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Verordnung zur Änderung saatgutrechtlicher und düngemittelrechtlicher Vorschriften (SaatuDüngRÄndV k.a.Abk.)


Eingangsformel



Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verordnet jeweils in Verbindung mit § 1 Abs. 2 des Zuständigkeitsanpassungsgesetzes vom 16. August 2002 (BGBl. I S. 3165) und dem Organisationserlass vom 22. November 2005 (BGBl. I S. 3197)

-
auf Grund des § 5 Abs. 1 Nr. 6 des Saatgutverkehrsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Juli 2004 (BGBl. I S. 1673) und

-
auf Grund des § 1a Abs. 3 in Verbindung mit Abs. 4 und § 11 sowie des § 5 Abs. 1 Nr. 2 des Düngemittelgesetzes vom 15. November 1977 (BGBl. I S. 2134), von denen

--
§ 1a Abs. 3 durch § 11 Nr. 2 des Gesetzes vom 12. Juli 1989 (BGBl. I S. 1435) eingefügt und durch Artikel 183 der Verordnung vom 29. Oktober 2001 (BGBl. I S. 1435) zuletzt geändert worden ist,

--
§ 1a Abs. 4 durch Artikel 1 Nr. 1 des Gesetzes vom 21. Oktober 2005 (BGBl. I S. 3012) eingefügt worden ist,

--
§ 5 Abs. 1 Nr. 2 durch Artikel 2 § 39 des Gesetzes vom 20. Juli 2000 (BGBl. I S. 1045) zuletzt geändert worden ist,

--
§ 11 in seinem ursprünglichen Wortlaut als § 9a durch § 11 Nr. 5 des Gesetzes vom 12. Juli 1989 (BGBl. I S. 1439) eingefügt und durch Artikel 4 Nr. 12 des Gesetzes vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2705) zuletzt geändert worden ist,

hinsichtlich des § 1a Abs. 3 in Verbindung mit Abs. 4 und § 11 des Düngemittelgesetzes im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:


Artikel 1 Änderung der Saatgutverordnung


Artikel 1 wird in 1 Vorschrift zitiert und ändert mWv. 1. Oktober 2006 SaatgutV Anlage 4

In Anlage 4 Nr. 1.1 Spalte 2 der Saatgutverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Februar 2006 (BGBl. I S. 344) wird die Angabe „25" durch die Angabe „30" ersetzt.

---

*)
Dieser Artikel dient der Umsetzung der Richtlinie 2006/55/EG der Kommission vom 12. Juni 2006 zur Änderung von Anhang III der Richtlinie 66/402/EWG des Rates im Hinblick auf das Höchstgewicht von Saatgutpartien (ABl. EU Nr. L 159 S. 13).


Artikel 2 Änderung der Düngeverordnung



Die Düngeverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Januar 2006 (BGBl. I S. 33), geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 27. Juli 2006 (BGBl. I S. 1818), wird wie folgt geändert:

1.
§ 3 wird wie folgt geändert:

a)
In Absatz 2 Satz 1 werden die Nummern 1 und 2 wie folgt gefasst:

„1.
des Nährstoffbedarfs des Pflanzenbestandes für die unter den jeweiligen Standort- und Anbaubedingungen zu erwartenden Erträge und Qualitäten; dabei sind für Stickstoff die Werte nach Anlage 1 heranzuziehen,

2.
der im Boden verfügbaren und voraussichtlich während des Wachstums des jeweiligen Pflanzenbestandes als Ergebnis der Standortbedingungen, besonders des Klimas, der Bodenart und des Bodentyps, zusätzlich pflanzenverfügbar werdenden Nährstoffmengen, sowie der Nährstofffestlegung; dabei sind

a)
für die Nachlieferung von Stickstoff aus der Vorkultur während des Wachstums die Werte nach Anlage 2 und

b)
für die Ausnutzung des Stickstoffs aus organischen Düngemitteln die Werte nach Anlage 3

heranzuziehen,".

b)
Absatz 5 Satz 2 wird wie folgt gefasst:

