 nachzuweisen.


§ 4 Struktur der Berufsausbildung



Die Berufsausbildung gliedert sich in gemeinsame Ausbildungsinhalte und die Ausbildung in einem der Schwerpunkte

A.
Korbwaren,

B.
Flechtmöbel oder

C.
Flechtobjekte.


§ 5 Ausbildungsberufsbild



Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die folgenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1.
Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,

2.
Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,

3.
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,

4.
Umweltschutz,

5.
Anwenden von Informations- und Kommunikationstechniken,

6.
Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team,

7.
Entwerfen und Gestalten von Flechtwerken,

8.
Handhaben und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und Schablonen,

9.
Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen,

10.
Herstellen von Flechtwerken,

11.
Behandeln von Oberflächen,

12.
Durchführen von Präsentationen,

13.
Lagern und Ausliefern von Produkten,

14.
Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen,

15.
Kundenorientierung.


§ 6 Ausbildungsrahmenplan



Die in § 5 genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild) sollen nach der in der Anlage enthaltenen Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Berufsausbildung (Ausbildungsrahmenplan) vermittelt werden. Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildungsinhalte ist insbesondere zulässig, soweit betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.


§ 7 Ausbildungsplan



Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstellen.


§ 8 Schriftlicher Ausbildungsnachweis



Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen.


§ 9 Zwischenprüfung



(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für die ersten 18 Monate aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff; soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(3) Der Prüfling soll in insgesamt höchstens sechs Stunden eine Arbeitsaufgabe, die einem Kundenauftrag entspricht, durchführen sowie innerhalb dieser Zeit in insgesamt höchstens zehn Minuten hierüber ein Fachgespräch führen, das aus mehreren Gesprächsphasen bestehen kann. Weiterhin soll der Prüfling. in insgesamt höchstens 120 Minuten Aufgaben schriftlich bearbeiten, die sich auf die Arbeitsaufgabe beziehen. Für die Arbeitsaufgabe kommt insbesondere in Betracht:

Herstellen eines Flechtwerks unter Anwendung unterschiedlicher Flechttechniken.

(4) Durch die Durchführung der Arbeitsaufgabe, das Fachgespräch und die schriftliche Bearbeitung der Aufgaben soll der Prüfling zeigen, dass er Arbeitsabläufe planen, Werkstoffe und Arbeitsmittel festlegen, technische Unterlagen nutzen, Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung anwenden und seine Vorgehensweise begründen kann.


§ 10 Abschlussprüfung/Gesellenprüfung



(1) Die Abschlussprüfung/Gesellenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(2) Der Prüfling soll im praktischen Teil der Prüfung in insgesamt höchstens sechs Stunden eine Arbeitsaufgabe I durchführen. Weiterhin soll der Prüfling in insgesamt höchstens 20 Stunden eine Arbeitsaufgabe II, -die einem Kundenauftrag entsprechen soll, durchführen und mit praxisüblichen Unterlagen dokumentieren sowie innerhalb dieser Zeit in insgesamt höchstens 25 Minutenhierüber ein Fachgespräch führen, das aus mehreren Gesprächsphasen bestehen kann.

Für die Arbeitsaufgabe I kommt insbesondere in Betracht:

Herstellen von zwei Flechtwerken aus unterschiedlichen Materialien unter Anwendung unterschiedlicher Flechttechniken.

Für die Arbeitsaufgabe II kommt insbesondere in Betracht:

Gestalten, Herstellen und Präsentieren einer Korbware, eines Flechtmöbels oder Flechtobjektes einschließlich der Verwendung von Ergänzungsteilen sowie der Oberflächenbehandlung.

Dem Prüfungsausschuss ist vor Durchführung der Arbeitsaufgabe II der Entwurf zur Genehmigung vorzulegen. Der Entwurf ist nicht Gegenstand der Bewertung. Bei der Arbeitsaufgabe II ist der Schwerpunkt der Ausbildung zu berücksichtigen. Durch die Durchführung der Arbeitsaufgaben, die Dokumentation und das Fachgespräch soll der Prüfling zeigen, dass er Arbeitsabläufe unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer, organisatorischer und zeitlicher Vorgaben selbstständig planen und kundenorientiert durchführen, den Zusammenhang zwischen Gestaltung, Konstruktion sowie Flechttechniken und Einsatz unterschiedlicher Werk- und Hilfsstoffe berücksichtigen, Arbeitszusammenhänge erkennen, Arbeitsergebnisse kontrollieren, Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung ergreifen sowie seine Vorgehensweise begründen kann. Das Ergebnis der Arbeitsaufgabe I ist mit 35 Prozent und das der Arbeitsaufgabe II ist mit 65 Prozent zu gewichten.