„Abweichend von Satz 1 dürfen Kalkdünger nach Anlage 1 Abschnitt 1 der Düngemittelverordnung mit einem Gehalt von weniger als 2 vom Hundert Phosphat (P2O5) auf gefrorenen Boden aufgebracht werden."

c)
Die Absätze 6 und 7 werden wie folgt gefasst:

„(6) Beim Aufbringen von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsstoffen mit wesentlichen Nährstoffgehalten an Stickstoff oder Phosphat ist

1.
ein direkter Eintrag von Nährstoffen in oberirdische Gewässer durch Einhaltung eines Abstandes von mindestens drei Metern zwischen dem Rand der durch die Streubreite bestimmten Ausbringungsfläche und der Böschungsoberkante des jeweiligen oberirdischen Gewässers zu vermeiden,

2.
dafür zu sorgen, dass kein Abschwemmen in oberirdische Gewässer erfolgt.

Abweichend von Satz 1 Nr. 1 beträgt der Abstand mindestens einen Meter, soweit für das Ausbringen der Stoffe nach Satz 1 Geräte, bei denen die Streubreite der Arbeitsbreite entspricht oder die über eine Grenzstreueinrichtung verfügen, verwendet werden.

(7) Auf Ackerflächen, die innerhalb eines Abstandes von 20 Metern zur Böschungsoberkante eines Gewässers nach Absatz 6 eine Hangneigung von durchschnittlich mehr als 10 vom Hundert zu diesem Gewässer aufweisen (stark geneigte Flächen), dürfen innerhalb dieses Bereichs Düngemittel mit wesentlichen Nährstoffgehalten an Stickstoff oder Phosphat innerhalb eines Abstandes von drei Metern zur Böschungsoberkante nicht und im Übrigen nur wie folgt aufgebracht werden:

1.
innerhalb des Bereichs zwischen drei und zehn Metern Entfernung zur Böschungsober-kante nur, wenn die Düngemittel direkt in den Boden eingebracht werden,

2.
auf dem verbleibenden Teil der Fläche

a)
bei unbestellten Ackerflächen nur bei sofortiger Einarbeitung,

b)
auf bestellten Ackerflächen

aa)
mit Reihenkultur (Reihenabstand von 45 Zentimetern und mehr) nur bei entwickelter Untersaat oder bei sofortiger Einarbeitung,

bb)
ohne Reihenkultur nur bei hinreichender Bestandsentwicklung oder

cc)
nach Anwendung von Mulch- oder Direktsaatverfahren.

Satz 1 Nr. 1 gilt nicht für die Aufbringung von Festmist, ausgenommen Geflügelkot. Die Vorgaben des Satzes 1 Nr. 2 gelten für die Aufbringung von Festmist für den gesamten Bereich zwischen drei und 20 Metern Entfernung zur Böschungsoberkante. Absatz 6 bleibt unberührt."

d)
In Absatz 10 Satz 2 wird die Angabe „Anlage 1" durch die Angabe „Anlage 4" ersetzt.

2.
§ 4 wird wie folgt geändert:

a)
Absatz 3 wird wie folgt geändert:

aa)
In Satz 2 wird die Angabe „Anlage 2 Zeilen 6 bis 9 Spalte 2 oder 3" durch die Angabe „Anlage 5 und Anlage 6 Zeilen 6 bis 9 Spalte 2 oder 3" ersetzt.

bb)
In Satz 3 wird die Angabe „Anlage 2" durch die Angabe „Anlage 6" ersetzt.

b)
Dem Absatz 4 Satz 2 werden folgende Wörter angefügt:

„, soweit die Dauer des Zeitraumes ohne Unterbrechung bei Ackerland zwölf Wochen und bei Grünland zehn Wochen nicht unterschreitet."

3.
§ 5 wird wie folgt geändert:

a)
In Absatz 1 werden

aa)
die Angabe „Anlage 3" durch die Angabe „Anlage 7" und

bb)
die Angabe „Anlage 4" durch die Angabe „Anlage 8"

ersetzt.

b)
In Absatz 2 Satz 1 werden

aa)
die Angabe „Anlage 2 Spalten 4 und 5 Zeilen 6 bis 9" durch die Angabe „Anlage 6 Spalten 4 und 5 Zeilen 6 bis 9" und

bb)
die Angabe „Anlage 2 Zeile 10" durch die Angabe „Anlage 6 Zeile 10"

ersetzt.

c)
Absatz 3 wird wie folgt geändert:

aa)
In Satz 1 wird die Angabe „(Anlage 2 Zeile 15)" durch die Angabe „(Anlage 6 Zeile 15)" ersetzt.

bb)
In Satz 2 wird die Angabe „Anlage 2 Zeilen 12 bis 14" durch die Angabe „Anlage 6 Zeilen 12 bis 14" ersetzt.

4.
In § 6 Abs. 2 Satz 1 wird in den Nummern 1 und 2 jeweils die Angabe „Anlage 4" durch die Angabe „Anlage 8" ersetzt.

5.
In § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 wird die Angabe „Anlagen 3 und 4" durch die Angabe „Anlagen 7 und 8" ersetzt.

6.
In § 10 Abs. 1 Nr. 2 werden nach der Angabe „§ 3 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1" ein Komma und die Angabe „auch in Verbindung mit Satz 2" eingefügt.

7.
Der bisherigen Anlage 1 werden folgende Anlagen 1 bis 3 vorangestellt:

„Anlage 1 (zu § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1) Stickstoffgehalt pflanzlicher Erzeugnisse

Tabelle 1 Ackerkulturen

12345
KulturErnteprodukt% TS in der
Frischmasse
HNV 1) 1: x kg N/dt
Frischmasse
Getreide, Körnermais
Weizen Korn (12 % RP2)) 86-1,81
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,82,21
Korn (14 % RP2)) 86-2,11
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,82,51
Korn (16 % RP2)) 86-2,41
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,82,81
Wintergerste Korn (12 % RP2)) 86-1,65
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,72,00
Korn (13 % RP2)) 86-1,79
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,72,14
Roggen Korn (11 % RP2)) 86-1,51
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,91,96
Korn (12 % RP2)) 86-1,65
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,92,10
Wintertriticale Korn (12 % RP2)) 86-1,65
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,92,10
Korn (13 % RP2)) 86-1,79
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,92,24
Sommerfuttergerste Korn (12 % RP2)) 86-1,65
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,82,05
Korn (13 % RP2)) 86-1,79
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,82,19
Braugerste Korn (10 % RP2)) 86-1,38
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,71,73
Korn (11 % RP2)) 86-1,51
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -0,71,86
Hafer Korn (11 % RP2)) 86-1,51
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -1,12,06
Korn (12 % RP2)) 86-1,65
Stroh86-0,50
Korn + Stroh3) -1,12,20
GetreideGanzpflanze35-0,56
Körnermais Korn (10 % RP2)) 86-1,38
Stroh86-0,90
Korn + Stroh3) -1,02,28
Korn (11 % RP2)) 86-1,51
Stroh86-0,90
Korn + Stroh3) -1,02,41
Einjährige Körnerleguminosen
Ackerbohne Korn (30 % RP2)) 86-4,10
Stroh86-1,50
Korn + Stroh3) -1,05,60
Erbse Korn ( 26 % RP2)) 86-3,60
Stroh86-1,50
Korn + Stroh3) -1,05,10
Lupine blau Korn ( 33 % RP2)) 86-4,48
Stroh86-1,50
Korn + Stroh3) -1,05,98
Sojabohne Korn (32 % RP2)) 86-4,40
Stroh86-1,50
Korn + Stroh3) -1,05,90
Ölfrüchte
Raps Korn (23 % RP2)) 91-3,35
Stroh86-0,70
Korn + Stroh3) -1,74,54
Sonnenblume Korn (20 % RP2)) 91-2,91
Stroh86-1,00
Korn + Stroh3) -2,04,91
Senf
Öllein
Korn91-5,08
Stroh86-0,70
Korn + Stroh3) -1,56,13
Korn91-3,50
Stroh86-0,53
Korn + Stroh3) -1,54,30
Faserpflanzen
Flachs (Faserlein) Ganzpflanze86-1,00
Hanf (100 bis 150 dt/ha TM) Ganzpflanze40-0,40
Miscanthus (150 bis 200 dt/ha TM) Ganzpflanze80-0,15
Hackfrüchte
Kartoffel Knolle22-0,35
Kraut15-0,20
Knolle + Kraut3) -0,20,39
Zuckerrübe Rübe23-0,18
Blatt18-0,40
Rübe + Blatt3) -0,70,46
Gehaltsrübe Rübe15-0,18
Blatt16-0,30
Rübe + Blatt3) -0,40,30
Massenrübe Rübe12-0,14
Blatt16-0,25
Rübe + Blatt3) -0,40,24
Futterpflanzen
SilomaisGanzpflanze28-0,38
RotkleeGanzpflanze20-0,55
LuzerneGanzpflanze20-0,60
KleegrasGanzpflanze20-0,52
LuzernegrasGanzpflanze20-0,54
Weidelgras (Ackergras) Ganzpflanze20-0,48
FutterzwischenfrüchteGanzpflanze15-0,35
Vermehrungspflanzen
Grassamenvermehrung Samen86-2,20
Stroh86-1,50
Samen + Stroh3)  8,014,20
Klee-, Luzernevermehrung Samen91-5,50
Stroh86-1,50
Samen + Stroh3) -8,017,50