(3) Der Prüfling soll im schriftlichen Teil der Prüfung in den Prüfungsbereichen Gestaltung, Fertigung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft werden. In den Prüfungsbereichen Gestaltung und Fertigung sind insbesondere praxisbezogene Aufgaben mit verknüpften informationstechnischen, technologischen und mathematischen Sachverhalten zu analysieren, zu bewerten und zu lösen. Dabei soll der Prüfling zeigen, dass er die Arbeitssicherheits-, Gesundheitsschutz- und Umweltschutzbestimmungen berücksichtigen, die Verwendung von Flecht- und Gestellmaterialien, Holz, Holzwerk-, Hilfs- und Beschichtungsstoffen sowie von Ergänzungsteilen planen, Werkzeuge, Geräte und Maschinen zuordnen sowie kundenorientiertes Handeln und qualitätssichernde Maßnahmen einbeziehen kann. Den Prüfungsbereichen ist zu Grunde zu legen:

1.
im Prüfungsbereich Gestaltung:

a)
Beschreiben der Vorgehensweise beim Entwerfen und Gestalten von Flechtwerken unter Berücksichtigung von Gestaltungsmerkmalen, Anforderungen, Konstruktions- und Flechttechniken und

b)
Erstellen von Skizzen und Entwurfszeichnungen;

2.
im Prüfungsbereich Fertigung:

a)
Beschreiben der Vorgehensweise bei der Planung und Fertigung von Flechtwerken unter Berücksichtigung von Produktqualität, Herkunft, Aufbereitung und Eigenschaften der Materialien, Flecht- und Verbindungstechniken, Werkzeug- und Maschinentechnologie sowie Methoden der Oberflächenbehandlung,

b)
Durchführen von Material- und Kostenberechnungen und

c)
Erstellen von Planungs- und Fertigungsunterlagen sowie Fertigungszeichnungen;

3.
im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde:

allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt.

(4) Für den schriftlichen Teil der Prüfung ist von folgenden zeitlichen Höchstwerten auszugehen:

1.
im Prüfungsbereich Gestaltung 180 Minuten,

2.
im Prüfungsbereich Fertigung 120 Minuten,

3.
im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 60 Minuten.

(5) Der schriftliche Teil der Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einzelnen Prüfungsbereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung der Ergebnisse für die mündlich geprüften Prüfungsbereiche sind die jeweiligen bisherigen Ergebnisse und die entsprechenden Ergebnisse der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2 :1 zu gewichten.

(6) Innerhalb des schriftlichen Teils der Prüfung sind die Prüfungsbereiche wie folgt zu gewichten:

1.
Prüfungsbereich Gestaltung 30 Prozent,

2.
Prüfungsbereich Fertigung 50 Prozent,

3.
Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 20 Prozent.

(7) Die Prüfung ist bestanden, wenn im praktischen und schriftlichen Teil der Prüfung jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. In zwei der Prüfungsbereiche des schriftlichen Teils der Prüfung müssen mindestens ausreichende Leistungen erbracht worden sein. Weiterhin darf weder in den Arbeitsaufgaben des praktischen Teils noch in dem weiteren Prüfungsbereich des schriftlichen Teils eine ungenügende Leistung erbracht worden sein.


§ 11 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse



Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung bestehen, können unter Anrechnung der bisher zurückgelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden, wenn die Vertragsparteien dies vereinbaren.


§ 12 Inkrafttreten, Außerkrafttreten


§ 12 ändert mWv. 1. August 2006 KorbmAusbV

Diese Verordnung tritt am 1. August 2006 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Korbmacher-Ausbildungsverordnung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1532) außer Kraft.


Anlage (zu § 6) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Flechtwerkgestalter/zur Flechtwerkgestalterin



Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
1Berufsbildung, Arbeits-
und Tarifrecht
(§ 5 Nr. 1)
a) Bedeutung des Ausbildungsvertrages, insbesondere
Abschluss, Dauer und Beendigung, erklären
b) gegenseitige Rechte und Pflichten aus dem Ausbil-
dungsvertrag nennen
c) Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung nennen
d) wesentliche Teile des Arbeitsvertrages nennen
e) wesentliche Bestimmungen der für den ausbildenden
Betrieb geltenden Tarifverträge nennen
f) Beratungsangebote zur beruflichen Selbstständigkeit
nennen
während
der gesamten
Ausbildung
zu vermitteln
2Aufbau und Organisation
des Ausbildungsbetriebes
(§ 5 Nr. 2)
a) Aufbau und Aufgaben des ausbildenden Betriebes
erläutern
b) Grundfunktionen des ausbildenden Betriebes wie
Beschaffung, Fertigung, Absatz und Verwaltung er-
klären
c) Beziehungen des ausbildenden Betriebes und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen, Berufs-
vertretungen und Gewerkschaften nennen
d) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der betriebs-
verfassungs- oder personalvertretungsrechtlichen
Organe des ausbildenden Betriebes beschreiben
3Sicherheit und Gesund-
heitsschutz bei der Arbeit
(§ 5 Nr. 3)
a) Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz feststellen und Maßnahmen zu ihrer Ver-
meidung ergreifen
b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungs-
vorschriften anwenden
c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben sowie
erste Maßnahmen einleiten
d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschutzes an-
wenden; Verhaltensweisen bei Bränden beschreiben
und Maßnahmen zur Brandbekämpfung ergreifen
4Umweltschutz
(§ 5 Nr. 4)
Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbelastungen
im beruflichen Einwirkungsbereich beitragen, insbeson-
dere
a) mögliche Umweltbelastungen durch den Ausbil-
dungsbetrieb und seinen Beitrag zum Umweltschutz
an Beispielen erklären
b) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des
Umweltschutzes anwenden
c) Möglichkeiten der wirtschaftlichen und umweltscho-
nenden Energie- und Materialverwendung nutzen
d) AbfälIe vermeiden; Stoffe und Materialien einer um-
weltschonenden Entsorgung zuführen


Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
5 Anwenden von Informa-
tions- und Kommunika-
tionstechni ken
(§ 5 Nr. 5)
a) Datensysteme nutzen, Vorschriften des Datenschut-
zes beachten, Daten pflegen und sichern
b) fremdsprachliche Fachbegriffe anwenden
c) Informationen beschaffen, auswerten und dokumen-
tieren
2 
d) Arbeitsaufgaben mit Hilfe von Informations- und Korn-
munikationssystemen bearbeiten
e) Informations- und Kommunikationssysteme, insbe-
sondere Fax und Internet, nutzen
 2
6 Planen und Vorbereiten
von Arbeitsabläufen,
Arbeiten im Team
(§ 5 Nr. 6)
a) Arbeitsaufgaben erfassen und Vorgaben auf Umsetz-
barkeit prüfen
b) Materialbedarf ermitteln
c) Informationen und technische Unterlagen nutzen,
insbesondere Normen, Arbeitsanweisungen, Ge-
brauchs- und Betriebsanleitungen
d) Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung ergonomi-
scher, ökologischer, wirtschaftlicher und sicherheits-
technischer Gesichtspunkte planen, Arbeitsmittel
festlegen
e) Arbeitsplätze einrichten, sichern, unterhalten und
räumen; ergonomische und ökonomische Gesichts-
punkte berücksichtigen
3 
f) Störungen im Arbeitsablauf erkennen und Maßnah-
men zur Behebung ergreifen
g) Zeitaufwand und personelle Unterstützung abschät-
zen
h) Aufgaben im Team planen und durchführen, Ergebnis-
se der Zusammenarbeit auswerten
i) technische Veränderungen feststellen und auf Um-
setzbarkeit prüfen
j) Arbeitsabläufe mit anderen Gewerken und weiteren
Beteiligten abstimmen
k) Kosten abschätzen, Materialien disponieren
I) Gespräche situationsgerecht führen, Sachverhalte
darstellen
 4
7 Entwerfen und Gestalten
von Flechtwerken
(§ 5 Nr. 7)
a) Skizzen anfertigen
b) Gestaltungsaufträge hinsichtlich gestalterischer Vor-
gaben, Funktion und Nutzung der herzustellenden
Produkte auswerten
c) Techniken für die Herstellung von Flechtwerkerzeug-
nissen auswählen
5 
d) Ergänzungsteile nach Funktion und Gestaltungsmerk-
malen auswählen
e) Entwürfe, Muster und Anschauungsmodelle unter
Berücksichtigung von Kundenwünschen anfertigen,
Gestaltungsmerkmale berücksichtigen
f) technische Umsetzbarkeit von Entwürfen prüfen
 5


Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
8 Handhaben und Instand-
halten von Werkzeugen,
Geräten, Maschinen
und Schablonen
(§ 5 Nr. 8)
a) Werkzeuge, Geräte und Maschinen auswählen
b) Handwerkzeuge handhaben und in Stand halten
c) handgeführte Maschinen einrichten, bedienen und
warten
d) Geräte und Maschinen einrichten und unter Verwen-
dung der Schutzeinrichtungen bedienen
5 
e) Störungen an Geräten und Maschinen erkennen,
Maßnahmen zur Störungsbeseitigung ergreifen
f) Geräte und Maschinen warten
g) Ursachen von Maschinenbearbeitungsfehlern fest-
stellen und beheben
h) Vorrichtungen und Schablonen anfertigen, kennzeich-
nen, lagern und nutzen
 4
.
9 Be- und Verarbeiten von
Werk- und Hilfsstoffen
(§ 5 Nr. 9)
a) Flecht- und Gestellmaterialien nach Arten und Eigen-
schatten unterscheiden, prüfen und sortieren
b) Feuchte prüfen und Ergebnisse berücksichtigen
c) Flecht- und Gestellmaterialien auftragsbezogen aus-
wählen, transportieren und lagern
d) sonstige Werkstoffe, insbesondere Holz, Holzwerk-
stoffe, Metalle und Kunststoffe, nach Verwendungs-
zweck unterscheiden, auswählen, transportieren und
lagern
e) Holz und Holzwerkstoffe be- und verarbeiten
f) Hilfsstoffe unterscheiden und verwenden
g) Flecht-, Gestellmaterialien und sonstige Werkstoffe
auf Mängel und Verwendbarkeit prüfen
h) Flecht- und Gestellmaterialien manuell und maschinell
bearbeiten
14 
i) Ergänzungsteile, insbesondere Halbfabrikate und Zu-
lieferteile, auftragsbezogen zuordnen, auf Mängel und
Verwendbarkeit prüfen sowie be- und verarbeiten
j) Gestellmaterialien manuell und maschinell verarbeiten
 6
10 Herstellen von
Flechtwerken
(§ 5 Nr. 10)
a) Skizzen und Zeichnungen anfertigen, lesen und an-
wenden
b) Flechtmaterialien nach Länge, Stärke, Zähigkeit und
Qualität auswählen
c) Flechtmaterialien aufbereiten und zuschneiden
d) Geflechtarten unterscheiden und auswählen
6 
e) gezäunte und gefitzte Bodengeflechte herstellen
f) gezäunte, geschichtete und gewundene Rumpfge-
flechte herstellen
g) Kippränder, Einschläge und Zuschläge herstellen
18 
h) Fußbildungen herstellen
i) Henkel und Griffe herstellen
6 
j) Rahmengeflechte herstellen 8 


Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
  k) Rohrbiegearbeiten durchführen
I) Verbände, Verbindungen, Wicklungen und Befesti-
gungen herstellen
 10
11 Behandeln von
Oberflächen
(§ 5 Nr. 11)
a) Oberflächen hinsichtlich Bearbeitung und Nutzung
beurteilen
b) Behandlungsverfahren und -mittel auswählen
c) Oberflächen vorbereiten und vorbehandeln
4 
d) Oberflächen beschichten, insbesondere lackieren,
wachsen und ölen
e) Maßnahmen zur Vermeidung von Explosionsgefahren
und Immissionen ergreifen
 4
12Durchführen von
Präsentationen
(§ 5 Nr. 12)
a) Präsentationstechniken unterscheiden
b) Entwürfe, Muster, Anschauungsmodelle und Flecht-
werke für Präsentationen vorbereiten
c) Präsentationen planen und kundenorientiert durch-
führen
d) Flechtwerke dokumentieren
 6
13Lagern und Ausliefern
von Produkten
(§ 5 Nr. 13)
a) Produkte kennzeichnen, transportieren und lagern
b) Produkte zur Auslieferung vorbereiten und verladen
c) Übernahme- und Prüfprotokolle erstellen
d) Transport- und Hebehilfen nutzen
 3
14 Durchführen von
qualitätssichernden
Maßnahmen
(§ 5 Nr. 14)
a) Aufgaben und Ziele der Qualitätssicherung anhand
betrieblicher Beispiele erläutern und zur kontinuier-
lichen Verbesserung der Arbeit im eigenen Arbeitsbe-
reich beitragen
b) Zwischen- und Endkontrollen durchführen, auswerten
und Ergebnisse dokumentieren
4 
c) Zeitaufwand und Materialverbrauch kontrollieren und
dokumentieren
d) Ursachen von Fehlern und Qualitätsabweichungen
feststellen, dokumentieren und Maßnahmen zur Be-
hebung ergreifen
e) Einhaltung von Kundenanforderungen prüfen und
dokumentieren
 4
15 Kundenorientierung
(§ 5 Nr. 15)
a) Gebrauchshinweise und Pflegeanleitungen erläutern
b) Arbeiten kundenorientiert durchführen
c) Änderungswünsche berücksichtigen
d) Beanstandungen aufnehmen und bearbeiten
3 
e) Kundengespräche führen, insbesondere Kundenwün-
sche ermitteln und mit dem betrieblichen Leistungs-
angebot vergleichen
f) Kunden hinsichtlich der Formgebung und Funktion
beraten
g) Produkte unter Beachtung betrieblicher Vorgaben ver-
kaufen
 4