---

1)
Haupternteprodukt-Nebenernteprodukt-Verhältnis

2)
Rohproteingehalt in der Trockenmasse

3)
Nährstoffgehalt Haupternte- und Nebenernteprodukt bezogen auf das Haupternteprodukt

Tabelle 2 Gemüse

123
KulturProduktionsverfahrenkg N/dt Frischmasse
Feldgemüse
Auberginen 0,32
Batavia 1)  0,19
Blattsalate 1)  0,19
Blumenkohl6er0,32
Bohne 1)  0,35
Bohnenkraut 1)  0,32
Brokkoli> 500g 0,37
Buschbohne 0,36
Chicoree 1) Rübenanbau0,25
Chinakohl 0,16
Dill 1)  0,30
Eissalat 0,13
Endivie 1)  0,25
Feldsalat 1)  0,45
Grünkohl 0,46
Gurke 0,17
Knoblauch 1) trocken0,48
Knollenfenchel 0,24
Kohlrabi8 bis 10 cm 0,30
Kohlrübe 1)  0,28
Kopfsalat 0,18
Mangold 1)  0,25
Markerbsen 1)  0,49
Meerrettich 1)  0,51
Möhre 1)  0,17
Paprika 1)  0,29
Pastinake 1)  0,33
Petersilie 1)  0,44
Porree 0,27
Radicchio 0,25
Radies 0,20
Rettich 1)  0,17
Rhabarber 1)  0,29
Romana 1) normal0,20
Rosenkohlnur Röschen 0,47
Rote Rüben  0,27
Rotkohl 0,28
Schnittlauch 1)  0,50
Schwarzwurzel 1)  0,24
Sellerie 0,27
Spargele)nur Ernteprodukt 0,25
Speisekürbis 1)  0,25
Spinat 0,43
Tomate 0,22
Weißkohl 0,26
Wirsingkohl 1)  0,38
Zucchini 1)  0,23
Zuckerhut 1)  0,20
Zuckermais 1)  0,32
Zuckermelone 1)  0,21
ZwiebelTrockenspeise0,22


---

1)
eingeschränkter Stichprobenumfang bei der Erhebung der Daten

2)
bei Spargel zusätzlicher Bedarf für Einlagerung in Wurzeln und Rhizome:

1.
Standjahr: 5g N/Pflanze

2.
Standjahr: 6g N/Pflanze

3.
Standjahr: 5g N/ha

ab 4. Standjahr: 3g N/Pflanze

Tabelle 3 Grünland

GrünlandErnteproduktStickstoffgehalt in kg N/dt
Trockenmasse
1 Nutzung (40 dt/ha TM) Ganzpflanze1,30
2 Nutzungen (55 dt/ha TM) Ganzpflanze1,80
3 Nutzungen (75 dt/ha TM) Ganzpflanze2,20
4 Nutzungen (90 dt/ha TM) Ganzpflanze2,70
5 Nutzungen (110 dt/ha TM) Ganzpflanze2,80


Anlage 2 (zu § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Buchstabe a) Voraussichtliche Stickstoff-Lieferung während des Pflanzenwachstums aus der Vorkultur

Tabelle 1 Pflanzennutzbare Stickstoff-Lieferung aus Ernteresten der Vorfrucht (Hauptfrucht des Vorjahres)

VorfruchtN-Lieferung
in kg N/ha
Getreide, Kartoffeln, Lein, Sonnenblumen, Silomais 0
Körnermais, Raps, einjähriges Weidelgras, Rotationsbrache ohne Leguminosen 10
Rübsen, Senf, Futterrübe (Blatt verblieben), Feldgras und mehrjähriges Weidelgras 20
Körnerleguminosen, Zuckerrübe (Blatt verblieben), Luzerne, Klee, Kleegras, Rotati-
onsbrache mit Leguminosen, Gemüse
30
mehrjährig begrünte Flächen (Wechselgrünland, Dauerbrache) 40


Tabelle 2 Pflanzennutzbare Stickstoff-Lieferung aus Zwischenfrüchten sowie aus organischen oder mineralischen Stickstoffgaben nach der Hauptfruchternte des Vorjahres

Bewirtschaftung Stickstoff-Lieferung in kg N/ha
keine
N-Düngung
Mineraldüngung oder
Gülledüngung
Festmist oder sonstiger
organischer Dünger
ohne Zwischenfrucht    
Herbstdüngung zur Winterung 02030
Stickstoffgabe zur Strohrotte 02020
mit Zwischenfrucht Nichtleguminosen
abgefahren
01020
Einarbeitung im Herbst 102030
Einarbeitung im Frühjahr 203040
mit Zwischenfrucht Leguminosen
abgefahren
20(20)(20)
Einarbeitung im Herbst 30(30)(30)
Einarbeitung im Frühjahr 40(40)(40)


Für die N-Lieferung aus Ernteresten der Vorfrucht (Tab. 1) und aus Zwischenfrüchten sowie aus organischer und mineralischer Düngung nach der Hauptfruchternte des Vorjahres (Tab. 2) werden in der Summe höchstens 40 kg N/ha angerechnet.

Anlage 3 (zu § 3 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 Buchstabe b) Mindestwerte für pflanzenbauliche Stickstoff-Wirksamkeit zugeführter Wirtschaftsdünger im Jahr der Aufbringung in Prozent des ausgebrachten Gesamtstickstoffs 1) bei langjähriger Anwendung

TierartGülleFestmistJauche
Rinder502590
Schweine603090
Geflügel60 2)30 3)-
Pferde/Schafe-25-


---

1)
Basis: N-Ausscheidung abzgl. Lagerverluste bzw. Ermittlung des N-Gehaltes vor der Ausbringung

2)
incl. Geflügeltrockenkot

3)
mit Einstreu".

8.
Die bisherige Anlage 1 wird die neue Anlage 4.

9.
Nach der neuen Anlage 4 wird folgende Anlage 5 eingefügt:

„Anlage 5 (zu § 4 Abs. 3) Nährstoffanfall bei landwirtschaftlichen Nutztieren

 Produktionsverfahren Dunganfall
kg N-Aus-
scheidung je
belegtem
Stallplatz
und Jahr
in 6 Monaten
je belegtem Stallplatz
(inkl. Tränke- und
Reinigungswasser)
m³ Gülle m³ Jauche 1)
 123456
1.Milchviehhaltung
2.Kälberaufzucht0 bis 16 Wochen; 80
3 Durchgänge p.a.
kg Zuwachs; 15,31,50,2 2)
3.Jungrinderaufzucht
Erstkalbealter
27 Monate;
580 kg Zuwachs
Grünland konventionell
-
60
-
4,65 1,2 2)
4.extensiv54
5.Ackerfutterbau
c
mit Weide 49
-
6. Stallhaltung42
7.Milchkuh
4,0 % Fett,
3 4 % Protein;
0,9 Kälber
Grünland 6 000 kg ECM 1199,53,0 2)
8.8 000 kg ECM 13210,03,2 2)
9.10 000 kg ECM 14910,53,4 2)
10.Ackerfutterbau 6 000 kg ECM 1049,53,0 2)
11.8 000 kg ECM 11810,03,2 2)
12.10 000 kg ECM 13810,53,4 2)
13.Ackerfutterbau
ohne Weide mit
Heu
6 000 kg ECM 1009,53,0 2)
14.8 000 kg ECM 11510,03,2 2)
15.10 000 kg ECM 13510,53,4 2)
16.Rindermast  
17.Mastbulle ab 45 bis 625 kg LM (18 Mon.) 353,351,2 2)
18.ab 45 bis 700 kg LM 403,651,5 2)
19.ab 80 bis 700 kg LM 443,351,5 2)
20.ab 200 bis 700 kg LM 463,851,5 2)
21.Mutterkuh 500 kg LM; 0,9 Kälber p.a.
(180 kg Absetzgewicht)
878,02,75 2)
22.700 kg LM; 0,9 Kälber p.a.
(220 kg Absetzgewicht)
10610,03,0 2)
23.Jungrindermast 80 bis 220 kg LM; 2,5 Umtriebe p.a.
(„Fresser-Produktion")
18,42,75- 3)
24.50 bis 250 kg LM; 2,1 Umtriebe p.a.
(„Kälbermast")
131,25- 3)
25.Ferkelerzeugung
26.Sauenhaltung Ferkel bis 8 kg LM     
27.20 aufgez. Ferkel
200 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter26,22,0 0,6
28.N-/P-reduziert24,6
29.22 aufgez. Ferkel
216 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter26,3
30.N-/P-reduziert24,7
31.Sauenhaltung
(Fortsetzung)
Ferkel bis 28 kg LM    
32.20 aufgez. Ferkel
600 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter36,63,0 0,75
33.N-/P-reduziert34,3
34.22 aufgez. Ferkel
656 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter37,3
35.N-/P-reduziert34,9
36.Spezialisierte
Ferkelaufzucht
8 bis 28 kg LM
130 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter3,420,3 0,15
37.N-/P-reduziert3,29
38.Jungsauen-
aufzucht
28 bis 115 kg LM
180 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter10,80,9 0,3
39.N-/P-reduziert9
40.Jungsauen-
eingliederung
95 bis 135 kg LM
240 kg Zuwachs
je Platz p.a.
Standardfutter15,51,25 0,5
41.N-/P-reduziert13,3