Schwerpunkt A: Korbwaren

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
1Entwerfen und Gestalten
von Flechtwerken
(§ 5 Nr. 7)
Prototypen entwerfen, anfertigen und unter wirtschaft-
lichen Gesichtspunkten prüfen
 2
2 Herstellen von
Flechtwerken
(§ 5 Nr. 10)
a) Bodengeflechte, insbesondere gekimmte, geschich-
tete und gestäbte, herstellen
b) Rumpfgeflechte, insbesondere gewürfelte, gezogene
und gestäbte, herstellen
c) Randabschlüsse, insbesondere Zopfränder, herstellen
d) Randbügel herstellen und einsetzen
 16
e) Deckel nach Anforderungen herstellen und befestigen
f) eckige Korbwaren mit Deckel herstellen
g) Korbwaren fertig stellen
 8


Schwerpunkt B: Flechtmöbel

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
1Entwerfen und Gestalten
von Flechtwerken
(§ 5 Nr. 7)
a) Zeichnungen anfertigen und anwenden
b) Maßstäbe umrechnen und übertragen
c) wahre Längen ermitteln
d) ergonomische Anforderungen berücksichtigen
e) Konstruktionen, insbesondere für Rahmen, Korpusse
und Gestelle, auswählen, Polsterungen berücksichti-
gen
f) Modelle herstellen, Formen übertragen
g) Entwürfe unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten auf
Umsetzbarkeit prüfen
 5
2Herstellen von
Flechtwerken
(§ 5 Nr. 10)
a) Schablonen, insbesondere zum Biegen, Bohren und
Sägen, herstellen und anwenden
b) Gestelle und Unterkonstruktionen, insbesondere mit
dreidimensionalen Bögen, anfertigen
c) Flächen an unterschiedlichen Grundkörpern aus-
arbeiten, insbesondere durch Flechten
d) Verbindungen für Möbel, insbesondere durch Nageln,
Dübeln, Zapfen, Schrauben und Verleimen, herstellen
e) Funktions- und Zierbeschläge auswählen und montie-
ren
f) Funktion und Stabilität prüfen.
g) Möbel fertig stellen
 18
3Behandeln von
Oberfläche
(§ 5 Nr. 11)
a) Beschichtungsverfahren und -mittel auswählen
b) Oberflächen beizen und färben
c) Oberflächenschäden beseitigen
 3


Schwerpunkt C: Flechtobjekte

Lfd.
Nr.
Teil des
Ausbildungsberufsbildes
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,
die unter Einbeziehung selbstständigen Planens,
Durchführens und Kontrollierens zu vermitteln sind
Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1.-18.
Monat
19.-36.
Monat
1234
1Entwerfen und Gestalten
von Flechtwerken
(§ 5 Nr. 7)
a) Freihandzeichnungen anfertigen
b) Entwürfe für dekorative Objekte erarbeiten, Raumkon-
zepte und Vorgaben berücksichtigen
c) Flechtobjekte und -elemente gestalten
d) Variationen mit unterschiedlichen Materialien ent-
wickeln
e) Entwürfe für freie Objekte anfertigen
 8
2Herstellen von
Flechtwerken
(§ 5 Nr. 10)
a) Flechtobjekte und raumteilende Elemente nach tech-
nischen Vorgaben und gestalterischen Merkmalen für
den Innen- und Außenbereich herstellen
b) Dekorationen anfertigen
c) Flechtobjekte und Elemente im Innenbereich nach
Vorgaben montieren
d) Flechtobjekte und Elemente im Außenbereich unter
Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten montieren
und aufstellen
e) Skulpturen nach Vorgaben und gestalterischen Grund-
sätzen, Zeichnungen und Modellen herstellen
 14
3Behandeln von
Oberflächen
(§ 5 Nr. 11)
a) Gestaltungsmerkmale, insbesondere Wirkung von
Oberflächenbeschaffenheit, Licht, Farbgebung, Form
und Proportion berücksichtigen
b) Oberflächen im Hinblick auf Gestaltung, Beanspru-
chung und Brandschutz behandeln
 4