42.Eberhaltung60 kg Zuwachs je Platz p.a. 22,11,80,75
43.Schweinemast
44.Mastschwein 28 bis 117 kg LM;
700g tägliche Zu-
nahme;
kg 210
21 Zuwachs
Standardfutter11,90,75 0,3
45.N-/P-reduziert9,8
46.28 bis 117 kg LM;
800g tägliche Zu-
nahme;
240 kg Zuwachs
Standardfutter13,60,75 0,3
47.N-/P-reduziert11,2
48.Pferdehaltung
49.Reitpferde
500 bis 600 kg LM
Stallhaltung 51,1- 4)
50.Stall-/Weidehaltung 53,6
51.Reitponys
300 kg LM
Stallhaltung 34,9
52.Stall-/Weidehaltung 33,4
53.Zuchtstuten Großpferd (600 kg LM);
Stall-/Weidehaltung; 0,5 Fohlen p.a.
63,5
54.Pony (350 kg LM);
Stall-/Weidehaltung; 0,5 Fohlen p.a.
42,3
55.Aufzuchtpferde Großpferd; 365 kg Zuwachs;
Stall-/Weidehaltung; 6. bis 36. Monat
44,5- 4)
56.Pony; 150 kg Zuwachs;
Stall-/Weidehaltung; 6. bis 36. Monat
31,6
57.Lammfleischerzeugung
58.Mutterschaf mit
Nachzucht
1,3 Lämmer/Schaf
40 kg Zuwachs
konventionell18,6- 4)
59.extensiv18,1
60.Ziegenmilcherzeugung
61.Milchziege mit
Nachzucht
800 kg Milch/Ziege p.a.; 1,5 Lämmer je
Ziege; 16 kg Zuwachs/Lamm
14,8- 4)
62.Kaninchenhaltung
63.Aufzucht 52 aufge-
zogene Jungtiere/
Häsin p.a.
Aufzucht bis 0,6 kg LM 2,6
64.Aufzucht bis 3 kg LM 9,7- 4)
65.Mast0,6 bis 3 kg LM; 14 kg Zuwachs/Platz 0,7- 4)
66.Gehegewild
67.DamtiereFleischerzeugung 45 kg Zuwachs je
(1 Alttier + 0,85 Kalb)
21,6- 4)
68.Eiererzeugung
69.Junghennen-
aufzucht
3,3 kg Zuwachs
4 / 5 Phasen-Füt-
terung
Standardfutter
4 Phasen
0,286
0,
- 4)
70.N-/P-reduziert
5 Phasen
0,244
71.Legehennen -
haltung
17,6 kg Eimasse Standardfutter0,786- 4)
72.N-/P-reduziert0,754
73.Geflügelmast
74.Hähnchenmast Tage; 40 2,2,
2 kg
Zuwachs/Tier
Standardfutter0,469- 4)
75.N-/P-reduziert0,403
76.37 bis 40 Tage;
2,0 kg Zuwachs/
Tier
Standardfutter0,392
-
77.N-/P-reduziert0,333
78.bis 37 Tage;
1,7 kg Zuwachs/
Tier
Standardfutter0,319
79.N-/P-reduziert0,266
80.Putenmast
Hähne
20,4 kg Zuwachs
22 Wochen Mast
(56,8 kg Futter)
2,2 Umtriebe
Standardfutter2,140- 4)
81.N-/P-reduziert2,002
-
82.teilw. P-reduziert 2,140
83.Putenmast
Hennen
10,9 kg Zuwachs
17 Wochen Mast
(27,9 kg Futter)
2,8 Umtriebe
Standardfutter1,579
84.N-/P-reduziert1,492
85.teilw. P-reduziert 1,557
86.Entenmast;
Pekingenten
(Ausmast)
3,4 kg Zuwachs/Tier; 13 Durchgänge
bis 26 Tage Mast
1,482- 4)
87.Entenmast
Flugenten
15,4 kg Zuwachs/Platz p.a.; 4 Durch-
gänge;
2,7 kg weibl., 5,0 kg männl. (w:m = 1: 1)
0,588
88.Gänsemast Schnellmast, 5,0 kg Zuwachs/Tier 0,183- 4)
89.Mittelmast, 6,8 kg Zuwachs/Tier 0,554
90.Spät-/Weidemast, 7,8 kg Zuwachs/Tier 1,040


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1)
niedrige Stroheinstreumenge: 3 bis 4 kg/GV und Tag

2)
Bei mittlerer Stroheinstreumenge (6 bis 8 kg/GV und Tag) ist angegebener Jaucheanfall zu halbieren, bei hoher Stroheinstreumenge (> 11 kg/ GV und Tag) fällt keine Jauche an.

3)
Verfahrenskombination nicht relevant, d. h. keine Aufstallung auf Stroh

4)
kein Jaucheanfall wegen hoher Einstreumenge oder Entmistungsverfahren".

10.
Die bisherigen Anlagen 2 bis 4 werden die neuen Anlagen 6 bis 8.

11.
In der Klammerangabe zur neuen Anlage 6 wird die Angabe „Anlagen 3 und 4" durch die Angabe „Anlagen 7 und 8" ersetzt.

12.
In der Tabelle der neuen Anlage 7 werden

a)
in Spalte 1 Zeile 12 die Angabe „Anlage 2 Zeilen 12 bis 15" durch die Angabe „Anlage 6 Zeilen 12 bis 15" ersetzt und

b)
die Fußnote 1) wie folgt gefasst:

„1)
Bei Weidegang anteilige Nährstoffzufuhr nach § 4 Abs. 1 in Abhängigkeit von der Zahl der Weidetage."

13.
In der Tabelle der neuen Anlage 8 wird in Zeile 1 die Angabe „Anlage 3" durch die Angabe „Anlage 7" ersetzt.

---

*)
Dieser Artikel dient auch der Umsetzung der Richtlinie 91/676/EWG des Rates vom 12. Dezember 1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (ABl. EG Nr. L 375 S. 1).


Artikel 3 Änderung der Ersten Verordnung zur Änderung der Düngeverordnung


Artikel 3 wird in 2 Vorschriften zitiert und ändert mWv. 1. Oktober 2006 1. DüVÄndV Artikel 2

Artikel 2 der Ersten Verordnung zur Änderung der Düngeverordnung vom 10. Januar 2006 (BGBl. I S. 30) wird wie folgt geändert:

1.
In Nummer 1 Buchstabe b wird § 4 Abs. 4 wie folgt geändert:

a)
Satz 1 wird wie folgt geändert:

aa)
Die Wörter „Auf Grünland, auf Feldgras sowie im Gemüsebau" werden durch die Wörter „Auf Grünland und auf Feldgras" ersetzt.

bb)
Nach Nummer 3 wird folgende Nummer 4 eingefügt:

„4.
durch die erhöhte Düngung der betriebliche Nährstoffüberschuss für Phosphat (P2O5) den in § 6 Abs. 2 Nr. 2 genannten Wert nicht überschreitet,".

cc)
Die bisherigen Nummern 4 und 5 werden die neuen Nummern 5 und 6.

b)
In den Sätzen 2 und 5 wird jeweils die Angabe „Satz 1 Nr. 4" durch die Angabe „Satz 1 Nr. 5" ersetzt.

c)
In Satz 3 wird die Angabe „Anlage 2 Zeilen 6 bis 9 Spalte 2 oder 3" durch die Angabe „Anlage 5 und Anlage 6 Zeilen 6 bis 9 Spalte 2 oder 3" ersetzt.

d)
In Satz 4 wird die Angabe „Anlage 2" durch die Angabe „Anlage 6" ersetzt.

2.
Folgende Nummer 3 wird angefügt:

„3.
§ 11a wird wie folgt geändert:

a)
Der bisherige Wortlaut wird Absatz 1.

b)
Folgender Absatz 2 wird angefügt:

„(2) § 4 Abs. 4 ist auch auf Sachverhalte anzuwenden, die im Jahr 2006 entstanden sind." "

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*)
Dieser Artikel dient auch der Umsetzung der Richtlinie 91/676/EWG des Rates vom 12. Dezember 1991 zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (ABl. EG Nr. L 375 S. 1).


Artikel 4 Neubekanntmachung



Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kann die Düngeverordnung in der ab dem Inkrafttreten des Artikels 2 der Ersten Verordnung zur Änderung der Düngeverordnung vom 10. Januar 2006 (BGBl. I S. 30) geltenden Fassung im Bundesgesetzblatt bekannt machen.


Artikel 5 Inkrafttreten



Diese Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung*) in Kraft.






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*)
Anm. d. Red.: Die Verkündung erfolgte am 30. September 2006.


Schlussformel



Der Bundesrat hat zugestimmt.